Gelsenkirchen. Ein massiver Sanierungsfall: Die Kita Küppersbuschstraße in Gelsenkirchen-Feldmark ist seit Monaten geschlossen – vielleicht sogar für immer?
Schon seit Monaten hat Gelsenkirchen erneut einen offensichtlich massiven Kita-Sanierungsfall: Die Einrichtung an der Küppersbuschstraße in Gelsenkirchen-Feldmark ist seit dem heftigen Unwetter Mitte August 2023 geschlossen. Seit fast sechs Monaten sind die insgesamt 115 Kinder der Einrichtung auf andere Kitas verteilt, was manche Familie vor große Herausforderungen stellt. Eigentlich sollten die Eltern und Angehörigen im Januar dieses Jahres etwas mehr Klarheit bekommen, geschaffen durch die Ergebnisse eines Gutachtens. Nun gibt es neue Entwicklungen, die allerdings nicht auf eine baldige Lösung hindeuten.
Abgesoffene Kita in Gelsenkirchen bleibt noch weitere Wochen dicht
„Das macht mich sprachlos“, sagt eine Mutter, die schon Anfang November im Gespräch mit der Redaktion auf die Situation rund um die Kita Küppersbuschstraße aufmerksam gemacht hatte, gerne aber anonym bleiben möchte. Denn nun gibt es einen neuen Elternbrief, datiert auf den 5. Februar, der auch der Redaktion vorliegt. Daraus wird klar: Es wird mit Sicherheit noch Wochen dauern, bis eine Entscheidung kommt.
Rückblick: Als das heftige Unwetter vom 17. August über Gelsenkirchen niedergeht, säuft auch die Kita Küppersbuschstraße ab. Sie wird laut Stadtverwaltung „großflächig überflutet“, die Folge: eine Belastung mit Schimmelsporen im kompletten Fußboden und in Teilen der Wände. Auch die Raumluft war belastet, eine Schließung war laut Stadt zwingend erforderlich.
Kita in Gelsenkirchen: Kinder und Eltern müssen sich weiter gedulden
Die von der Schließung betroffenen Kinder wurden auf fünf weitere städtische Kitas verteilt. Immerhin ist so für eine Betreuung gesorgt, doch: Für manche Eltern sei das ein „richtiges Problem“, so die junge Mutter im November im Gespräch mit der WAZ. Aufgrund der Entfernung beispielsweise oder auch, weil zwei Kinder zu zwei verschiedenen Kitas gebracht werden müssen.
Aus dem Elternbrief geht nun hervor: Die Kinder, Eltern, die Mitarbeitenden von der Kita Küppersbuschstraße müssen sich noch weit über den Januar hinaus gedulden – und sich vielleicht sogar ganz von ihrem Standort verabschieden.
Erste Untersuchungen des Gutachters: Kanalbefahrungen erforderlich
Erste gutachterliche Untersuchungen seien mittlerweile durchgeführt worden, heißt es in dem Elternbrief. Eine gute Nachricht ist das indes noch nicht. Denn: Der Sachverständige hält nun, aufgrund seiner ersten Erkenntnisse, eine Untersuchung der Grundleitungen für notwendig. Diese Untersuchung erfolgt im Rahmen von sogenannten Kanalbefahrungen, beauftragt im „Laufe des Januars“.
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Weiter steht in dem Brief: „Diese Kanalbefahrung wird voraussichtlich im Februar 2024 erfolgen und zu weiteren relevanten Ergebnissen führen.“ Darüber hinaus enthält der Elternbrief nur eine unklare Aussage zum zeitlichen Ablauf: Erst nach Ausstellung eines „aussagekräftigen Untersuchungsberichts“ (eine Vorlage für die Verwaltung soll voraussichtlich im März kommen) und dem Feststellen der Schadensursache könnten „mögliche Schritte zur Klärung der Sanierungsfähigkeit und zu den notwendigen baulichen Maßnahmen geprüft, geplant und vollzogen werden.“
Kita Küppersbuschstraße: Wenig Hoffnung zur Zukunft der Einrichtung
Eine Erklärung für den zusätzlichen Zeitaufwand wird in dem Schreiben gleich mitgeliefert: Dass sämtliche Leistungen vergaberechtskonform ausgeschrieben werden müssten.
Schon im November ließ eine Antwort der Stadt wenig Hoffnung zur Zukunft der Einrichtung, gebaut im Jahr 1997 als Teil der Internationalen Bauausstellung im Wohnpark Küppersbuschstraße: „Aufgrund des Schadensbildes und bekannter Probleme im Bereich der Entwässerung bestehen Zweifel, ob das Gebäude in seiner jetzigen baulichen Ausgestaltung den aktuellen Anforderungen und zu erwartenden weiteren Starkregenereignissen entsprechen kann.“
Und weiter: Eine reine Instandsetzung und Sanierung des aktuellen Schadens werde jedenfalls nicht als ausreichend beziehungsweise zielführend gesehen, so die Stadt.