Gelsenkirchen. „Warm-up“ für die große Demo am 10. Februar? Demonstranten aus dem MLPD-Umfeld protestierten in Gelsenkirchen. So reagierte die Junge Union.
Als „Warm-Up“ zur Protestveranstaltung am 10. Februar wollten die Organisatoren der Demo „Brandgefährlich – jetzt gemeinsam aufstehen gegen Rechts in Gelsenkirchen“ den Marsch vom Heinrich-König-Platz zur CDU-Zentrale am 3. Februar verstanden wissen. Rund 100 Menschen versammelten sich in der City und marschierten mit Protestschildern wie „Merz ist ekelhAfD“ Richtung Geschäftsstelle der Union an der Munckelstraße 15, wo sie mit „CDU – shame on you“-Rufen ihren Unmut über den nur mit Stimmen der AfD durchgebrachten Asyl-Antrag im Bundestag deutlich machten.
Junge Union Gelsenkirchen winkt Anti-CDU-Demonstranten zu
Aufgerufen hatten vor allem Organisationen aus dem ganz linken Spektrum, von der MLPD über die Wählergruppe AUF bis zum Freundeskreis Flüchtlingssolidarität. Es wehten auch Gewerkschaftsflaggen, etwa der IG Metall. Die ehemalige langjährige AUF-Stadtverordnete Monika Gärtner-Engel meinte am Mikrofon mehrmals, auch Mitglieder von Linkspartei, SPD und CDU erkannt zu haben. Köpfe der Jungen Union jedenfalls schauten sich den Protest aus der Ferne an und winkten den Demonstranten ironisch zu.
Auch interessant
Der AUF-Stadtverordnete Jan Specht, der die Demo angemeldet hatte, kritisierte den Gelsenkirchener CDU- und Fraktionschef Sascha Kurth dafür, „voll auf Merz-Linie“ zu sein und sagte, er halte es „grundlegend für falsch, immer zu betonen, die Migration sei die Ursache aller Probleme.“ Man trauere auch um die Opfer von Aschaffenburg, aber gleichzeitig werde in Deutschland jeden Tag eine Frau ermordet. Unverhältnismäßig sei da, welche Ängste bei der Migrationsdebatte geschürt würden und „wie die Leute verrückt gemacht werden.“

Nach Angaben der Organisatoren wurde am Ende der Demo ein „Gelsenkirchener Appell 2025“ verabschiedet, mit dem dazu aufgerufen wird, sich „entschlossen gegen jede Politik zu stellen, die die Brandmauer zur AfD durchlöchert.“ Specht und andere Mitwirkende fordern, auch bei der Veranstaltung des „Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung“ am 10. Februar sprechen zu dürfen. Dort versucht man allerdings, sich Richtung MLPD oder AUF abzugrenzen.
Auch interessant
