Gelsenkirchen-Bismarck. Nach Schüssen in der Silvesternacht haben Spezialkräfte Wohnungen in Gelsenkirchen durchsucht: Festnahme und ein EU-weiter Haftbefehl.

Nach der blutigen Clan-Fehde in der Silvesternacht in Gelsenkirchen ist nach Angaben der Polizei Gelsenkirchen und der Staatsanwaltschaft Essen eine Mordkommission eingerichtet worden. Spezialkräfte der Polizei haben in der Folge mehrere Wohnungen und Geschäftsräume in Gelsenkirchen durchsucht, ein 18-jähriger Mann wurde daraufhin festgenommen. Er sitzt in Untersuchungshaft. Nach einem flüchtigen 25-Jährigen wird jetzt sogar mit einem europäischen Haftbefehl gefahndet.

Verdacht: Männer (18, 25) sollen mehrfach auf 22-Jährigen in Gelsenkirchen geschossen haben

Spurenauswertungen und Zeugenvernehmungen haben die Ermittler auf die Fährte von zwei 18 und 25 Jahre alten Männern als Tatverdächtige geführt. Sie stehen im Verdacht, nach einem Familienstreit auf einen 22 Jahre alten Mann geschossen und ihn schwer verletzt zu haben. Gegen beide erging ein Haftbefehl. Ein weiterer, 18 Jahre alter Mann wurde durch massive Schläge ebenfalls schwer verletzt.

Weil bei mindestens einem der Verdächtigen eine scharfe Schusswaffe vermutet wurde, kamen bei den Durchsuchungen von Wohnungen und Geschäftsräumen der Verdächtigen in Gelsenkirchen Anfang Januar auch Spezialeinheiten der Polizei zum Einsatz. Bei dem 18 Jahre alte Beschuldigten klickten daraufhin die Handschellen, er wurde umgehend in eine Justizvollzugsanstalt gebracht und sitzt in U-Haft.

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Der 25-Jährige befindet sich den Behörden zufolge hingegen weiter auf der Flucht. Zu seiner Ergreifung ist ein europäischer Haftbefehl ausgestellt worden. Bei den Durchsuchungen konnten weitere Beweismittel sichergestellt werden. Die beiden Schwerverletzten sind nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Blutige Silvesternacht: Streit entbrennt zwischen zwei deutsch-libanesischen Großfamilien in Gelsenkirchen

Eskaliert ist der blutige Familienstreit in der vergangenen Silvesternacht zwischen den beiden deutsch-libanesischen Großfamilien gegen 0.30 Uhr an einem Kiosk an der Schultestraße/Bismarckstraße. Auf offener Straßen prallten die Angehörigen beider Parteien aufeinander und schlugen und traten wild aufeinander ein. Involviert waren in die Schlägerei nach Behördenangaben 30 bis 40 Personen.

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Der Streit wurde so hitzig, dass Beteiligte offenbar zu Pistolen griffen, nach Polizeiangaben „zu einer Schreckschusswaffe und einer scharfen Waffe“. Mehrere Schüsse fielen, die beiden 18 und 22 Jahre alten Männer mussten nach dem Eintreffen der Polizei- und Rettungskräfte schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden. Der 22-Jährige erlitt nach WAZ-Informationen eine Schussverletzung an einem Bein, Lebensgefahr hat aber nicht bestanden. Der 18-Jährige ist durch massive Schläge schwer verletzt worden.