Gelsenkirchen. . Helmut Hasenkox feiert Sonntag sein 25-jähriges Dienstjubiläum in Gelsenkirchen. Er begann hier als Leiter des „soziokulturellen Zentrums“ Kaue.
- Prof. Helmut Hasenkox wollte eigentlich nur zwei, drei Jahre in Gelsenkirchen bleiben. Es kam anders
- Er verliebte sich in die Stadt mit ihrer, wie er sagt, „einzigartigen Kombi aus Schroffheit, Humor und Fürsorge“
- Hasenkox hat die Kaue in der Region etabliert. 2003 wurde dann die Emschertainment GmbH gegründet
Er ist in Hattingen geboren, lebte von seinem dritten bis zum 36. Lebensjahr in Duisburg, aber sagt selbst, er fühlt sich wie ein Gelsenkirchener: Helmut Hasenkox. Der Geschäftsführer der Emschertainment GmbH feiert am 1. Oktober sein 25-jähriges Dienstjubiläum in Gelsenkirchen.
Er erinnert sich noch an seinen ersten Arbeitstag bei der damals gerade gegründeten kirchlichen Ausbildungsförderungs- und Qualifizierungsgesellschaft „GABS“ als Leiter des soziokulturellen Zentrums Kaue. Die war damals als Ort für kulturelle Veranstaltungen noch weitgehend unbekannt.
Aus zwei, drei Jahren in GE wurden bisher 25
Gegen 130 Mitbewerber setzte sich der damals 32-Jährige durch. Zuvor hatte er Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaften studiert und promoviert. „Mein Antriebsfaktor für den Job: Nicht nur ein Rädchen in einem Zirkus zu sein, sondern selbst etwas gestalten zu können.“
Trotzdem wollte der heute 58-Jährige nur zwei, drei Jahre in der Stadt bleiben. Doch ... er verliebte sich, sagt der vierfache Familienvater, in „die in Gelsenkirchen einzigartige Kombi aus Schroffheit, Humor und Fürsorge“.
Als Atze und Herbert noch keiner kannte ...
Hasenkox’ erste Jahre waren beruflich geprägt durch die Etablierung der Kaue in der Stadt und der Region. „Da es schon einige Kulturzentren in der näheren Umgebung gab, mussten wir feststellen, es gibt kein Reinkommen in den Markt. Mehr aus der Not, als aus der Überzeugung heraus, entschieden wir uns schließlich für Comedy“, erinnert er. Damals sei die Branche noch in den Kinderschuhen gewesen. Er holte Künstler, die kaum jemand kannte und vor weniger als 30 Zuschauern spielten, in die Kaue: Michael Mittermeier, Atze Schröder, Herbert Knebel, Piet Klocke und Mario Bart – Comedians, die heute ganze Hallen füllen. Als die Comedy- und Entertainment-Branche schließlich explodierte, begannen Hasenkox und sein Team, Veranstaltungen auch außerhalb der Kaue zu organisieren.
2003 wurde die Emschertainment GmbH gegründet
2003 kam es – nach einem Gutachten über die Veranstaltungsstättensituation in Gelsenkirchen – zu einer Umfirmierung. Das Ziel: eine zentrale Betriebsgesellschaft für städtische Versammlungsstätten (ausgenommen das Musiktheater im Revier) zu haben. Aus der Kaue GmbH wurde die heutige Emschertainment GmbH, Tochter der Stadtwerke Gelsenkirchen.
Der Plan funktionierte. Einige Veranstaltungen wurden umgesetzt, 2006 etwa das „Fifa-Fan-Fest“ anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft. Die Glückaufkampfbahn wurde in der Zeit des „Fußball-Sommermärchens“ zum Austragungsort großer Konzerte: Bryan Adams, Tokio Hotel, Fanta 4 und Status Quo spielten im alten Kultstadion von Schalke 04. Die stattliche Bilanz: über 500 000 Besucher an 30 Tagen. Zur Fußball-EM folgte ein ähnliches Spektakel im Sportparadies. Die Sieben „Blind-Date-Festivals“ im Goldbergpark am Rathaus Buer verliefen ebenfalls erfolgreich.
Seit 2001 lehrt Prof. Hasenkox an der WH
Von 2010 bis 2016 gastierten Axel Prahl und das Inselorchester, Stefanie Heinzmann und Band, Herbert Knebel und Band oder Level 42. Spätestens 2019 – nach den Umbaumaßnahmen am Busbahnhof in Buer, soll es mit dem „Blind-Date-Festival“ weitergehen.
Seit 2001 lehrt Prof. Helmut Hasenkox an der Westfälischen Hochschule „Kultur, Medien und Freizeitwirtschaft“. „Die Arbeit macht mir Spaß. Zum einen, weil ich fachtheoretisch noch nie so fit war, zum anderen, weil es dort einen großen Pool an jungen Leuten gibt.“
Heute betreibt Emschertainment mit ungefähr 180 Veranstaltungen im Jahr die Kaue, das Bürgerforum im Hans-Sachs-Haus sowie die Emscher-Lippe-Halle. In wenigen Jahren und nach dem Umbau soll die Heilig-Kreuz-Kirche in Ückendorf hinzukommen. „Diese einzigartige Location ist eine große Herausforderung, die mich anspornt“, so Hasenkox. Dass er Fan von Herausforderungen ist, ist vermutlich ein Grund warum er mittlerweile in Gelsenkirchen lebt.