Gelsenkirchen. Schandfleck in Gelsenkirchens Innenstadt: Am Pavillon auf dem Heinrich-König-Platz ist noch immer nichts passiert. Wann der Umbau nun startet.
Zwölf Jahre Leerstand, zwölf Jahre Schandfleck – bis auf die Ausnahmen im vergangenen Sommer, als der triste Pavillon auf dem Heinrich-König-Platz in der Gelsenkirchener Innenstadt zur Fußball-EM und zu „Taylor Town“ wenn auch nur äußerlich herausgeputzt wurde. Bis heute hat sich in und an dem Gebäude, das einst das beliebte Café Meißner beherbergte, noch immer nichts getan – entgegen der Nachricht vom Juni 2024, dass möglichst bald neues Leben in den Pavillon einziehen sollte. Die radiologische Praxis „Radtop Dr. Topcu & Kollegen“ wird mit dem (zusätzlich angemieteten) Bau im 70er-Jahre-Stil eine Erweiterung bekommen. War zunächst von einer Umsetzung bis Ende des vergangenen Jahres die Rede, wird nun doch noch etwas Zeit ins Land gehen.
Ehemaliges Café Meißner: Wann der Umbau in Gelsenkirchens City startet
„So schnell wie möglich“ wolle man nun nicht nur mit den Bauarbeiten beginnen, sondern eben auch einziehen, erklärt Praxisinhaber Dr. med. Mehmet Topcu auf Nachfrage der Reaktion. Er geht sogar noch einen Schritt weiter, gibt einen neuen Zeitrahmen vor: „In sechs Monaten müssen wir dort fertig sein.“

Im Lauf der vergangenen Monate hat sich einiges im Hintergrund getan, wie Mehmet Topcu berichtet. Die Nutzungsänderung sei mittlerweile genehmigt und eingegangen. Von den ursprünglichen Plänen, in dem Pavillon ein Gerät zur sogenannten Röntgen-Tiefenbestrahlung zu installieren, seien sie aus unterschiedlichen Gründen inzwischen abgerückt. Etwa, weil das medizinische Personal, insbesondere Ärztinnen und Ärzte, fehlt.
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
Mehmet Topcu, der mit Radtop auch weitere radiologische Praxis-Standorte in der Region, so beispielsweise in Bochum, Mülheim oder Hamm unterhält, verrät im Gespräch mit der Redaktion auch, dass die Scheiben zeitnah und in einem ersten Schritt noch vor dem Umbau beklebt werden sollen und der Pavillon einen frischen Anstrich bekommen soll.
Dr. Mehmet Topcu: „Man muss an die Patientinnen und Patienten herantreten und aufklären“
Rückblick: Im vergangenen Sommer erst war Radtop, eine Privat- und Kassenpraxis für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, in die Räume auf der fünften Etage in das Ärztehaus an der Ahstraße 4 gezogen.
„Man muss an die Patientinnen und Patienten herantreten und aufklären, sie sensibilisieren. Wir sehen zunehmend, dass eine Patientenberatung gerade für die Vorsorge immer wichtiger wird“, erklärte Mehmet Topcu damals im Gespräch mit der WAZ. So sei auch der Gedanke einer Dependance mitten in der Fußgängerzone immer weiter ausgereift, so Topcu weiter. Der Pavillon, er eignet sich vor allem wegen der zentralen und ja auch exponierten Lage besonders gut.
Die knapp 150 Quadratmeter Pavillon-Fläche werden also die Praxis erweitern, konkret soll es zwei Wartebereiche und zwei Ärztezimmer geben, wie Mehmet Topcu erklärt. Außerdem soll ein sogenanntes Knochendichtemessgerät Platz in dem Pavillon erhalten, um etwa Osteoporosemessungen durchführen zu können. Das Angebot wird für gesetzlich Versicherte auf Selbstzahlerbasis oder über das Kostenübernahmeprinzip möglich sein. Bei Privatpatienten übernimmt hingegen die Krankenversicherung.
Für die Renovierung und Sanierung rechnet der Radiologe Mehmet Topcu mit einem größeren, sechsstelligen Betrag.