Gelsenkirchen. IHK-Bilanz: So viele Besucher mehr als sonst strömten zur Fußball-EM und zu den Taylor-Swift-Konzerten in die Gelsenkirchener City.

Die Fußball-EM mit insgesamt vier Partien in der Schalker Arena und die drei Konzerte von Taylor Swift in diesem Sommer haben wahre Menschenmassen in die Gelsenkirchener Altstadt gespült. Bis zu dreimal mehr Besucher als an üblichen Vergleichstagen wurden bei der Messung der Passantenfrequenz auf der Bahnhofstraße gezählt. Die IHK Nord Westfalen wertete für ihre Analyse einige Daten aus, die vom Internet-Anbieter hystreet.com erhoben und zur Verfügung gestellt wurden.

IHK: Arena hat eine große Bedeutung für den Tourismus in der Region

„Einmal mehr zeigt sich, welche Bedeutung die Veltins-Arena als Austragungsort internationaler Großveranstaltungen für den Tourismus und die Zentren in Gelsenkirchen hat“, erklärt Dr. Jochen Grütters, der Leiter des Standorts Emscher-Lippe der IHK Nord Westfalen. Profitiert von diesen Großevents hätten nicht nur der Handel in den Fußgängerzonen, sondern auch die Hotellerie, wie das Statistische Landesamt IT.NRW mitteilte.

Die „Taylor Town“ auf dem Heinrich-König-Platz in Gelsenkirchen lockte an drei Tagen addiert Zehntausende Fans aus aller Welt an.
Die „Taylor Town“ auf dem Heinrich-König-Platz in Gelsenkirchen lockte an drei Tagen addiert Zehntausende Fans aus aller Welt an. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Wichtigster Anlaufpunkt sei bei beiden Großevents der Heinrich-König-Platz gewesen. Bei der Fußball-EM war hier eine der zentralen Fanzonen eingerichtet, zu den Konzerten des Weltstars verwandelte sich diese zentrale Stelle in „Taylor Town“. Mit spürbaren Konsequenzen: Während an einem durchschnittlichen Wochentag auf der Bahnhofstraße etwa 23.000 Menschen unterwegs seien, waren es bei den beiden EM-Spielen, die an einem Werktag stattfanden, laut IHK in der Spitze knapp 40.000. Das bedeute ein Plus von 69 Prozent.

Bei Taylor-Swift-Konzerten stieg Passantenfrequenz um bis zu 50 Prozent

An den beiden Sonntags-Spieltagen, an denen jeweils die englische Fußball-Nationalelf mit ihren feierwütigen Fans zu Gast war, wurden jeweils etwa 26.000 Menschen registriert – also so viel wie sonst an einem Werktag. Laut IHK seien das rund dreimal so viele wie an einem üblichen Sonntag.

Während der drei Konzerttage von Taylor Swift kletterte die Passantenfrequenz auf der Bahnhofstraße um 30 bis 50 Prozent. „Diese Zahlen machen deutlich, dass Großereignisse positive Effekte auf die Innenstadt haben können und spürbar zu ihrer Belebung beitragen“, betont Grütters.

Rammstein-Konzerte: Die meisten Fans fuhren direkt zur Arena

An den fünf Tagen der Rammstein-Konzerte seien hingegen keine spürbaren Frequenzsteigerungen in der Altstadt zu verzeichnen gewesen, so die IHK. Das Gros dieser Fans scheint direkt zur Arena gefahren seien, ohne vorher eine Bummeltour durch die City zu unternehmen.

Auch Rammstein-Fans besuchten vor den Konzerten die Gelsenkirchener City, jedoch bei weitem nicht so viele wie bei der Fußball-EM oder Taylor Swift.
Auch Rammstein-Fans besuchten vor den Konzerten die Gelsenkirchener City, jedoch bei weitem nicht so viele wie bei der Fußball-EM oder Taylor Swift. © Thomas Richter

Bei den Übernachtungszahlen habe Gelsenkirchen im Vergleich zum Vorjahr teils deutlich zugelegt. Insgesamt verbuchten die Beherbergungsbetriebe im Juni und Juli knapp 67.000 Übernachtungen. Der Zuwachs im Juni betrug 14 Prozent bei der Zahl der Gästeankünfte und 28 Prozent bei den Übernachtungen. Im Juli sei es laut IHK ein Plus von 54 Prozent bei den Gästen und fast vier Prozent bei den Übernachtungen gewesen.

Bei den ausländischen Besuchern fiel der Anstieg noch größer aus: „Allein im Juni ist die Zahl der Übernachtungen von Auswärtigen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 299 Prozent auf insgesamt 9000 nach oben geschnellt“, stellt Grütters fest. Im Juli wurden 5800 Übernachtungen ausländischer Gäste gezählt - ein Anstieg um fast 40 Prozent.