Gelsenkirchen-Schalke-Nord. Wo Industriehallen verrotteten, ist jetzt eine Brache. Der Schalker Business Park nimmt Form an. Manager überrascht mit dieser Miet-Nachricht.
Gute Nachrichten hat Martin Birkert im Gepäck. Der Deutschland-Manager der MLP Group kann sich zum einen über gute aktuelle Geschäftszahlen freuen, zum anderen deutet alles darauf hin, dass der fünfte Logistik-Park des an der Warschauer Börse notierten Entwicklers im Schlagschatten der Schalker Meile pünktlich seine Türen öffnen wird. Und er überrascht mit dieser Nachricht: „Das Mietpreisniveau für die Flächen im Business Park Schalke ist konstant geblieben“.
Business Park Schalke: Platz für zu 20 Mittelständler und Kleinbetriebe - Mieten bei 7 Euro pro Quadratmeter
Zum Bürgerfest im vergangenen Juli hatte die MLP Group bekannt gegeben, dass der „Mietpreis unter sieben Euro pro Quadratmeter“ liegen wird. Heißt: Trotz Ukraine-Krieg und anderer Krisen haben die Preise vor Ort auch ein Jahr später nicht noch weiter angezogen. Der Business Park Schalke liegt damit unterhalb des Preisniveaus des Öko-Gewerbeparks, der am Schalker Verein auf dem ehemaligen Exarchos-Gelände entsteht. Dort wird die Sieben-Euro-Marke nach Unternehmensangaben durchbrochen.
Zur Erinnerung: Auf dem Gelände des ehemaligen Thyssen-Drahtwerks an der Kurt-Schumacher-Straße errichtet die MLP Group auf einem rund 120.000 m² großen Grundstück einen hochmodernen Gewerbepark, den Business Park Schalke. Es ist der 23. Park des Unternehmens, 16 befinden sich in Polen, einer in Österreich und mit Gelsenkirchen fünf in Deutschland. Der Gewerbepark wird eine Gesamtfläche „von über 60.000 m²“ bieten, verteilt auf acht Hallen. Flexible Mieteinheiten können von 400 bis 800 m² unterteilt werden. Größere Mieteinheiten sind ab 3000 m² verfügbar. Investitionsvolumen: 55 Millionen Euro. Die Stadt rechnet „mit 400 neuen Arbeitsplätzen“.
„Dank der kooperativen Zusammenarbeit aller involvierten Parteien gibt es keine Verzögerungen bei dem Projekt und wir liegen gut im Zeitplan“, sagt Martin Birkert. Planmäßig soll der Neubau im EM-Sommer 2024 starten. Derzeit laufe die Sanierung der weitestgehend brachliegenden Industriefläche, 90 Prozent davon sei bereits erfolgt. Auch die Modellierung des Geländes für die Errichtung neuer Gebäude und Hallen schreite aktuell voran. „Hier sind die Arbeiten bereits zu 70 Prozent fortgeschritten“. Birkert rechnet demnach mit Erteilung der Baugenehmigung „im Juli“, sodass kurz darauf mit der Neugründung begonnen werden könnte. Geplante Fertigstellung: Ende 2025.
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Die Vermarktung der teilbaren Gewerbeflächen ist Birkert zufolge im vollen Gange. „Wir befinden uns bereits in intensiven Gesprächen mit potenziellen Mietern aus den unterschiedlichsten Bereichen“, so der Deutschland-Manager. Namen und/oder Branchen nannte er aber nicht. Das Konzept sieht insbesondere die Ansiedlung von kleinen und mittelständischen Unternehmen vor, angestrebt ist ein „ausgewogener Branchenmix“. Zur Unterstützung der firmeneigenen Marketing-Tätigkeiten hat MLP ein Co-Mandat an die Maklerhäuser Brockhoff und CBRE vergeben.
Quartal-Nettogewinn von 3,8 Millionen: MLP Group will dieses Jahr gut 200.000 Quadratmeter vermieten
Im ersten Quartal 2024 hat die MLP Group einen Umsatz von 22,3 Millionen Euro erzielt, wobei die Mieteinnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf 12,7 Millionen Euro gestiegen sind. Nettogewinn in dem Zeitraum: 3,8 Millionen Euro. Zum Ende des ersten Quartals 2024 verfügte das Unternehmen über insgesamt 1,1 Millionen Quadratmeter fertiggestellte Fläche. Weitere 200.000 m² befinden sich im Bau und in Vorbereitung. Das Entwicklungspotenzial auf den eigenen Grundstücken beträgt rund 1,9 Millionen Quadratmeter. Für das laufende Jahr plant die MLP Group die Vermietung von 200.000 bis 300.000 m² neuer Fläche.