Gelsenkirchen Bismarck. HBO hat „Euphoria“ mit Zendaya schon adaptiert. Jetzt dreht RTL+ die deutsche Version des Serien-Highlights - auch in Gelsenkirchen-Bismarck.

Gelsenkirchen wird zur Filmstadt. Und dabei steht ausgerechnet ein Problemviertel im Stadtteil Bismarck im Mittelpunkt. Dort wird für die deutsche Version der Serie „Euphoria“ gedreht (deutscher Titel „Euphorie“). In der Serie geht es um das Erwachsenwerden in einer Welt, die scheinbar völlig aus den Fugen geraten ist.

Kameras und Scheinwerfer richten ihren Fokus gleich an mehreren Drehtagen auf die Robergstraße und den Almannshof. Die nächsten Sequenzen der Serie werden am Freitag, 8. November, von 15 Uhr bis um Mitternacht gedreht. Aushänge an den Häusern der Roberg- und Ferdinandstraße sowie am Almannshof kündigen den Fernsehtross an. Die Stadt hat die Filmaufnahmen laut Produktionsfirma genehmigt, Anwohner müssen mit zeitweisen Sperrungen und Halteverboten rechnen.

„Euphorie“ wird in Gelsenkirchen-Bismarck gedreht - „haben typische Ruhrgebietskulisse gesucht“

„Wir haben eine typische Ruhrgebietskulisse gesucht“, verrät eine Mitarbeiterin der Produktionsfirma Zeitsprung Pictures, die exklusiv für RTL+ im Einsatz ist, warum die Wahl auf das Bismarcker Kiez gefallen ist. Weitere Drehorte seien noch Duisburg und Köln. In Bismarck sind noch viele Häuser im Stile des Gelsenkirchener Barocks zu finden, also reich verziert, nicht wenige sind stark sanierungsbedürftig, bekanntlich ist auch der Anteil zugewanderter Menschen im Stadtteil hoch.

Mit diesem Zettel werden die Anwohner in Bismarck auf die Dreharbeiten aufmerksam gemacht.
Mit diesem Zettel werden die Anwohner in Bismarck auf die Dreharbeiten aufmerksam gemacht. © Privat

Ob die Schauspielerinnen und Schauspieler um Hauptdarstellerin Derya Akyol auch einen Bezug zu Gelsenkirchen und zu Bismarck haben, das wollte die Produktionsmitarbeiterin nicht verraten. Erst kürzlich hatten mehrere sogenannte Problemhäuser am Drehort für Schlagzeilen gesorgt. Anwohner hatten sich unter anderem über eine massive Rattenplage und Müllberge auf offener Straße beschwert und eine Bürger-Aktion ins Leben gerufen. Beschwerden gab es auch über Drogenhändler, auch der nahe gelegene Consol-Park, Theater-Standort und Freizeitort, stand dabei im Fokus.

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Zum Inhalt der Serie hingegen ist schon einiges bekannt. RTL selbst beschreibt den Plot wie folgt: Im Mittelpunkt steht die von Akyol gespielte, 16-jährige Mila – die hat nach einem vermeintlichen Suizidversuch drei Monate in der Jugendpsychiatrie verbracht. Reiner „Bullshit“ für Mila. Sie war im Straßenverkehr vor ein Auto gelaufen. In Panik. Denn sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, nachdem Schulschwarm Basti (Kosmas Schmidt) ein Sexvideo mit ihr an die ganze Schule geschickt hatte.

Serie „Euphorie“: Hauptfigur rutscht in einen Strudel aus Drogen und Gewalt

Mila schlittert nach der Therapie mit Vollgas in eine Dreiecksbeziehung. Eigentlich will sie nichts mehr, als mit Ali (Sira Anna-Faal) zusammen sein, dem Mädchen, in das sie sich in der Klinik verknallt hat, die aber spurlos verschwunden ist. Wäre da nicht Jung-Schauspieler Jannis (Eren M. Güvercin), der ebenso überfordert und gestresst ist wie sie, und mit dem Mila in einen gefährlichen Strudel aus Drogen und Gewalt zu rutschen droht.

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Ursprünglich entstanden ist die Hit-Serie „Euphoria“ in Israel. Der US-amerikanische Pay-TV-Riese HBO hat die Serie unter gleichem Namen adaptiert, mit Superstar Zendaya in der Hauptrolle. Der Sender ist spätestens seit dem Welterfolg von „Game of Thrones“ auch einer breiten Öffentlichkeit in Deutschland bekannt. Nun kommt auch eine deutsche Version. Die Ausstrahlung der achtteiligen Serie ist für 2025 auf dem Streamingdienst RTL+ geplant.