Essen. Laut SPD fehlt in Essen Geld für Saisonkräfte in den Freibädern. Dass Badegäste bei 30 Grad vor verschlossener Tür stehen, ist nicht hinnehmbar.

Im Etat der Essener Sport- und Bäderbetriebe fehlen für 2025 offenbar 1,3 Millionen Euro, so will es die SPD-Ratsfraktion von der Verwaltung erfahren haben. Dabei gehe es auch um jene 270.000 Euro für die zusätzlichen Bademeister des Deutschen Roten Kreuzes, die man dringend benötige, um den Freibadbetrieb 2025 zu gewährleisten. Ohne sie, warnt die SPD, drohten in der Sommersaison „wieder abgespeckte Öffnungszeiten und verschlossene Türen in unseren Bädern“.

Dass es immer schwerer wird, Saisonkräfte für die Freibäder anzuheuern, ist dabei kein exklusives Essener Problem, sondern plagt die Kommunen bundesweit. Doch lange vereitelten auch strikte arbeitsrechtliche Vorgaben in unserer Stadt, dass pragmatische Lösungen umgesetzt werden konnten. Jahrelang nahm man lieber hin, dass der Saisonstart in einigen Freibädern sich wochenlang verzögerte. Insofern ist die junge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz, das Extra-Kräfte stellt, ein Glücksfall. Es wäre mehr als leichtfertig, wenn die Stadt diese Kooperation nun aufs Spiel setzte. Niemand möchte mehr erleben, dass die Freibäder bei Sonnenschein und 30 Grad geschlossen bleiben.

Abschreckende Wirkung der Ausweiskontrollen in Essener Freibädern ist fraglich

Dagegen sollte man prüfen, ob die kostspieligen Ausweiskontrollen wirklich zielführend sind. Zwar verliefen sie bei der Premiere weitgehend reibungslos, ob sie aber einen abschreckenden Effekt auf aggressionsbereites Publikum haben, ist völlig ungewiss. Im Vorjahr war es ja ganz ohne Einlasskontrolle ruhig geblieben in Essens Freibädern. Im übrigen standen die zur Kontrolle abgestellten Sicherheitsleute zwischen den Wellen großen Andrangs oft stundenlang eher unbeschäftigt vor dem Freibad. Die Security-Kräfte im Freibad dürften deutlich mehr zur Sicherheit beitragen.

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Von Marcus Schymiczek
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