Gelsenkirchen. Gelsenkirchen statt Bahamas: Familie Weathers ist extra aus Texas angereist, um hier Urlaub zu machen - aber vor allem, um Taylor Swift zu sehen.

Eine Reise zum Schulabschluss: Das ist in den USA durchaus üblich. Bahamas, Mexiko, Japan – das sind typische Reiseziele. Avery Weathers aus Texas (18) hat gerade ihren Abschluss geschafft und ist nun in Gelsenkirchen. Das hat sie von ihren Eltern Matthew (49) und Rhonda (49) zu ihrem bestandenen Abschluss bekommen. Elf Tage macht die Familie Urlaub in Deutschland, wohnt in Gelsenkirchen. Auch die jüngste Tochter Allison (15) ist dabei. Der Hauptgrund ist natürlich: der Auftritt von Taylor Swift in der Veltins Arena.

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Karten haben sie von Lina Sobolewski-Hader (21) aus Gelsenkirchen bekommen, die ein Jahr lang als Austauschschülerin bei Rhondas Mutter in Texas war. „Als wir gehört haben, dass sie vier Tickets für uns hat, war die Freude unendlich groß“, sagt Rhonda. Ihren Konzertbesuch verbinden die Weathers jetzt mit einem Wiedersehen mit Lina und ihrer Familie – über zwölf Stunden Flugzeit haben sie dafür auf sich genommen. Bei der Gelsenkirchener Familie können sie während ihres Urlaubes auch wohnen, denn die hat zufällig eine Wohnung in ihrem Haus frei.

Gelsenkirchen: Wer will schon auf die Bahamas, wenn er hier Taylor Swift sehen kann

Tochter Avery hätte sich keine schönere Reise, keine bessere Überraschung wünschen können: „Es ist das perfekte Geschenk“, sagt sie. „Wer will schon woanders hin, wenn er in Gelsenkirchen Taylor Swift sehen kann.“ In Deutschland fühlt sie sich sehr wohl: „Alle Menschen sind so freundlich, niemand schaut doof, man kann einfach sein eigenes Ding machen.“ Es ist allerdings nicht der erste Konzertbesuch für die Familie. Viermal hat sie die US-amerikanische Sängerin schon live gesehen, immer in Dallas. Die Preise für die Tickets würden aber „jeglichen Rahmen“ sprengen.

Familie Weathers aus Texas wird am Flughafen Düsseldorf von der Gelsenkirchener Familie Sobolewski-Hader abgeholt. „Die Freude über den Besuch ist riesig“, sagt Tochter Lina.
Familie Weathers aus Texas wird am Flughafen Düsseldorf von der Gelsenkirchener Familie Sobolewski-Hader abgeholt. „Die Freude über den Besuch ist riesig“, sagt Tochter Lina. © WAZ | Lina Sobolewski-Hader

„Über 1000 Euro haben wir für Karten in Dallas bezahlt“, sagt Rhonda. „Nicht für alle, für ein Ticket.“ Hier in Gelsenkirchen zahlen sie etwa 500 Euro für vier Tickets. „Das ist natürlich ein Riesenunterschied.“ Trotzdem hätten sie das ganze Jahr gespart, um sich und ihren Kindern diese Reise ermöglichen zu können. Geplant haben sie fast ein Jahr. Direkt am ersten Konzerttag (17. Juli) können sie dann Taylor Swift live erleben. „Ich bin schon richtig aufgeregt“, sagt Avery. Alle stimmen zu, Matthew scheint allerdings tiefenentspannt zu sein. Für ihn ist das Konzert nämlich nicht der Hauptgrund für die Reise.

Erfahrungen in Deutschland: Konzert ist nur ein „schöner Nebeneffekt“

In ihrem elftägigen Urlaub hat Familie Weathers ganz viel „Sightseeing“ vor. Gesehen haben sie schon den Kölner Dom, waren in den Niederlanden am Strand und auf der Sommerrodelbahn im Sauerland. Natürlich durfte auch eine Kneipentour nicht fehlen – „das deutsche Bier ist so viel leckerer als das in den USA“, sagt Matthew lachend. Und das beste Essen in Deutschland? „Dazu gehört auf jeden Fall Currywurst.“ Für ihn ist das alles aber nicht gänzlich neu, denn als Teenager hat er zwei Jahre in Heidelberg, ein Jahr in Ramstein gewohnt und sich mit der deutschen Kultur angefreundet. Für ihn ist das Konzert deswegen nur ein „schöner Nebeneffekt“. Böse Blicke treffen ihn von seiner Familie.

Avery aus Texas hat sogar die passenden Schuhe dabei. Auf Fotoshooting bei der „Taylor Town“ auf dem Heinrich-König-Platz „musste sein“.
Avery aus Texas hat sogar die passenden Schuhe dabei. Auf Fotoshooting bei der „Taylor Town“ auf dem Heinrich-König-Platz „musste sein“. © WAZ | Lina Sobolewski-Hader

„Nein, ich bin auch ein ‚Swiftie‘“, wirft er lachend ein. Aber dann doch nicht so doll wie seine Familie. Tochter Avery hat sogar bemalte Sneaker in Taylor-Swift-Optik dabei. Alle tragen selbstgemacht Armbänder. „Was ich an Taylor so toll finde ist, dass sie ganz persönliche Geschichten aus ihrem Leben erzählt“, sagt Rhonda. „Sie bringt Jung und Alt zusammen, das ist einfach toll und verbindet.“

In den nächsten Tagen hat die amerikanische Familie unter anderem vor, sich Düsseldorf, Amsterdam und die Zeche Zollverein anzuschauen. Als Vorbereitungen für das Konzert werden weitere Armbänder gebastelt, Lina hat sogar eine Power-Point-Präsentation mit Quizfragen rund um den Megastar erstellt. Außerdem wollen sie einige Selfie-Spots und Dekorationen abklappern - da gibt es in „Swiftkirchen“ ja mittlerweile unzählige Möglichkeiten.

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