Essen. Seit 1987 erhöht sich in Essen der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund. Unsere Liste zeigt die 20 häufigsten Zuwanderungsländer.

Die Zahl der Deutschen ohne weitere Staatsangehörigkeit sinkt in Essen. Dennoch meldet das Statistikamt erstmals seit 25 Jahren, dass am Ende eines Jahres mehr als 597.000 Personen ihren Hauptwohnsitz in der Stadt gemeldet haben. Stand 31. Dezember 2024 sind es demnach genau 597.066 Menschen gewesen, im Jahr 1999 waren es 599.008. Wie passt das zusammen? Ganz einfach: Es sind mehr Menschen ohne deutschen Pass oder mit einer doppelten Staatsangehörigkeit nach Essen gekommen.

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Während im vergangenen Jahr 5517 Menschen weniger mit nur deutschem Pass in der Stadt gemeldet waren – insgesamt waren es 401.249 –, ist in den beiden anderen Kategorien ein Plus zu verzeichnen. „Die Zahl der Personen mit ausschließlich nichtdeutscher Staatsangehörigkeit ist im Jahr 2024 um plus 2978 auf 122.452 gewachsen“, heißt es seitens des Amts für Statistik, Stadtforschung und Wahlen. „Erstmals seit dem Jahr 2011 weist die Gruppe der Doppelstaatler/innen in Essen mit plus 3697 den höchsten Zuwachs auf.“ Insgesamt seien Ende vergangenen Jahres 73.365 Menschen mit einer weiteren neben der deutschen Staatsangehörigkeit in Essen gemeldet.

Staatsangehörigkeiten in Essen: Seit Ende der 80er erhöht sich der Anteil von Menschen mit Migrationshintergund

Der Trend ist im Übrigen nicht neu. „Seit 1987 erhöht sich kontinuierlich der Anteil der Bevölkerung mit einem Zuwanderungshintergrund“, heißt es seitens der Essener Statistiker. Damals hatten laut Einwohnerdatei 92,8 Prozent der in der Stadt gemeldeten Menschen nur einen deutschen Pass. Zum Vergleich: Ende vergangenen Jahres waren es 67,2 Prozent.

Wie verteilen sich die Staatsangehörigkeiten? Nach Angaben des Amtes für Statistik, Stadtforschung und Wahlen sind in Essen Personen mit türkischem Pass die größte Gruppe: „Neben den 14.580 Türkinnen und Türken leben 10.765 Deutsche mit zusätzlicher türkischer Staatsangehörigkeit in der Stadt“ – insgesamt also 25.345 Menschen. „Berücksichtigt man aber allein die Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, so sind die Syrerinnen und Syrer mit 15.356 Personen die in Essen am häufigsten anzutreffende Gruppe von Nichtdeutschen.

In dieser Tabelle haben wir die (neben der Deutschen) 20 häufigsten Staatsangehörigkeiten in Essen aufgelistet:

StaatsangehörigkeitgesamtNichtdeutscheDoppelstaatler
Türkei25.34514.58010.765
Polen20.326662613700
Syrien19.66315.3564307
Ukraine10.2439498745
Irak892754543473
Serbien, Kosovo, Montenegro740350222381
Afghanistan700837583250
Libanon619117184473
Rumänien61465418728
Marokko543517323703
Russland518018463334
Iran487625492327
Italien479831391659
Griechenland431428751439
Kroatien36622955707
Bulgarien35063121385
Indien33453197148
Spanien32282300928
Nigeria276417411023
China26962553143

Quelle: Einwohnerdatei / Stadt Essen

Die größte Veränderung hat es nach Angaben der Essener Stadtverwaltung im Jahr 2024 bei der Zahl der Personen mit syrischer Staatsangehörigkeit gegeben, mit einem Plus von 1420 Personen: „Im Vergleich zum Vorjahr (+916) ist bei dieser Personengruppe wieder ein stärkerer Zuwachs zu beobachten.“ Wie sich diese Zahlen nach dem Sturz des Assad-Regimes im Dezember 2024 entwickeln werden, bleibt abzuwarten.

Bei anderen Flüchtlingsherkunftstaaten gebe es unterschiedliche Entwicklungen: „Die Zunahme von Personen aus dem Irak (+18) und Libanon (+87) ist zurückgegangen.“ Die Zunahme der Personen auf Afghanistan liege mit plus 298 auf dem Niveau des Jahres 2023. Bei Menschen aus dem Iran sei hingegen mit plus 258 eine stärkere Zunahme im Jahresvergleich registriert worden.

Im Jahr 2024 sind weniger Menschen aus der Ukraine nach Essen gekommen

Insgesamt ist die Zahl der Essenerinnen und Essener 2024 zwar gestiegen, trotzdem befinde sich die Entwicklung unter dem Niveau der Vorjahre. Im vergangenen Jahr sei ein Gesamtzuwachs von 1158 Personen zu verzeichnen gewesen, in den Vorjahren waren es 2022 insgesamt plus 5114 und im Jahr 2023 plus 2419 Menschen.

Als Erklärung heißt es von der Stadt Essen dazu: „Diese Entwicklung ist beeinflusst durch den Rückgang der Zuwanderung von Schutzsuchenden aus der Ukraine.“

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