Gelsenkirchen-Buer. Sharo sucht für seine Social-Kanäle auf der ganzen Welt nach Leckereien. Jetzt wird er sesshaft - mit seinem eigenen Lokal in Gelsenkirchen-Buer.

Ahmed „Sharo45“ Sharif ist immer unterwegs, auf der Suche nach der nächsten Köstlichkeit. Auf seinem Youtube-Kanal „Beast Kitchen“ (375.000 Abonnenten) und auf seinen Social-Kanälen (über 100.000 Follower auf Instagram) reist der Gladbecker um die Welt, testet Imbisse, Restaurants, Streetfood – oder schwingt selbst den Kochlöffel. Aber jetzt, mit 40 Jahren, wird Sharo sesshaft, eröffnet seinen ersten eigenen Laden, natürlich benannt nach seinem beliebten Youtube-Kanal: Die „Beast Kitchen“ hat jetzt mit erlesenen Gästen ihr Soft Opening gefeiert, ab Freitag, dem 28. Juni, geht es dann hier in Gelsenkirchen-Buer richtig los.

Eigenes Restaurant in Gelsenkirchen-Buer: Sharo setzt vor allem auf die levantinische Küche

„Meine Community hat mich dazu gedrängt“, sagt er. „Ich mache jetzt seit vier Jahren Youtube. Und so viele sagen, dass sie das Essen testen wollen, das wir in den Videos zubereiten.“ Aber ein fester Ort dafür habe bislang eben gefehlt. Die „Beast Kitchen“ soll deswegen nicht einfach nur ein klassisches Restaurant sein, das Restaurant an der Horster Straße 74 ist auch so etwas wie ein Fan Meeting Point, ein Ort, wo die hunderttausenden Abonnenten Sharo live erleben können. „Wenn ich nicht unterwegs bin, wird man mich hauptsächlich hier finden“, verspricht er. Sogar seinen Mittagsschlaf will der Extrem-Frühaufsteher im Laden machen.

Großzügig belegt, Kult bei den Fans: Sharos Pastrami-Sandwich.
Großzügig belegt, Kult bei den Fans: Sharos Pastrami-Sandwich. © WAZ | Gordon Wüllner-Adomako

Den wird er wohl brauchen. Denn einen Ruhetag will man sich in der „Beast Kitchen“ erst mal nicht gönnen. Geöffnet sein soll hier von 9 bis 22 Uhr, jeden Tag. Passenderweise gibt es Gerichte, die zu jeder Tageszeit schmecken. Ganz vorne mit dabei ist natürlich das „Pastrami Sandwich“, das unter den Sharo-Followern schon als Kult gilt. Mit der dünn geschnittenen, gepökelten und geräuchertem Rinderbrust zwischen zwei Toastbrotscheiben und der würzigen Mayonnaise-Senf-Sauce sorgt der Influencer immer wieder für Andrang, zum Beispiel wenn er als Überraschungsgast auf dem Gladbecker Wochenmarkt auftaucht oder in Schaffrath eine Sonderverkaufsaktion startet.

„Beast Kitchen“ an der Horster Straße wird auch Drehort für Youtube-Videos

„Ich setze ansonsten vor allem auf die levantinische Küche“, sagt der durchtrainierte Gourmet, also auf den Genuss aus Ländern wie Libanon, Syrien, Palästina oder Israel. Die Küche lebt von Zutaten wie Kichererbsen, Schafskäse, Aubergine, Paprika, Zucchini und Oliven. Aufgetischt wird in der „Beast Kitchen“ zum Beispiel Hummus mit Hackfleisch oder Labneh, cremiger Joghurtkäse, der als Dip dient. Sharos persönliches Highlight aber ist sein Shakshuka.

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Versunkene Eier in Tomatensoße - so lässt sich das Gericht aus dem Nahen Osten am besten beschreiben. „Ich hab das aber noch ein bisschen gepimpt und umgestylt, eine süditalienische Note eingebracht, mit Mozzarella, Parmesan, Basilikum“, schwärmt Sharo von seinem eigenen Lieblingsgericht. „Wir haben die ganzen Einflüsse von unseren Reisen mit in unsere Gerichte eingebracht.“

Kommt rum: Sharo45 beim Streetfood Markt auf dem Gelände der Fiege-Brauerei in Bochum.
Kommt rum: Sharo45 beim Streetfood Markt auf dem Gelände der Fiege-Brauerei in Bochum. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Gestemmt werden soll der Laden erst mal größtenteils mit Familien und Freunden. Immer mit dabei ist zum Beispiel Sharos rechte Hand Tristan Barkowski, der für die hunderttausendfach geklickten Videos hinter der Kamera steht. Für den Youtube-Content wollen die beiden demnächst erstmal etwas weniger reisen, stattdessen die Videogäste und Interviewpartner in die „Beast Kitchen“ einladen, verrät der Küchenchef, der auch immer wieder seine dunkle Vergangenheit, sein frühes Leben als langjähriger JVA-Häftling und einstiger Schwarzgeld-Millionär in seinen Videos zum Thema macht.

Aber warum all das eigentlich ausgerechnet hier an der Horster Straße? Das sei tatsächlich nur Plan B gewesen, gesteht Sharo. Als Gladbecker habe er eigentlich auch in Gelsenkirchens Nachbarstadt sein Lokal öffnen wollen. „Ich habe dort aber keinen Laden gefunden.“ Mit dem Standort in Buer ist er aber auch voll zufrieden. „Ich bin schließlich Schalker - und mit der Arena um die Ecke: Das passt!“