Essen-Werden. Im Essener Süden kommt die Umsetzung des Rad-Entscheids nicht gut voran. Weitere Bürgerwünsche werden geprüft. Einer wurde negativ beantwortet.
Ein langgehegter Wunsch für viele Menschen in der Abteistadt ist ein sicherer Radweg entlang der Velberter Straße (B 224). Doch bislang lässt der auf sich warten. Vor zwei Jahren verschob die Verwaltung eine Realisierung der Trasse in Richtung Velbert auf 2025. Als Grund wurde Personalmangel in der Fachabteilung genannt. In diesem Jahr müsste es losgehen. Die Bezirksvertretung 9 hat das Thema deshalb auf der Tagesordnung in ihrer Sitzung am Dienstag, 28. Januar.
Nicht nur die Hauptroute soll dabei im Fokus stehen. Diskutiert wird ferner die Eingabe eines Bürgers vom Mai 2024. Der Petent zeigt sich unzufrieden mit der Situation. Er fragt, wie es sein könne, dass seit 16 Jahren in Werden „keine einzige sinnvolle Veränderung im Radverkehr“ umgesetzt werde und, warum die Kindergärten, Schulen und Sportstätten nicht an Radwege angeschlossen seien.
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Parkende Autos sind Hindernis für radfahrende Kinder
Der Petent bittet darum, dringend diese Einrichtungen in Werden an Radwege anzuschließen. Er weist darauf hin, dass für Kinder das Radfahren auf der Straße sehr gefährlich sei, da der gesamte Stadtteil mit Autos zugeparkt sei.
Die Antwort der Verwaltung wurde im Dezember dem Verkehrsausschuss zur Kenntnis gebracht und jetzt an die zuständige Bezirksvertretung weitergereicht. Darin verweist das Amt für Straßen und Verkehr auf die Umsetzung des Rad-Entscheids Essen. Dabei seien eine Vielzahl von Radverkehrsmaßnahmen in fast allen Stadtteilen – darunter auch Werden – geplant. Mittelfristig solle zum Beispiel geprüft werden, ob in der Heckstraße, die die Brückstraße mit dem Hardenbergufer verbindet, ebenfalls ein Radweg eingerichtet wird.
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Weitere Radwege seien für Werden zurzeit nicht vorgesehen. Konkret heißt es in der Antwort der Stadt: „In Nebenstraßen mit relativ geringem Pkw-Aufkommen sind keine Radverkehrsanlagen erforderlich. Besondere Gefahrenstellen in Werden für radfahrende Kinder sind dem Amt für Straßen und Verkehr nicht bekannt.“ Dann erfolgt noch der Hinweis, dass Kinder unter zehn Jahren auf dem Gehweg radfahren dürfen und sollen. Kinder unter acht Jahren müsst sogar auf dem Gehweg oder einem von der Fahrbahn baulich getrennten Radweg fahren. Bei einem konkreten Hinweis auf eine Gefahrenlage werde diesem vom Amt für Straßen und Verkehr aber nachgegangen.
Machbarkeitsstudie wird im ersten Quartal 2025 vorgestellt
Wie sieht es mit der Umsetzung des Radweges auf der B 224 aus? Für die Maßnahme an den Straßen Gustav-Heinemann-Brücke, Abteistraße, Brückstraße, Velberter Straße und Bergische Landstraße hat die Stadt eine Machbarkeitsstudie beauftragt. „Das Ergebnis wird spätestens im ersten Quartal 2025 den politischen Gremien vorgestellt“, ist im Jahresbericht zum Rad-Entscheid zu lesen, der der BV vorliegt.
Öffentliche Sitzung
Die Bezirksvertretung 9 tagt am Dienstag, 28. Januar, ab 16 Uhr im Sitzungssaal des Kettwiger Rathauses, Bürgermeister-Fiedler-Platz 1. Es ist die 31. Sitzung in dieser Wahlperiode und der erste Teil ist wie immer öffentlich.
Auf der Tagesordnung stehen u.a. Verkehrsangelegenheiten, Bebauungspläne und Baumpflanzungen.
Sofern die Ergebnisse seitens der politischen Gremien positiv votiert werden, würde dann die Detailplanung erstellt werden. „Aufgrund der Komplexität des Projektes wird sehr wahrscheinlich eine Vergabe an ein Planungsbüro erfolgen.“ Zeitangaben zur Umsetzung des Projektes gibt es allerdings nicht.
Für den Bereich der freien Strecke wurde eine Planungsvereinbarung zwischen Straßen.NRW und der Stadt Velbert abgeschlossen. Die Stadt Velbert kümmert sich um die Umsetzung. Zur Planung dazu gehört unter anderem auch der barrierefreie Ausbau von acht Bushaltebuchten und die Anpassung der Straßenentwässerung. Da ein Teil des Abschnitts in einem Landschaftsschutzgebiet liegt und entlang der Straße ein alter Baumbestand besteht, ist zudem die Prüfung von Umweltschutzbelangen notwendig. Diese Abklärung läuft.
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