Gelsenkirchen. „Die Rückabwicklung läuft auf Hochtouren“: Zwei Shows des Comedians Luke Mockridge in Gelsenkirchen wurden abgesagt. Böse Reaktionen blieben aus.
Nach der ersatzlosen Streichung der beiden Auftritte von Luke Mockridge in Gelsenkirchen seien verärgerte Reaktionen oder verbale Kritik von Fans des Comedians „komplett ausgeblieben“. Das erklärte Helmut Hasenkox, Geschäftsführer des hiesigen Eventveranstalters Emschertainment, auf WAZ-Anfrage.
Auch von der Lokalpolitik und der Stadtverwaltung gab es Zustimmung
„Es gab keinerlei Proteste gegen unsere Entscheidung, weder auf unseren Internet-Seiten noch im Social-Media-Bereich“, berichtete Hasenkox. Auch aus den Reihen der Lokalpolitik und der Stadtverwaltung hätte es ausschließlich Zustimmung gegeben, die für den 25. und 26. Oktober in der Schalker „Kaue“ geplanten Auftritte abzusagen. Beide Shows seien mit jeweils 350 abgesetzten Karten „restlos ausverkauft gewesen“, bestätigte Hasenkox.
Mockridge war republikweit in Ungnade gefallen, weil er sich in einem Podcast in geschmackloser Art und Weise über Paralympics-Athleten lustig gemacht hatte. Daraufhin hatte Emschertainment am 9. September entschieden und verkündet, Konsequenzen ziehen und die beiden Gelsenkirchener Termine des Comedians absagen zu wollen. Man wolle eine mögliche Rufschädigung und jeglichen anderen Schaden vom Unternehmen fernhalten, hatte der Geschäftsführer die Entscheidung begründet.
Einige Veranstalter ziehen die Sache trotz der kollektiven Empörung durch
„Die Rückabwicklung läuft auf Hochtouren. Wir haben bereits rund die Hälfte der Tickets zurückgetauscht und die Inhaber ausbezahlt“, erklärte Hasenkox. Zahlreiche andere Veranstalter in Deutschland hätten genauso reagiert.
„Doch einige Shows von Mockridge werden auch gespielt“, weiß Hasenkox. Vor allem für kleinere, private Veranstalter habe er vollstes Verständnis, dass sie die Sache trotz des kollektiven Aufschreis der Empörung nun durchziehen würden. „Die haben oft ihr privates Hab und Gut investiert“, weiß Hasenkox. Eine Absage könne da schnell existenzbedrohende Auswirkungen haben.
„Wir als Tochterunternehmen der Stadtwerke sehen uns da aber in einer anderen Verantwortung“, sagt Hasenkox und ergänzt: „Wir stehen nach wie vor felsenfest hinter unserem Beschluss.“