Gelsenkirchen. Europas größte Herdfabrik stand in Gelsenkirchen. Das 150-Jährige feiert Küppersbusch 2025 in Essen. Wir zeigen eine historische Foto-Chronik.

70.000 qualitativ hochwertige Herde produzierte die Firma von Friedrich Küppersbusch in Gelsenkirchen bereits zu Ende des 19. Jahrhunderts. Ein eigener Gleisanschluss, zwei riesige Produktionsstätten, bis zu 3.500 Mitarbeiter und Kunden auf dem ganzen Kontinent, inklusive großen Hotels und Kliniken wie der Charité wurden mit den Gelsenkirchener Qualitätsprodukten beliefert. Wir haben die Geschichte des Unternehmens in Gelsenkirchen in historischen und aktuellen Fotos dokumentiert.

Das 150-jährige Bestehen feiert das weiterhin aktive Unternehmen, das noch immer großen Wert auf Design legt, zwar im nächsten Jahr in Essen. Die Wurzeln aber bleiben in Gelsenkirchen. Als Erinnerung bleibt unter anderem durch die nach dem Unternehmen benannte Küppersbuschstraße.

Küppersbusch: Bilder einer Gelsenkirchener Erfolgsgeschichte

Ein ganzer firmeneigener Fuhrpark sorgte dafür, dass die Waren zum Kunden kamen. Und manchmal ging es auch um den Transport der schweren Herdplatten für die Öfen zum anderen Produktionsstandort, wo die einzelnen, selbst produzierten Bestandteile der Geräte zusammen montiert wurden.
Ein ganzer firmeneigener Fuhrpark sorgte dafür, dass die Waren zum Kunden kamen. Und manchmal ging es auch um den Transport der schweren Herdplatten für die Öfen zum anderen Produktionsstandort, wo die einzelnen, selbst produzierten Bestandteile der Geräte zusammen montiert wurden. © Sammlung Koenen/ Heimatbund | Küppersbusch
Die komplette Belegschaft von Küppersbusch im Jahr 1886. In der ersten Reihe in der Mitte sitzt - ein wenig breitbeinig - der Firmengründer Friedrich Küppersbusch.
Die komplette Belegschaft von Küppersbusch im Jahr 1886. In der ersten Reihe in der Mitte sitzt - ein wenig breitbeinig - der Firmengründer Friedrich Küppersbusch. © Sammlung Koenen/Heimatbund | Küppersbusch
In der Schleiferei in den Küppersbuschwerken waren die Sicherheitsstandards in den ersten Jahren ausgesprochen überschaubar. Mit bloßen Händen arbeiteten die Männer an den Maschinen.
In der Schleiferei in den Küppersbuschwerken waren die Sicherheitsstandards in den ersten Jahren ausgesprochen überschaubar. Mit bloßen Händen arbeiteten die Männer an den Maschinen. © Sammlung Koenen | Küppersbusch
Die beiden Produktionsstätten Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Rotthauser Straße wurde später umbenannt: in Küppersbuschstraße.
Die beiden Produktionsstätten Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Rotthauser Straße wurde später umbenannt: in Küppersbuschstraße. © WAZ FotoPool | MÖLLER, Martin
Bereits 1896 wurde das Werk II an der heutigen Küppersbuschstraße - damals Rotthauser Straße - eingeweiht. Die bereits zweite, große Produktionsstätte.
Bereits 1896 wurde das Werk II an der heutigen Küppersbuschstraße - damals Rotthauser Straße - eingeweiht. Die bereits zweite, große Produktionsstätte. © Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen | Unbekannt
Sie leiteten eine neue Ära ein, die Kohle-/Gasbrandherde von Küppersbusch. Hier ein Blick in die Montage.
Sie leiteten eine neue Ära ein, die Kohle-/Gasbrandherde von Küppersbusch. Hier ein Blick in die Montage. © Sammlung Koenen/Heimatbund | Küppersbusch
Ein historische Ofen von Küppersbusch, heute ein beliebtes Sammlerstück.
Ein historische Ofen von Küppersbusch, heute ein beliebtes Sammlerstück. © WAZ FotoPool | Martin Möller
Ein Blick in die Ofenschlosserei.
Ein Blick in die Ofenschlosserei. © Sammlung Koenen/Heimatbund | Küppersbusch
Die Qual der Wahl hatten Kunden auch beim Dekor ihres Herdes oder Ofens. Beispiele für Herd-Dekore wurden den Kunden auf solchen Musterplatten präsentiert. 
Die Qual der Wahl hatten Kunden auch beim Dekor ihres Herdes oder Ofens. Beispiele für Herd-Dekore wurden den Kunden auf solchen Musterplatten präsentiert.  © Sammlung Koenen/Heimatbund | Küppersbusch
Hier wurde die Emaille auf die großen Bleche gespritzt. Per Hand (ohne Handschuhe)  durch Hin- und Herschwenken der Bleche wurde die Emaille verteilt. 
Hier wurde die Emaille auf die großen Bleche gespritzt. Per Hand (ohne Handschuhe)  durch Hin- und Herschwenken der Bleche wurde die Emaille verteilt.  © Sammlung Koenen/Heimatbund | Küppersbusch
Hier entstanden bei Küppersbusch die Kessel für die Großkochanlagen in den ersten Jahren. Unter den Kunden war auch die Charité in Berlin.
Hier entstanden bei Küppersbusch die Kessel für die Großkochanlagen in den ersten Jahren. Unter den Kunden war auch die Charité in Berlin. © Sammlung Koenen/Heimtbund | Küppersbusch
Ein Prachtstück, das ordentlich gewienert sein wollte: Die emaillierten und liebevoll verzierten Öfen aus den 1920er Jahren waren nicht nur zweckmäßig, sondern auch durchdesignt.
Ein Prachtstück, das ordentlich gewienert sein wollte: Die emaillierten und liebevoll verzierten Öfen aus den 1920er Jahren waren nicht nur zweckmäßig, sondern auch durchdesignt. © Sammlung Koenen/Heimatbund | Küppersbusch
Auch einen Gleisanschluss gab es am Küppersbusch-Werk in der Feldmark. Auch das beförderte die Erfolgsgeschichte.
Auch einen Gleisanschluss gab es am Küppersbusch-Werk in der Feldmark. Auch das beförderte die Erfolgsgeschichte. © Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen | Unbekannt
Schulen, Restaurants und Kliniken aus ganz Deutschland wie die Charité zählten zu den Kunden der Gelsenkirchener Herdfabrik Küppersbusch.
Schulen, Restaurants und Kliniken aus ganz Deutschland wie die Charité zählten zu den Kunden der Gelsenkirchener Herdfabrik Küppersbusch. © Sammlung Koenen | Küppersbusch
Die ersten großen Krisen: Das Bild stammt aus dem Jahr 1982. Die Belegschaft protestierte auf der Küppersbuschstraße, die eine werkseigene Brücke überspannte, gegen Entlassungen.
Die ersten großen Krisen: Das Bild stammt aus dem Jahr 1982. Die Belegschaft protestierte auf der Küppersbuschstraße, die eine werkseigene Brücke überspannte, gegen Entlassungen. © Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen | Alfons Kampert
Die ersten Einbauherde gingen bei Küppersbusch schon früh über das Fließband. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1984. 
Die ersten Einbauherde gingen bei Küppersbusch schon früh über das Fließband. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1984.  © Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen | Alfons Kampert
Auch Kochevents - hier im Jahr 2015 mit Björn Freitag - fanden im Küppersbusch-Schulungszentrum statt.
Auch Kochevents - hier im Jahr 2015 mit Björn Freitag - fanden im Küppersbusch-Schulungszentrum statt. © FUNKE Foto Services | Martin Möller
Rundgang durch die Produktion von Küppersbusch mit 18 Joblingen am Mittwoch, 04.11.2015 in Gelsenkirchen.
Rundgang durch die Produktion von Küppersbusch mit 18 Joblingen am Mittwoch, 04.11.2015 in Gelsenkirchen. © FUNKE Foto Services | Thomas Schmidtke
Für rund 2 Milllionen Euro wurde das Werk 2011 noch einmal modernisiert.
Für rund 2 Milllionen Euro wurde das Werk 2011 noch einmal modernisiert. © WAZ FotoPool | MÖLLER, Martin
Blick in die Großküchenproduktion im Jahr 2012.  Design blieb bi zum Schluss ein wesentlicher Faktor bei Küppersbusch.
Blick in die Großküchenproduktion im Jahr 2012. Design blieb bi zum Schluss ein wesentlicher Faktor bei Küppersbusch. © WAZ FotoPool | Martin Möller
Der Küppersbusch-Herd war auch an den Reglern zu erkennen dank aufgedrucktem „k“
Der Küppersbusch-Herd war auch an den Reglern zu erkennen dank aufgedrucktem „k“ © WAZ FotoPool | Martin Möller
Mahnwache der IG Metall vor dem Küppersbuschwerk 2009.
Mahnwache der IG Metall vor dem Küppersbuschwerk 2009. © WAZ | SCHILD, Thomas
Die Küpperbusch-Gebäude sind längst verkauft. Das Foto stammt von 2021. Mittlerweile befindet sich dieser Bürokomplex in üblem Zustand, die Scheiben sind defekt, das Umfeld verwildert. Die Zukunft des Geländes ist noch nicht geklärt.
Die Küpperbusch-Gebäude sind längst verkauft. Das Foto stammt von 2021. Mittlerweile befindet sich dieser Bürokomplex in üblem Zustand, die Scheiben sind defekt, das Umfeld verwildert. Die Zukunft des Geländes ist noch nicht geklärt. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto
Das Familiengrab der Küppersbusch-Dynastie steht auf dem Friedhof in Heßler.
Das Familiengrab der Küppersbusch-Dynastie steht auf dem Friedhof in Heßler. © FUNKE Foto Services | Martin Möller
Edles Design ist noch heute wichtig bei Küppersbusch, auch in der Teka-Ägide . Dafür gab es auch bereits Design-Preise. Das Foto hat das Unternehmen zur Verfügung gestellt.
Edles Design ist noch heute wichtig bei Küppersbusch, auch in der Teka-Ägide . Dafür gab es auch bereits Design-Preise. Das Foto hat das Unternehmen zur Verfügung gestellt.
Auf dem Klingelschild an der Rufsäule vor der Küppersbuschstraße 2 steht sogar noch die Großküchenproduktion. Erreichbar ist hier allerdings niemand mehr.
Auf dem Klingelschild an der Rufsäule vor der Küppersbuschstraße 2 steht sogar noch die Großküchenproduktion. Erreichbar ist hier allerdings niemand mehr. © Sibylle Raudies | Sibylle Raudies
Was von Küppersbusch in Gelsenkirchen übrig blieb: DasPförtnerhäuschen an der Fürstinnenstraße/ Ecke Küppersbuschstraße an der Bahnstrasse, von der aus die Produkte den Weg in alle Ecken des Landes gingen, ist verwaist.
Was von Küppersbusch in Gelsenkirchen übrig blieb: DasPförtnerhäuschen an der Fürstinnenstraße/ Ecke Küppersbuschstraße an der Bahnstrasse, von der aus die Produkte den Weg in alle Ecken des Landes gingen, ist verwaist. © Sibylle Raudies | Sibylle Raudies
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Zahlreiche der historischen Fotos hat uns der Heimatforscher und Heimatbund-Autor Hans-Joachim Koenen zur Verfügung gestellt, der selbst den ersten 50 Jahren der Herdfabrik ein eigenes Heft gewidmet hat, das weiterhin im Buchhandel erhältlich ist. Weitere Unterstützung gab es vom Stadtarchiv.

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