Gelsenkirchen. Englische Fans und Journalisten hatten Gelsenkirchen am Wochenende als „Drecksloch“ bezeichnet. Die FDP vermisst die Reaktion der Stadt.
Gelsenkirchen ein „Shithole“? Die Kritik englischer Fans und Medienvertreter an der Stadt hatte in den vergangenen Tagen hohe Wellen geschlagen. Jetzt hat sich die Gelsenkirchener FDP zu Wort gemeldet – und kritisiert den Umgang der städtischen Öffentlichkeitsarbeit mit dem Thema.
„Gelsenkirchen hat einen offiziellen Kanal auf Facebook, Instagram und X (vormals Twitter), man sollte meinen, die personell doch recht breit aufgestellte Abteilung kenne sich in der selbst ernannten digitalen Vorzeigestadt Gelsenkirchen mit Social Media aus“, sagt FDP-Fraktionsvorsitzende Susanne Cichos. Sie kritisiert, dass niemand zeitnah auf die Vorwürfe reagiert habe. „Für mich ist es unverständlich, dass völlig unkommentiert bleibt, wenn ein selbsternannter englischer Journalist in einem Video bei X nach nur 18 Sekunden in dieser Stadt zu wissen glaubt: Gelsenkirchen ist ein absolutes Drecksloch“. Da hätte man doch einfach nur „mit ein paar wunderschönen Foto-Impressionen von Gelsenkirchen“ oder mit augenzwinkernden Bildern der britischen Städte kontern müssen.
Gelsenkirchener Politikerin: „Hier wurde eine Chance vertan“
„Hier wurde eine Chance vertan“, ist Cichos überzeugt. Und meint die Möglichkeit, gerade viral gehende Kritik ins Gegenteil zu wenden und ein weltweit verteiltes Millionenpublikum vielleicht sogar positiv zu beeindrucken. „In dem Punkt verstehe ich die Arbeit unserer Öffentlichkeitsarbeit nicht. Das ist Oldschool, entspricht in keinem Fall dem globalen Zeitgeist“, sagt Susanne Cichos. Zur Abteilung „Kommunikation“ gehörten mehr als 20 Mitarbeiter. Da müsse es doch möglich sein, gerade bei einem Event, bei dem die Welt nach Gelsenkirchen schaut, etwas mehr als schöne, bunte Bildchen mit Basisinformationen ins Netz zu stellen.
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Ihre Forderung: „Wir müssen aus dem Social-Media-Debakel sofort lernen, wir müssen in die passenden Foren und Unzufriedene schnell abholen. Zudem müssen wir aus dem scheinbar schlechten Rücktransport der Fans sofort Lehren ziehen und es besser machen. Wir können doch Großveranstaltungen, das haben wir doch schon mehrfach bewiesen.“