Essen-Haarzopf/Fulerum. Nach Verzögerungen konnte der Neubau im Oktober 2024 bezogen werden. Jetzt wird die Kita offiziell eröffnet. Was die Einrichtung auszeichnet.

Von der Planung bis zur Fertigstellung der neuen evangelischen Kita Humboldtpinguine an der Fulerumer Straße 100 hat es deutlich länger gedauert als geplant. Seit Oktober 2024 können die neuen Räume genutzt werden, am Sonntag, 19. Januar, findet nun die offizielle Eröffnung statt.

Kita-Leiter Stephan Keisers und seine Stellvertreterin Sabine Schuh sind für die neue Einrichtung, aber auch für den nahe gelegenen evangelischen Kindergarten am Gemeindezentrum Fulerum, Humboldtstraße 167, zuständig. Die Team-Mitglieder haben einen Stammeinsatzort, helfen aber bei Personalengpässen in der jeweils anderen Einrichtung aus. „Dieser Fall ist im November schon eingetreten“, sagt Sabine Schuh. „Es sind zwei eigenständige Einrichtungen, die aber eng miteinander kooperieren“, so Keisers.

Die neue Essener Kita ist ebenerdig und barrierefrei gebaut worden

Insgesamt sind in den beiden Kitas jetzt 19 pädagogische Kräfte, ein Kita-Helfer und zwei Küchenkräfte tätig. „Die Bestandseinrichtung und die neue Kita müssen jetzt zusammenwachsen, dazu hat es auch schon Teamcoachings gegeben“, berichtet der Leiter.

Über die neue Einrichtung freuen sich: (v.l.) Matthias Lohaus (Geschäftsführer evangelischer Kita-Verband Essen), Ellen Kiener (Vorsitzende ev. Kita-Verband), Sabine Schuh (stellvertretende Kita-Leiterin) und Stephan Keisers (Leiter).
Über die neue Einrichtung freuen sich: (v.l.) Matthias Lohaus (Geschäftsführer evangelischer Kita-Verband Essen), Ellen Kiener (Vorsitzende ev. Kita-Verband), Sabine Schuh (stellvertretende Kita-Leiterin) und Stephan Keisers (Leiter). © FUNKE Foto Services | Katleen Diekgraefe

Die neue Kita in Trägerschaft des evangelischen Kita-Verbandes Essen bietet Platz für 65 Kinder von zwei bis sechs Jahren in drei Gruppen. „Für die über Dreijährigen haben wir noch drei, vier Plätze zu vergeben“, sagt der Leiter. Das liege wahrscheinlich daran, dass man zu Beginn des Kindergartenjahres zunächst nur eine Übergangslösung anbieten konnte, bevor der Betrieb in der neuen Einrichtung startete.

Die Kita Humboldtpinguine liegt in der Nähe des Südwestfriedhofs zwischen Fulerumer und Humboldtstraße in der Nachbarschaft des dortigen Sport- und Gesundheitszentrums. Auf dem städtischen Gelände befand sich früher ein Vereinsheim, in dem verschiedene Gruppen ihre Feste feiern konnten.

Krisen verzögerten das Bauprojekt an der Grenze von Essen-Haarzopf und Fulerum

Schon 2019 gab es seitens der Stadt Pläne für einen Kita-Neubau. Doch dann kamen Corona, Energiekrise, steigende Baukosten und Fachkräftemangel, die das Projekt zwar nicht verhinderten, aber deutlich verzögerten, wie Stephan Keisers berichtet. „Nach den ursprünglichen Planungen sollte die Kita am 1.8.2022 an den Start gehen. Das wurde dann auf den 1.8.2023 und später auf den 1.8.2024 verschoben.“ Doch auch zu dem Zeitpunkt war das Gebäude noch nicht bezugsfähig, sodass der Betrieb zunächst ausgelagert werden musste.

Die Kita Humboldtpinguine wurde mit viel Holz und Gelb gestaltet und hat ein großes Außengelände.
Die Kita Humboldtpinguine wurde mit viel Holz und Gelb gestaltet und hat ein großes Außengelände. © Kita Humboldtpinguine

Die angemeldeten Kinder wurden zunächst in Containern auf dem Gelände der katholischen Gemeinde Christus König am Tommesweg und an der Raadter Straße betreut, bevor sie Mitte Oktober den mit viel Holz gestalteten Neubau an der Fulerumer Straße 100 beziehen konnten. Inzwischen habe man sich eingelebt, so der Leiter, der die gute Kooperation mit der Stadt, der katholischen Gemeinde und dem Kita-Zweckverband im Bistum Essen lobt. Nun sei der richtige Zeitpunkt gekommen, um offiziell Eröffnung zu feiern.

Essener Einrichtung wird mit Gottesdienst und Empfang eingeweiht

Die Feier startet am Sonntag, 19. Januar, 10.30 Uhr, mit einem Gottesdienst im Gemeindezentrum Fulerum. Für 12 Uhr ist ein Sektempfang mit Häppchen und Grußworten geplant. Für die Kinder wird es kleine Aktionen geben, die Eltern können sich die neuen Räume ansehen und mit dem Team ins Gespräch kommen. „Die Gemeinde feiert mit“, sagt Keisers.

Noch greife man im Kita-Alltag auf Catering zurück. „Ziel ist es aber, dass wir hier an der Fulerumer Straße 100 selbst kochen und unsere Schwester-Kita ebenfalls mit frisch gekochtem Essen versorgen“, sagt der Leiter. Er freut sich, dass die sieben zusätzlich geschaffenen Stellen sehr schnell besetzt werden konnten. „Es ist immer von Fachkräftemangel die Rede, aber in einer neuen Einrichtung aktiv mitwirken und den ersten Schwung nutzen zu können, ist offenbar doch reizvoll“, vermutet der Leiter.

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Im 2021 gegründeten und damit noch jungen evangelischen Kita-Verband Essen, unter dessen Dach jetzt 27 Kitas angegliedert sind, seien jetzt die ersten Auszubildenden fertig geworden, denen man so auch gleich Folgestellen habe anbieten können.

Mitte Oktober 2024 ist die Kita an der Fulerumer Straße bezogen worden.
Mitte Oktober 2024 ist die Kita an der Fulerumer Straße bezogen worden. © FUNKE Foto Services | Katleen Diekgraefe

Mit den Kindern der Bestandskita habe man den Neubau an der Fulerumer Straße verfolgt und die einzelnen Bauphasen begleitet. „Die Stadt hat uns in das Projekt einbezogen, wir konnten uns einbringen, Wünsche wurden umgesetzt“, so Keisers. Dazu gehörten die farbigen Wände hinter den Waschbecken, die Kindern mit Sehbehinderung die Orientierung erleichterten.

Die neue Einrichtung sei ebenerdig und komplett barrierefrei. Das beziehe sich nicht nur auf Kinder, die auf den Rollstuhl angewiesen seien, sondern auch auf andere Einschränkungen. So gebe es Beschriftungen in der Blindenschrift Braille und Wickelräume in allen drei Gruppen. „Wir haben draußen sogar ein Trampolin, das Kinder im Rolli nutzen können“, sagt Sabine Schuh.

Die Essener Kita setzt auf ein teiloffenes Konzept

Das Konzept der Kita ist teiloffen. Es gibt Stammgruppen, aber auch viele Möglichkeiten, sich den eigenen Neigungen entsprechend zu beschäftigen, darunter Bauzimmer, Atelier- und Mehrzweckräume und das gestaltete Außengelände. Unter Klimaaspekten seien das begrünte Dach, Wärmepumpe, besondere Fahrradständer und Ladestationen für E-Autos zu erwähnen.

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