Gelsenkirchen. Berge von Überstunden hat die Gewerkschaft der Polizei beklagt. Jetzt hat das Ministerium die neusten Personalzahlen für die Emscherstadt bekannt gegeben.

Je nach Kriminalitätslage und Größe der Stadt variiert die Personalstärke der Polizeibehörden. Das Innenministerium NRW hat jetzt die neusten Zahlen dazu freigegeben. So sieht die Entwicklung in Gelsenkirchen aus.

In Gelsenkirchen arbeiten aktuell 712 Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte

Demnach kommt Gelsenkirchen aktuell auf „712 Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte“, wie es im amtlichen Sprachgebrauch heißt. Regierungsangestellte sind in dieser Statistik nicht berücksichtigt - also etwa Mitarbeitende im Controlling, in den Werkstätten, Verwaltungsfachangestellte oder Kfz-Mechaniker. Vor knapp einem Jahr, zum 1. September 203, hatte es noch geheißen: Bei der Polizei in Gelsenkirchen versehen rund 720 Beamtinnen und Beamte ihren Dienst, dazu kommen 140 Regierungsbeschäftigte.

Die größten Zuwächse hat Gelsenkirchen nach Ministeriumsangaben in den Jahren 2021 und 2022 gemacht, da wuchs die Personaldecke um 2,8 Prozent respektive um 2,3 Prozent an. Davor gab es ein Auf und Ab, einem Plus von 1,2 Prozent in 2019 folgte ein Minus von 1,6 Prozent im Folgejahr.

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Zur Einordnung: Die neuen Kräfte ersetzen weitestgehend diejenigen Beamten und Mitarbeiter, die im Laufe dieses Jahres in den Ruhestand gehen oder schon gegangen sind. Die echte Verstärkung fällt also in der Regel deutlich schmaler aus. Und: Nicht alle Neuen starten nach Abschluss ihrer Ausbildung/ihres Studiums in Gelsenkirchen selbst in den Polizeidienst, sondern in anderen Dienststellen.

Neben dem eigenen Nachwuchs ist die Behörde nämlich auch noch zuständig für die Ausbildung von 1000 Kommissaranwärterinnen und Kommissaranwärtern der Schwesterbehörden Essen, Oberhausen und Recklinghausen.  Der Stellenplan von Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte dem Gelsenkirchener Präsidium zuletzt nur etwa eine Handvoll zusätzlicher Beamte zugewiesen. Demgegenüber steht ein Mittelwert von 85.241 geleisteten Überstunden in den vergangenen fünf Jahren.

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Wer sich beim Blick auf die Tabelle und die Nachbarbehörden darüber wundert, dass eine Stadt wie Bochum über doppelt so viele Polizeikräfte verfügt, obwohl die Stadt an der Ruhr mit rund 373.000 Einwohnern faktisch nicht doppelt so groß ist wie Gelsenkirchen mit 260.000 Einwohnern: Das hat damit zu tun, dass zum Zuständigkeitsbereich der Bochumer Polizei auch die Stadt Herne gehört. Ähnliches gilt für die Essener Polizei, die für Mülheim an der Ruhr verantwortlich ist.