Gelsenkirchen-Buer. In Gelsenkirchen-Buer gibt es seit Jahren keinen Citymanager mehr. Wie und wann es an diesem wichtigen Posten für die Innenstadt weitergeht.
In der City im Gelsenkirchener Süden gibt es ein funktionierendes Management: Die Citymanagerin Angela Bartelt macht einen guten Job, da sind sich viele Beobachter einig. Eigentlich sollte es auch in Buer eine vergleichbare Stelle geben. Doch nach zwei eher kurzfristigen Engagements ist der Job weiter unbesetzt – ein Ende dieses Zustandes ist zurzeit nicht absehbar.
Im November 2019 war die Stelle der Citymanagerin mit Aylin Gimmerthal zum ersten Mal besetzt worden. Die Stelle war auf drei Jahre befristet gewesen, finanziert wurden die 100.000 Euro pro Jahr zu 50 Prozent von der Stadt und zu je 25 Prozent von der Buerschen Management-Gesellschaft und der Buerschen Werbegemeinschaft. Doch Aylin Gimmerthal kündigte ihre Stelle schon nach nur 19 Monaten: Es war ein offenes Geheimnis, dass ein fehlendes Budget und damit verbunden ein zu kleiner Handlungsspielraum eine Rolle gespielt haben. Im Juli 2021 übernahmen dann Sophie Pieper und Josef Bathen jun. den Posten. Doch auch sie blieben nicht lange im Amt: Schon im Juli 2022 war für die beiden schon wieder Schluss.
Gelsenkirchens Wirtschaftsdezernent: Dritte Besetzung muss jetzt sitzen
Eigentlich sollte schon längst ein Nachfolger beziehungsweise eine Nachfolgerin gefunden sein: Als Pieper und Bathen aufhörten, war geplant, die Stelle schnell auszuschreiben und schon Anfang 2023 neu zu besetzen. Daraus wurde bekanntlich nichts. Wie geht es nun weiter beim Thema Citymanagement? Das wollte jetzt Anne Schürmann, FDP-Vertreterin in der Bezirksvertretung Nord wissen, und stellte eine entsprechende Anfrage an die Stadtverwaltung. Die Antwort fiel eher dürr und bürokratisch aus: „Die Verwaltung befindet sich im Prozess der inhaltlich-konzeptionellen Neustrukturierung des zukünftigen Citymanagements für Gelsenkirchen-Buer“, hieß es unter anderem.
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Wirtschaftsdezernent Simon Nowack erklärte, was damit gemeint ist. „Die Finanzierung steht noch nicht“, sagte Nowack. Die Werbegemeinschaft Buer stehe vor der Auflösung und sei nicht in der Lage, ihren Anteil an der Stelle aufzubringen. Aktuell sei man dabei, dieses Geld zusammenzubekommen. „Es gibt dazu einige Ideen“, so Nowack. So sei im Haushalt beispielsweise Etat für einen „Nachtbürgermeister“ vorhanden – denkbar, sagt Nowack, dass man aus dem Topf Geld für den Buerschen Citymanager nehmen könnte. Auch über das Engagement von Sponsoren denke man nach sowie über eine mögliche Förderung mit Landesmitteln. Abgeschlossen seien diese Überlegungen allerdings nicht, weswegen der Wirtschaftsdezernent auch noch keine Prognose abgeben wollte, wann die Stelle neu besetzt werden könnte. Eines, so Nowack, sei aber klar: „Zwei Versuche hat es in Buer gegeben, jetzt wollen wir die Stelle ein drittes Mal besetzen, und das muss sitzen. Ein viertes Mal wird es aber nicht geben.“