Gelsenkirchen. Taylor Swift wurde auf dem „Walk of Fame“ geehrt, als sie hier spielte. Gelsenkirchener Politiker haben diese Idee jetzt weiterentwickelt.

Was haben Taylor Swift, Papst Johannes Paul II., Ed Sheeran und Michael Jackson gemeinsam? Selbstverständlich, dass alle von ihnen schon einmal in Gelsenkirchen zu Gast waren. Und zwar nicht irgendwie auf Durchreise, sondern so richtig. Entweder im Parkstadion oder – neuzeitlicher – selbstverständlich in der Veltins-Arena. Aber wenn die Events einmal vorbei sind, wenn die „Swiftkirchen“-Schilder abgehängt und die Fans aus aller Welt heimgereist sind, dann ist der Glanz und Glamour immer wieder schnell verflogen. Könnte man den Status der Super-Event-Stadt da nicht in Stein meißeln, und zwar ganz buchstäblich?

Taylor Swift bekam vorübergehend einen eigenen Stern auf dem „Walk of Fame“ in Buer. Bald sollen auch andere Stars in Gelsenkirchen geehrt werden.
Taylor Swift bekam vorübergehend einen eigenen Stern auf dem „Walk of Fame“ in Buer. Bald sollen auch andere Stars in Gelsenkirchen geehrt werden. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Was die prominenten Töchter und Söhne der Emscherstadt angeht, da ist Gelsenkirchen in Sachen Ehrung bekanntlich schon auf Hollywood-Level: Auf dem „Walk of Fame“ vor der Schauburg werden seit 2023 Persönlichkeiten geehrt, die aus Gelsenkirchen kommen oder hier Großes vollbracht haben. Zu den drei Taylor-Swift-Konzerten im Sommer 2024 erhielt dann auch die US-Sängerin vorübergehend einen eigenen (knallig pinkfarbenen) Stein auf der Ehrenmeile. Das hat offenbar Visionen in der Lokalpolitik geweckt: In einem gemeinsamen Antrag von SPD und FDP für den Haushalt 2025 wird nun der „Walk of Fame II“ gefordert, auf dem all die Stars einen Platz finden sollen, die sich in Gelsenkirchen die Ehre gegeben haben.

Gelsenkirchener FDP-Fraktion entwickelt ihre „Walk of Fame“-Idee weiter

Die FDP war es, die damals schon den ersten „Walk of Fame“ eingebracht hatte. Im gemeinsamen Antrag mit der SPD heißt es nun wörtlich: „Die Verwaltung wird beauftragt, in einem ersten Schritt „zu klären, auf welchen Wegen rund um die Veltins-Arena ein Walk of Fame für nationale und internationale Stars eingerichtet werden kann [...] In einem zweiten Schritt sollen private Partner und Sponsoren gefunden werden, um das Projekt zu realisieren.“

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Dabei handelt es sich allerdings erst einmal nur um eine sogenannte „Zielvorgabe“, das heißt: Eine feste Geldsumme steht noch nicht hinter so einem Platz der Superstars, auch wenn die Stadt schon durchblicken ließ, dass die Umsetzung vermutlich 75.000 Euro kosten würde. Klar aber auf jeden Fall ist: Der erste Schritt zur Realisierung ist definitiv getan.

Stadt Gelsenkirchen spricht sich für attraktiven Selfie-Hotspot auf

Die SPD hatte sich im Vorfeld bei der Stadtverwaltung erkundigt, ob man nicht auch eine „Wall of Fame“ realisieren könnte, also eine Wand statt eines Gehweges der Berühmtheiten. Diese Idee scheint der Verwaltung ziemlich zuzusagen, wie sich in ihrer Antwort zeigt.

Denn Selfies sind vor einer Wand naturgemäß einfacher zu schießen als vor Bodenplatten. Und wie wichtig gute Selfie-Punkte sind, um Gelsenkirchen positiv nach außen zu tragen, hat man schließlich bei Taylor Swift gesehen: Für die Swifties wurden bekanntlich unzählige Selbstportrait-Hotspots in der Stadt geschaffen. So schwirrten zigtausende imagestärkende Bilder aus Gelsenkirchen durchs Web.

Auch der „King of Pop“ Michael Jackson spielte einst in Gelsenkirchen. Das Bild stammt von seinem Auftritt 1988.
Auch der „King of Pop“ Michael Jackson spielte einst in Gelsenkirchen. Das Bild stammt von seinem Auftritt 1988. © Fremdbild | Fremdbild

Die Antwort der Stadt macht aber auch deutlich: Sie würde nicht nur gerne Gäste der Vergangenheit ehren, sondern auch diejenigen, die ihr Gastspiel erst noch vor sich haben – zum Beispiel Robbie Williams oder Bruce Springsteen, die ja 2025 nach Gelsenkirchen kommen. Eine solche Kombination „wäre aus Sicht der Verwaltung geeignet, die Verweildauer auswärtiger Gäste in der Innenstadt zu erhöhen“, heißt es. 75.000 Euro würde der Spaß aus Sicht der Stadt kosten, um das Projekt zu planen und umzusetzen.

Im Antrag der FDP und SPD heißt es zwar nun, dass ein „Walk of Fame II“ und keine „Wall“ kommen soll, aber FDP-Fraktionschefin Susanne Cichos, sagt, dass sie auch einer Wand nicht abgeneigt wäre. „Das Projekt ist ja noch entwicklungsfähig“, sagt sie. Selfies würden aber auch an den Bodenplatten vor der Schauburg schon viele gemacht: „Besonders bei Rudi Assauer, da knien sich viele Leute hin und machen ein Selfie.“

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