Gelsenkirchen. Wer 2025 OB in Gelsenkirchen wird, ist ungewiss. Klar ist aber, Sascha Kurth wird‘s nicht. Darum tritt der CDU-Chef nicht an. Ein PolitGEflüster.
Lange hat sich die amtierende Oberbürgermeisterin Zeit gelassen, ihre Entscheidung kundzutun, 2025 nicht erneut für die SPD bei der Kommunalwahl antreten zu wollen. Anfang Dezember dann erklärte Karin Welge (SPD), dass ihre Kraft für weitere fünf Jahre im OB-Amt nicht mehr ausreiche. Postwendend hob die SPD die Sozialdezernentin Andrea Henze auf den Schild, die nach Wunsch der Sozialdemokraten nach der Wahl im September die Geschäfte von Welge übernehmen soll. Obwohl diese Redaktion ein solches Szenario schon seit Monaten für sehr wahrscheinlich erklärt hatte, kam für viele Sozialdemokraten Welges Verzichtserklärung dem Vernehmen nach trotzdem überraschend.
Tatsächlich überrascht hatte schon wesentlich früher die CDU, als sie im Oktober erklärte, Laura Rosen wird ihre Kandidatin für die OB-Wahl. Nicht wenige hatten erwartet, dass Partei- und Fraktionschef Sascha Kurth selbst seinen Hut in den Ring werfen würde, um in die fünfte Etage des Hans-Sachs-Hauses einzuziehen.
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Doch offensichtlich ist Kurth der Meinung, dass er nicht der richtige Kandidat für den OB-Posten in Gelsenkirchen gewesen wäre, wohl aber geeignet ist für ein Mandat als Bundestagsabgeordneter. „Mit Blick insbesondere auf die gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahre in Gelsenkirchen sind wir der Überzeugung, dass wir eine neue Dynamik brauchen. In der Verwaltung, beim Umgang mit den Bürgern und beim Umgang mit Problemen. Es wird darauf ankommen, die Stadtgesellschaft hier auch wieder zusammenzuführen, statt zu polarisieren. Deshalb gibt es kein für/gegen OB/Berlin, sondern nur die richtige Frau bzw. den richtigen Mann für die richtige Position zur richtigen Zeit.“ So lautet Kurths etwas umständliche Antwort auf die konkrete Frage, warum er nicht für die CDU als OB-Kandidat kandidierte.
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Der Fokus des 41-jährigen Familienvaters sei nun auf die Bundestagswahl gerichtet, bei der er dem Amtsinhaber, Markus Töns (SPD), schon das Direktmandat abknöpfen müsste, um nach Berlin zu kommen. „Die Umfragen legen aktuell nahe, dass die Reservelisten nicht ziehen werden – daher werben wir als CDU in Gelsenkirchen und ich persönlich natürlich um das Direktmandat. Das wird nicht leicht, ist neben unseren Anstrengungen lokal auch von vielen externen Faktoren abhängig, ist aber erreichbar“, zeigt sich Kurth optimistisch.
Und gelänge es dem Wirtschaftsinformatiker und Kaufmann, Abgeordneter im Bundestag zu werden, so werde er dort kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn er um Politik ringe, die Gelsenkirchen zugutekomme, verspricht Kurth. Schließlich gelte: „Ich bin kein Karrierepolitiker. Ich habe einen guten Beruf, eine gute Ausbildung und ich kann jederzeit wieder zurück.“