Gelsenkirchen. Wegen zu hoher Asbestbelastung in den Räumen wird eine Gelsenkirchener Grundschule am Montag nicht den Unterricht aufnehmen. Was die Stadt plant.

Wegen zu hoher Belastung mit Asbestfasern in einigen Räumen wird die Grundschule Marschallstraße am kommenden Montag, 28. Oktober, trotz Ende der Schulferien nicht den Unterricht aufnehmen können. Nach bisherigem Stand wird die Schule in der ganzen Woche geschlossen bleiben. Bei wiederholten und vorsorglichen Asbestraumluftmessungen in den Herbstferien am Standort Marschallstraße waren in vier Räumen auffällige Asbestfasergehalte in der Raumluft nachgewiesen worden. Die Information zur Sperrung des Schulgebäudes im Sinne des vorsorglichen Gesundheitsschutzes erreichte die Redaktion und wohl auch die Eltern erst am Freitagnachmittag.

Auch die OGS fällt in der Woche aus - Notbetreuung wird organisiert

Das Referat Hochbau und Liegenschaften der Stadt wird weitere Messungen und Detailuntersuchungen zur Ursache der Belastung vornehmen. Der Schulbetrieb der Grundschule Marschallstraße wird nach Angaben der Stadt daher bis einschließlich Donnerstag, 31. Oktober - am Freitag, 1. November, ist ein Feiertag - sowohl an der Marschall- als auch an der Lenaustraße ausgesetzt. Auch die Betreuung in der Offenen Ganztagsschule entfällt, eine Notbetreuung wird jedoch eingerichtet. Die betroffenen Eltern wurden über die Schulleitung informiert und können sich bei besonderem Betreuungsbedarf unmittelbar mit dem OGS-Träger in Verbindung setzen.

In der kommenden Woche werden Schulleitung, Schulaufsicht und das Bildungsreferat als Schulträger gemeinsam planen, wo und wie der Schulbetrieb vom 4. November an wiederaufgenommen werden kann. Ausweichstandorte an anderen Schulen sind bereits identifiziert worden. Ebenfalls abgewartet werden müssen weitere Messergebnisse am Schulgebäude Marschallstraße.

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In der Schule sind in sechs Unterrichtsräumen Raumluftmessungen durchgeführt worden. In vier der Räume hat die Messung auffällige Asbestfasergehalte in der Raumluft ergeben. In allen weiteren Unterrichtsräumen werden in den nächsten Tagen weitere Messungen durchgeführt. Mit Ergebnissen dazu ist im Laufe der Woche zu rechnen. Erst wenn diese vorliegen, kann geprüft werden, ob, in welchem Umfang und ab wann der Standort wieder genutzt werden kann. Untersucht werden muss auch noch die Ursache der nun aufgetretenen Belastung. Dafür wurden auch Sachverständige eingeschaltet. Bei der letzten vorsorglichen Asbestraumluftmessung in dem Gebäude vor rund einem halben Jahr waren in den betreffenden Räumen noch keine Belastungen festgestellt worden.

Nicht die erste Schulschließung in Gelsenkirchen wegen Asbestbelastung

Warum die Meldung zur bedenklichen Schadstoffbelastung aus dem Baureferat erst so spät - einen Tag vor Ferienende - die Bildungsverwaltung erreichte, war am Freitagnachmittag nicht mehr zu erfahren. Das Bildungsreferat musste dann zunächst gemeinsam mit der Schulaufsicht das weitere Vorgehen absprechen, bevor Eltern und danach auch die Öffentlichkeit informiert werden konnten. Viele Eltern dürften die lange Schließung mit knappem Vorlauf vor erhebliche Probleme stellen.

Bereits im vergangenen Jahr waren mehrere Klassenräume einer Grundschule an der Hans-Böckler-Allee wegen Asbestbelastung gesperrt worden. Auch an anderen Schulen wurden immer wieder Räumlichkeiten gesperrt, weil Schadstoffbelastungen durch asbesthaltige Baustoffe freigesetzt worden waren.