Gelsenkirchen. Gelsenkirchen macht sich fein für Taylor Swift – und im Internet wird gemotzt, was das Zeug hält. Ein Kommentar über die Lust am Miesmachen.

Ein Hinweis vorweg: Ich bin kein Swiftie. Ich weiß, dass Taylor Swift eine überaus begabte und gute Musikerin ist, die sich sehr gut verkaufen kann, und ich gönne ihr jeden Cent, den sie verdient, von Herzen – ihre Musik lässt mich aber eher kalt. Nun ja, das ist Geschmackssache, und darum geht es hier nicht.

Kommende Woche kommt Frau Swift bekanntlich für gleich drei Konzerte nach Gelsenkirchen, und das ist nicht zu übersehen: Augenzwinkernd hat sich die Stadt in „Swiftkirchen“ umbenannt, auf dem Heinrich-König-Platz in der City wird es eine „Taylor Town“ geben, Gastronomen können sich lebensgroße Taylor-Swift-Pappaufsteller in ihre Läden stellen, dazu gibt es ganz viele andere Aktionen für die Fans.

Gelsenkirchen macht in Sachen Taylor Swift viel richtig

Ein Kommentar von WAZ-Redakteur Matthias Heselmann.
Ein Kommentar von WAZ-Redakteur Matthias Heselmann. © funkegrafik nrw | Selina Sielaff

Und wissen Sie was: Ich finde das super! Hatte sich die Stadt bei der EM in Sachen Selbstdarstellung nicht immer von ihrer besten Seite gezeigt, macht sie beziehungsweise macht das Stadtmarketing jetzt ganz viel richtig. Was mich dagegen ärgert, sind all die Spaßverderber und Miesepeter, die jetzt in den sozialen Medien vor sich hin schimpfen und dabei gerne ein Argument vorbringen, das ich schon immer gehasst habe: „Haben wir denn keine anderen Sorgen?“

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Doch, haben wir. Ganz viele sogar. Na und? Wenn es nach diesem Totschlag-Argument ginge, dürfte nichts mehr stattfinden, was Spaß macht. In der kommenden Woche kommen tausende (junge) Menschen nach Gelsenkirchen, die aller Voraussicht nach friedlich gemeinsam ein großes Fest feiern – und das drei Tage am Stück. Wie humorbefreit, wie verbittert muss man sein, um daran etwas schlecht zu finden? Leider ist das eine viel zu weit verbreitete Haltung, auf die man gerade in Gelsenkirchen allzu oft stößt.

Vorschlag: All die Miesmacher, Motzer und Schwarzseher bleiben einfach drei Tage daheim. Sie können sich ja an den 363 anderen Tagen aufregen – in diesem (Schalt-)Jahr haben sie dafür sogar einen Tag mehr als sonst.