Gelsenkirchen. „Interesse an Elternarbeit lässt immer mehr nach“: In Gelsenkirchen gibt es eine neue Stadtschulpflegschaft. Was sie jetzt ändern wollen.
„Immer wieder probieren, niemals aufgeben“ – vielleicht sind es diese Worte von Daniel Nienhaus, die ganz treffend beschreiben, welche Ziele sich das neue Team der Stadtschulpflegschaft in Gelsenkirchen gesetzt hat. Der erst kürzlich neu gewählte stellvertretende Vorsitzende des Gremiums und mit ihm Daniela Isopp als neue Stadtpflegschafts-Vorsitzende, und Alexandra Themann, ebenfalls Stellvertreterin, haben einiges vor. „Die Präsenz wird immer weniger, es kommt immer weniger Engagement von den Eltern, generell lässt das Interesse an Elternarbeit immer mehr nach“, berichtet Alexandra Themann – und genau das wollen sie nun ändern. Nicht aus dem Blick lassend die mannigfaltigen, aktuellen Probleme und Herausforderungen, die Schullandschaft in der Emscherstadt für Schülerinnen und Schüler und deren Eltern und Familien zu bieten hat.
„Immer weniger Engagement“: Neue Gelsenkirchener Stadtschulpflegschaft will das ändern
„Wenn ich gerne meckere, dann muss ich auch etwas tun“, so könnte eine andere Devise lauten, die wiederum Alexandra Themann ausgibt. Nur zurücklehnen, Dinge zu kritisieren, aber nichts aktiv zu ändern, das sei nicht ihr Ding. Und genau so sehen es Isopp und Nienhaus auch. Viele Eltern würden das Angebot, dass die Schulpflegschaft ihnen macht, kaum bis gar nicht kennen oder annehmen. Auch das haben sie sich zum Ziel gesetzt: sichtbarer zu sein für die Eltern, als Ansprechpartner zu fungieren.
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Im Gespräch mit der WAZ macht das Trio die vielen mal größeren und mal kleineren Herausforderungen, vor denen Gelsenkirchens Schulen und die Schülerschaft stehen, deutlich: In dieser Stadt und ihren Menschen stecke ganz viel Potenzial, sagt Nienhaus etwa, das man aber auch fördern müsse – ohne Augenwischerei zu betreiben. Dann wäre da auch der ab 2026 geltende Rechtsanspruch auf einen Platz im Offenen Ganztag – eine weitere große Herausforderung, um nur ein weiteres Beispiel zu nennen. Oder die extreme Raumnot, die teils an Gelsenkirchens Schulen herrscht. Diese Liste, sie ließe sich fortführen.
Dass sie viel Erfahrung mitbringen, versteht sich von selbst: Daniela Isopp ist Mutter von zwei Söhnen, Alexandra Themann hat einen Sohn, Daniel Nienhaus ebenfalls. Die Kinder des neuen Teams der Stadtschulpflegschaft besuchen unterschiedliche Schulen in Gelsenkirchen. Darüber hinaus: Daniela Isopp war zuletzt stellvertretende Vorsitzende des Gremiums, unter dem Vorsitz von Jan Klug. Der habe die Stadtschulpflegschaft acht Jahre erfolgreich als Vorsitzender geleitet. „Dafür möchten wir ihm sehr danken.“ Alexandra Themann war zuletzt ebenfalls Stellvertreterin und gleichsam Mitglied im Bildungsausschuss.
Mittlerweile habe sich etwas verändert, schon seit einer gewissen Zeit sehen Isopp, Themann und Nienhaus einen Wandel: „Es dreht sich“, sagt Daniela Isopp und meint damit nicht nur die Stimmung, sondern beispielsweise auch das Verhalten der Kinder und Jugendlichen. Die Vorsitzende spricht von teils massiven Sozialkompetenz-Problemen, aber auch von Sprachproblemen. „Wir können nur zusammen die Kuh vom Eis kriegen“, appelliert Daniela Isopp. Und Alexandra Themann ergänzt: „Wir möchten, dass wir öfter gehört werden“ – vor allem von den offiziellen Stellen.
Weitere Informationen gibt es im Netz unter stadtschulpflegschaft-ge.de – die Homepage wird demnächst neu überarbeitet.