Essen. Ein 20-Jähriger wurde festgenommen, der an einer Geiselnahme in Köln beteiligt gewesen sein soll. Die Opfer sollen gefoltert worden sein.
Fahnder der Polizei Essen haben einen mutmaßlichen Geiselnehmer festgenommen. Der 20-Jährige soll aktiv an der brutalen Geiselnahme beteiligt gewesen sein, die im Juli in Köln von Spezialeinheiten beendet worden war. Die entführten Opfer sollen dabei auch schwer misshandelt, ja, regelrecht gefoltert worden. Ein Richter hat den Beschuldigten in Untersuchungshaft geschickt, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwochabend mit, ohne Angaben zu dem genauen Ort des Zugriffs in Essen oder dem Verdächtigen zu machen.
Die Geiselnahme im Juli gilt als negativer Höhepunkt der Auseinandersetzung zweier Drogenbanden, der auch eine Serie von Explosionen in mehreren NRW-Städten zugerechnet wird. Auslöser der Gewaltspirale soll das Verschwinden einer größeren Menge Cannabis aus einer Lagerhalle in Köln gewesen sein. Seither hat die Ermittlungskommission „Sattla“, arabisch für Haschisch, eine Reihe von Verdächtigen festgenommen.
Verdacht fiel auf die „Mocro-Mafia“
Bereits am vergangenen Montag hatte ein Ermittlungsrichter in gleicher Sache Untersuchungshaft gegen einen 23-Jährigen angeordnet. Er soll ein Haus in Köln-Rodenkirchen, in dem die Geiseln festgehalten wurden, zur Verfügung gestellt haben. Der 23-Jährige habe sich bereits als mutmaßlicher Geldfälscher in U-Haft befunden.
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Am 5. Juli hatten Spezialkräfte der Polizei zwei von Bochum nach Köln Entführte aus einem Wohnhaus im Stadtteil Rodenkirchen befreit, vier mutmaßliche Kriminelle festgenommen und scharfe Schusswaffen sichergestellt. Im Zuge weiterer Ermittlungen drangen Spezialeinheiten wenige Stunden in weitere sechs Kölner Wohnungen ein, um zwei weitere Männer festzunehmen.
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War zunächst vermutet worden, hinter der Explosionsserie in mehreren NRW-Städten - unter anderem in Duisburg und Düsseldorf - steckten Verteilungskämpfe der sogenannten „Mocro-Mafia“, gehen die Ermittler inzwischen davon aus, dass eine Kölner Bande von Drogendealern die Anschläge in Auftrag gegeben hat. Ein mutmaßlicher Drahtzieher war im Oktober in Paris festgenommen worden. (mit dpa)
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