Gelsenkirchen/Gladbeck. In Gelsenkirchen und Gladbeck sind Clans aneinander geraten. Es sollen Dutzende Familienmitglieder beteiligt gewesen sein. Mordkommission ermittelt.

Eine Massenschlägerei haben sich Mitglieder zweier Familienclans geliefert. An den Auseinandersetzungen in Gelsenkirchen und Gladbeck waren nach Polizeiangaben in der Spitze um die 30 Männern und Frauen beteiligt - es gab mehrere Verletzte, darunter einen Schwerverletzten. Zwei Männer wurden festgenommen.

Massenschlägerei: Ursprung in Gelsenkirchener Shisha-Shop - Mordkommission eingerichtet

Die Hintergründe der Massenschlägerei sind nach Polizeiangaben unklar, die Ermittlungen dazu laufen noch. Herauskristallisiert hat sich bislang, dass die Massenschlägerei ihren Ursprung in Gelsenkirchen genommen hat. Genauer gesagt, im Stadtteil Horst. Nach derzeitigem Ermittlungsstand sind „einige Männer“, so Polizeisprecherin Ramona Hörst, in einen Shisha-Shop an der Buerer Straße gegangen. Dort sollen gegen 18.30 Uhr Schüsse aus einer Schreckschusswaffe abgegeben worden sein. Verletzt wurde nach derzeitigen Erkenntnisstand aber niemand. Gesicherte Hinweise auf den Einsatz einer Schusswaffe gebe es derzeit nicht.

Bei der anschließenden Fahndung wurden zwei Männer aus Gladbeck (20 und 23 Jahre alt) festgenommen.

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Später verlagerte sich der Streit zwischen den Familien-Clans zur Märker Straße in Gladbeck-Rosenhügel. Dort gab es, wie Zeugen der Polizei meldeten, gegen 19.10 Uhr eine Schlägerei zwischen zwei Gruppen, die mit „verschiedenen Gegenständen“ aufeinander einprügelten. Ramona Hörst sprach von „Stangen, Schlagstöcken und auch Werkzeugstielen“, die später am Tatort gefunden und sichergestellt wurden. Ob Messer gezückt worden seien, sei noch unklar. Die Behörde geht von 30 Personen in der Spitze aus. Auch dort soll möglicherweise ein Schuss gefallen sein, sicher ist das laut Polizei nicht.

Ein 30-jähriger Gelsenkirchener wurde bei der Massenschlägerei in Gladbeck schwer verletzt. Weil Lebensgefahr zunächst nicht ausgeschlossen werden konnte, ist eine Mordkommission eingerichtet worden. Mindestens eine Frau (29) aus Gladbeck und ein weiterer Mann (46) aus Gladbeck wurden außerdem leicht verletzt.

Problem für die Ermittler: Als die Einsatzkräfte eintrafen, war die Auseinandersetzung bereits beendet. Die Polizei hat den Tatort abgesperrt und Spuren gesichert. Die Vernehmungen der Beteiligten und Zeugen sowie die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern an.

Frühere Einsätze im Zusammenhang mit Clan-Kriminalität - Razzien im Frühjahr

Einsätze im Zusammenhang mit Clan-Kriminalität hat es Gelsenkirchen schon öfter gegeben. Mitte Mai erst war es in Gelsenkirchen und in mehreren umliegenden Städten zu Razzien im Clan-Milieu gekommen. Insgesamt waren 650 Einsatzkräfte in der Emscherstadt und darüber hinaus in Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Duisburg beteiligt. Allein in Gelsenkirchen haben 100 Polizei- und Zollkräfte 25 Objekte im Stadtgebiet durchsucht. Dazu gehörten unter anderem vier Cafés, eine Spielhalle, fünf Shisha-Shops und zwölf Kioske.

Nach einer blutigen Clan-Fehde mit Schüssen an Silvester haben Polizei und Spezialkräfte einen Mann in Gelsenkirchen festgenommen. Nach einem weiteren flüchtigen Tatverdächtigen wird europaweit per Haftbefehl gefahndet, eine Mordkommission wurde eingesetzt.