Essen-Werden. Champagner und ein Acht-Gänge-Menü: Jeder der 50 Gäste zahlt dafür 699 Euro. Wir erklären, was den Dreisternekoch Heinz Beck auszeichnet.

Dreisternekoch Heinz Beck kommt am 25. Mai 2025 nach Essen und wird bei Patrick Jabs in dessen Kochschule „Lecker Werden“ zu Gast sein: „Heinz Beck hat seine einzigartigen Rezepte im Gepäck, die Genialität ausstrahlen.“ Aufgerufen wird dafür ein stattlicher Preis: 699 Euro pro Person.

Mancher mag den Kopf schütteln, andere finden, das habe durchaus seine Berechtigung. Der „deutsche Pasta-König“ Beck sei nun mal ein Mann der Superlative, heißt es. Das bedeutet aber auch, dass ein Silvester-Menü bei ihm dann durchaus auch 1.400 Euro kostet.

  Der Dreisternekoch Heinz Beck kommt nach Essen-Werden.
  Der Dreisternekoch Heinz Beck kommt nach Essen-Werden. © Adriano Truscello

Gastkoch in Essen-Werden ist der Franz Beckenbauer in der Gastronomie-Branche

Kochshows im Fernsehen boomen, Patrick Jabs hingegen setzt auf Kochkunst zum Anfassen. Und freut sich riesig darauf, bald einen der ganz Großen seines Fachs leibhaftig in Werden begrüßen zu können: „Heinz Beck hat viele renommierte Preise erhalten und das größtenteils mehrfach. Er ist sowas, um in der Sprache des Fußballs zu reden, wie der Franz Beckenbauer unserer Branche. Für uns ist es eine Sensation, dass wir ihn als Gastkoch gewinnen konnten.“

Patrick Jabs von „Lecker Werden“ in seiner Küche, in der nun auch Heinz Beck kochen wird.
Patrick Jabs von „Lecker Werden“ in seiner Küche, in der nun auch Heinz Beck kochen wird. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Der 61-Jährige betreibt seit 1994 das Gourmetrestaurant „La Pergola“ in Rom, das unter seiner Leitung zu einem Tempel der internationalen Gastronomie wurde und seit 20 Jahren ununterbrochen drei Michelin-Sterne hält. Damit das so bleibt, folgt Beck seinem Credo: „Höre nicht auf, bevor das Gute besser und das Bessere das Beste ist.“

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Der mit einer Sizilianerin verheiratete Oberbayer geht immer wieder neue Wege. Viel gerühmt seine Küche mit viel Fantasie und starken mediterranen Einflüssen. Er leitet weitere acht, zum Teil auch sternegekrönte Restaurants, forscht zu gesunder Ernährung, tritt vor politischen Gremien auf, sprach vor den Vereinten Nationen und schrieb einige Kochbücher, allesamt Bestseller. Andere hochdekorierte Köche hospitieren bei ihm in Rom, um ihren Horizont zu erweitern.

Das Hotel „Rome Cavalieri“ bietet luxuriöse Suiten und einen Blick auf den Vatikan. Und im „La Pergola“ gibt es Leckereien wie „Lamm auf der antiken Via Appia“ mit keimaktivierten Hülsenfrüchten und gegrillter Tropea-Zwiebel, Kürbisgnocchi mit Amaretti oder Seezunge in Kruste mit getrockneten Zitrusfrüchten und Petersilienwurzel. Seine „Fagottelli“ sind frische Nudeln, gefüllt mit flüssigem Eigelb. Daran hat Beck lange getüftelt.

Ein Preisvergleich

Im römischen „La Pergola“ gibt es ein All-inclusive-Gourmetpaket für Paare zu buchen, bei dem die Gäste mit einem Glas Champagner begrüßt werden. Gefolgt von einem Degustationsmenü von Chef Beck, zu dem der Sommelier des Hauses Spitzenweine kombiniert. Das 10-Gänge-Menü kommt auf 1.200 Euro für zwei Personen, mit nur 7 Gängen auf 1000 Euro.

Weine, Mineralwasser und Kaffee sind im Preis enthalten. Dazu kämen allerdings noch Anreise und Unterkunft. Der Werdener Event mit Heinz Beck für 699 Euro ist unter www.leckerwerden.de/event/beck zu buchen. Reguläre Plätze sind vergeben, es gibt aber eine Warteliste.
 

Patrick Jabs staunt immer noch, dass solch eine Koch-Ikone seiner Einladung folgt. Geholfen habe der Zufall: „In meiner Zeit beim WDR-Fernsehen durfte ich Stefan Quante kennenlernen, der bekannt ist für seine kulinarischen Reportagen. Der gab mir den Tipp. Erst habe ich ihn gefragt, ob das sein Ernst ist. Wie soll jemand wie ich an Heinz Beck rankommen? Das schien mir absurd. Doch der Stefan ist befreundet mit ihm, fragte nach und nun dürfen wir uns auf ein einmaliges Abenteuer freuen.“  

Was für die einen eine Chance ist, die man sich nicht entgehen lassen darf, ist für andere offenbar ein Dorn im Auge. So wurde in den sozialen Medien eine Diskussion darüber entfacht, ob gerade in heutigen Zeiten solch eine Veranstaltung nicht einfach nur „dekadent“ sei. Viele haben die Frage für sich beantwortet, ob sie einen der höchstdekorierten Köche unserer Zeit einmal „live“ erleben möchten: mehr als die Hälfte der 50 Plätze sind bereits gebucht.

Die Champagner-Cuvée wurde extra für diesen Abend in Essen-Werden kreiert

Nun wird Patrick Jabs grundsätzlich: „Mir ist bewusst, dass wir einen beachtlichen Preis aufrufen.“ Aber mit den 699 Euro sollen die Kosten abgedeckt werden, die nun mal entstehen, wenn ein ganz Großer der Branche unterwegs ist. Neben einem Honorar seien dies nicht unerhebliche Reisekosten, zumal Beck gleich vier seiner Köche mitbringe. Und eine angemessene Unterbringung sei ja wohl selbstverständlich. Auch gebe es für die Gäste hinterher noch eine kleine Überraschung.

Der geplante Ablauf: „Wir begrüßen mit einem Glas Champagner von Alfred Gratien. Die Champagner-Cuvée wurde extra für diesen Abend kreiert. Danach starten wir mit dem fliegenden Acht-Gänge-Menü. Begleitend schenken wir von unseren Winzern nur die besten Lagen aus.“

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