Essen. Aufatmen bei den evakuierten Mietern aus Essen-Freisenbruch: Die zum Teil hochbetagten Menschen stehen kurz vor dem langersehnten Wiedereinzug.
Endlich können die evakuierten Mieterinnen und Mieter aus Essen-Freisenbruch wieder in ihre Wohnungen zurück. Die zuständige Bezirksregierung Arnsberg gibt für den Wiederbezug des Wohnkomplexes am Spervogelweg grünes Licht. Ihre Wohnungen hatten die rund 80, zum Teil hochbetagten, Bewohner am 21. Juni vergangenen Jahres verlassen müssen, als die Behörden den Komplex wegen Einsturzgefahr für unbewohnbar erklärt hatten.
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Auf Anfrage bei der Eigentümerin der Hochhäuser mit den Hausnummern 26 und 28, der Wohnbau eG, heißt es: „Von den insgesamt 72 Parteien werden nur sechs nicht mehr zurückziehen.“ Bereits am Montag und Dienstag wird es so weit sein. Über den genauen Ablauf seien die Betroffenen am Donnerstag informiert worden.
Evakuierter Wohnkomplex in Essen: Warum ist jetzt eine Rückkehr möglich?
Warum ist jetzt eine Rückkehr möglich? Mit dem Einbau eines riesigen Stahlträgersystems unter eines der beiden Hochhäuser – und dem erfolgreichen Anpressen unter das Tragwerk – konnte das Gebäude für einen Wiederbezug durch einen Statiker endlich freigegeben werden.
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Für die seit dem 21. Juni 2024 evakuierten Menschen besteht nun die Möglichkeit, wieder dauerhaft in ihre Wohnungen zurückzukehren. Damals mussten rund 80 Bewohnerinnen und Bewohner aus den Häusern am Spervogelweg 26 und 28 Hals über Kopf ausziehen, etliche wurden zeitweise im Hotel untergebracht. Später kamen viele von ihnen in anderen Wohnungen des Vermieters im Stadtgebiet unter. Unklarheit herrschte noch im Herbst über die Modalitäten der Kostenübernahme für die Unterbringung: Eine zusätzliche Belastung für die Mieter, die für viele Monate ihre gewohnte Umgebung verlassen mussten und nicht an ihre Möbel und persönlichen Dinge kamen.
Wohnbau eG: „Es besteht keine Gefahr mehr“
Die entsprechende Ordnungsverfügung der Bezirksregierung Arnsberg als zuständige Bergbehörde, die im Sommer zur Evakuierung der Bewohner geführt hatte, konnte nun aufgehoben werden. Da vor dem Wiederbezug noch Brandschutz-Aspekte und wartungstechnische Fragen mit der Feuerwehr Essen und der Hauseigentümerin zu klären waren und sind, erfolgt ein Wiederbezug zeitnah nach Absprache, teilte die Behörde am Donnerstag mit.
In den kommenden Wochen werde der Schacht, dessen Lage unter einem Punktfundament die Ursache für die Evakuierung war, konventionell gesichert. Einer Rückkehr steht aber schon vorher nichts mehr Wege. „Mit den Stahlträgern ist das Gebäude wieder standfest. Es besteht keine Gefahr mehr“, sagt auch Frank Skrube, Sprecher der Wohnbau eG. Bei ihrer Rückkehr solle die einzelnen Mietparteien unter Begleitung in ihre Wohnungen zurückgebracht werden. Das sei nötig, weil dann auch die „Leitungen durchgespült“ werden, schließlich stand das Gebäude etliche Monate leer.

Während der noch anstehenden Sicherung könne es aber Beeinträchtigungen durch Lärm und Staub geben, berichtet die Bezirksregierung. Nach Abschluss der Arbeiten wird das Stahlträgersystem im Spervogelweg zurückgebaut und das Gebäude samt Außenbereich in den Ursprungszustand zurückversetzt. Es würden keine dauerhaften Einschränkungen für Mieterinnen und Mieter bleiben und der Schacht sei dann dauerhaft standsicher, heißt es auch aus Arnsberg von der dortigen Bezirksregierung.
Zur Erinnerung: Im Sommer 2024 war an dem Wohnkomplex der Wohnbau eG im Spervogelweg im Stadtteil Freisenbruch eine bergbaulich bedingte Gefahr festgestellt worden. Die für Bergbau landesweit zuständige Bezirksregierung Arnsberg hatte bei vorsorglichen Überprüfungen sechs ehemalige Bergbauschächte erkundet. Dabei wurde von einem Sachverständigen bei einem um 1900 angelegten Schacht ein potenzielles Einsturzrisiko für das Wohngebäude festgestellt. Aus Sicherheitsgründen musste der Gebäudekomplex umgehend geräumt werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden an einem späten Freitagabend von den Behörden aus ihren Wohnungen geholt, die meisten kamen in der Nacht zunächst in einer Unterkunft für Flüchtlinge unter.
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