Gelsenkirchen-Buer. Einen Weihnachtsmarkt wie früher wird es in Gelsenkirchen-Buer nicht geben – stattdessen setzt man auf mehrere kleinere Veranstaltungen.

Dominic Schneider brachte es auf den Punkt: „Nicht jammern, machen“, so fasste der Bezirksbürgermeister für den Gelsenkirchener Bezirk Nord die Überlegungen zusammen, die dazu geführt haben, dass Buer jetzt doch noch einen Weihnachtsmarkt bekommt. Allerdings wird der anders aussehen als noch in den vergangenen Jahren. Und streng genommen müsste man von „Weihnachtsmärkten“ sprechen. Also Mehrzahl.

Viele Jahre lang erstreckte sich der Buersche Weihnachtsmarkt entlang der Hochstraße, begann am Goldbergplatz und endete entweder auf der Domplatte oder ein paar Meter vorher. Organisiert wurde er von der Buerschen Werbegemeinschaft – doch die gibt es bekanntlich nicht mehr, beziehungsweise sie befindet sich in Auflösung. Schon in den vergangenen Jahren war es nur mit Mühe gelungen, einen Weihnachtsmarkt auf die Beine zu stellen, und regelmäßig gab es währenddessen oder nach der Veranstaltung Klagen, dass es mit dem Buerschen Weihnachtsmarkt immer weiter bergab gehe.

Gelsenkirchener Wirtschaftsförderung findet keinen Veranstalter

Stellten das Programm für den Weihnachtsmarkt in Gelsenkirchen-Buer vor: Gastronom Christoph Klug, Wirtschaftsförderer Thomas Jablonski, Juwelier Alfred Weber und Einzelhändler Ralph Gusowski (v.l.).
Stellten das Programm für den Weihnachtsmarkt in Gelsenkirchen-Buer vor: Gastronom Christoph Klug, Wirtschaftsförderer Thomas Jablonski, Juwelier Alfred Weber und Einzelhändler Ralph Gusowski (v. l.). © Stadt Gelsenkirchen | Martin Schmüdderich

Wenn nun also die Werbegemeinschaft als Veranstalter ausfällt, der Posten einer Citymanagerin nicht besetzt ist: Wer soll sich um die Organisation kümmern? Zu Beginn des Jahres hatte die Gelsenkirchener Wirtschaftsförderung die Veranstaltung des Buerschen Weihnachtsmarktes offiziell ausgeschrieben. „Bewerbungen gab es nicht“, fasste Thomas Jablonski, stellvertretender Leiter der Wirtschaftsförderung, kurz und knapp zusammen. Und so ist es einzelnen Akteuren aus Buer zu verdanken, dass es ab Ende November zumindest etwas weihnachtlich wird im Stadtnorden.

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Einer dieser Akteure ist Gastronom Christoph Klug: Er organisiert den ersten Buerschen Nikolausmarkt, der von Mittwoch, 4. Dezember, bis Sonntag, 8. Dezember, auf der Domplatte stattfindet. Einheitliche Holzhütten, Tannenbäume und Lichterschmuck sorgen dabei für Flair und Atmosphäre. „Wir wollen einen kleinen, aber feinen Markt durchführen“, sagt Christoph Klug. Mindestens zehn Aussteller werden beim Nikolausmarkt dabei sein – „mit zwei weiteren sind wir in Gesprächen“, so Klug.

Er setzt dabei auf lokale und regionale Akteure: So wird unter anderem der „Setzkasten“ mit kreativen, hochwertigen Dekoartikeln auf dem Platz stehen, der Buersche Unverpacktladen „juut“ wird mit einem nachhaltigen Sortiment ebenso vertreten sein. „SJ Pottery“ aus Recklinghausen wird handgefertigte Keramik- und Töpferwaren anbieten. Das „Wandermahl“ der gebürtigen Bueranerin Sarah Latza wird für fünf Tage sesshaft und bietet auf der Domplatte ebenso weihnachtliche wie vegane Leckereien an. Das gastronomische Angebot komplettieren auf dem Nikolausmarkt die Oisin Kelly Gallery, das Buerno sowie das Domgold.

Diese Veranstaltungen gibt es außerdem noch

Daneben wird es an den fünf Tagen ein Bühnenprogramm geben. Für die musikalische Untermalung sorgen unter anderem Boat People (Freitag, 6. Dezember), Rainer Migenda (Samstag, 7. Dezember) und Basti Korn (Sonntag, 8. Dezember). Am Nikolaustag werden zudem 300 Stutenkerle an Kinder verteilt.

In diesem Jahr spielt aber auch Bergmannstradition eine Rolle: „Der 4. Dezember ist bekanntlich Barbaratag“, sagt Jablonski. „Am Eröffnungstag des Marktes wollen wir diese Tradition noch einmal besonders inszenieren.“ Geöffnet sein wird der Nikolasmarkt am Donnerstag und Freitag von 16 bis 22 Uhr, Samstag von 12 bis 22 Uhr, Sonntag von 15 bis 20 Uhr.

Der Nikolausmarkt ist aber nur ein Stein im Buerschen „Weihnachtsmarktpuzzle“ 2024. Vom 21. November bis zum 23. Dezember wird der fußläufige Teil der Niehnhofstraße zur „Funkelgasse“. Gelsenkirchener Schausteller und Buersche Gewerbetreibende wollen dann geschmückte Wagen mit Spezialitäten, die es sonst in der City nicht gibt, auf die weihnachtlich mit Tannenbäumen und Lichtern verzierte Nienhofstraße bringen.

In festlichem Glanz erstrahlen wird auch die Blindestraße, in der Juwelier Alfred Weber und Gastronomin Sofia Biancolin umrahmt von stimmungsvoller Beleuchtung, Lichtillumination an Gebäuden und einem großen Weihnachtsbaum in der Vorweihnachtszeit täglich einen attraktiven Stand mit einem hochwertigen italienischen Glühweinangebot öffnen werden. „Ein Glühweinrundgang durch Buer lohnt auf jeden Fall“, sagt Bezirksbürgermeister Dominic Schneider: „Auch bei Albring-Rüdel und Botticelli gibt es wie immer Glühwein.“

„Weihnachtsmarkt mal anders“ heißt es zudem am Freitag, 29. November, auf dem Robinienhof. Organisiert vom Quartiersnetz Buer-Ost werden dann in der Zeit von 15 bis 20 Uhr Stände mit Weihnachtsdeko, Spielzeug, Schmuck, aber auch gastronomischen Angeboten wie Winzer-Glühwein öffnen.