Essen. Davor warnt die SPD in der nächsten Freibadsaison. Und nicht nur für die Schwimmaufsicht des Deutschen Roten Kreuzes fehle es an Geld.
Das Wetter spricht eher für einen Sauna-Besuch, aber die nächste Freibadsaison kommt bestimmt. Wenn es soweit ist, könnten Besucher städtischer Bäder womöglich vor verschlossenen Türen stehen. Davor warnt die SPD jetzt im Rat.
Hintergrund: Im Etat der Sport- und Bäderbetriebe für das kommende Jahr fehlen 1,3 Millionen, wie die Sozialdemokraten auf Nachfrage im für Sportstätten und Bäder zuständigen Fachausschuss des Stadtrates von der Verwaltung erfahren haben. „Wir reden unter anderem über 270.000 Euro für die zusätzlichen Bademeister des Deutschen Roten Kreuzes“, sagt Daniel Behmenburg, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und erinnert daran, dass dieses Personal in der zurückliegenden Saison nur „mit einem Kraftakt“ requiriert werden konnte.
Auch für die kommende Bädersaison werde es dringend benötigt, um den laufenden Betrieb sicherzustellen. „Damit drohen in der nächsten Sommersaison wieder abgespeckte Öffnungszeiten und verschlossene Türen in unseren Bäder“, fürchtet der SPD-Politiker.
Dank der Kooperation mit dem DRK konnte ein Drei-Schicht-Betrieb sichergestellt werden
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Die Sport- und Bäderbetriebe arbeiten seit 2023 mit dem Deutschen Roten Kreuz zusammen. Seit dieser Kooperation konnte in den Bädern wieder ein Drei-Schicht-Betrieb eingeführt werden. Die Bäder konnten dadurch wieder durchgehend öffnen. Bis dahin kam es immer wieder vor, dass mangels Personal eine Schicht gestrichen wurde. Die betroffenen Bäder legten eine vierstündige Mittagspause ein. Bei Besuchern führte dies zu Unverständnis und Kritik.
An ausreichenden finanziellen Mittel mangelt es aber nicht nur an Schwimmmeisterinnen und Schwimmmeister, wie die SPD betont. „Darüber hinaus fehlen 125.000 Euro für die Identitätskontrollen in den Freibädern“, wundert sich Fraktionsvorsitzender Ingo Vogel. Dabei sei man sich politisch einig gewesen, „dass es hier weitergeht“.
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Auch für die Ausweiskontrollen gibt es im Etat der Sport- und Bäderbetriebe kein Geld, warnt die SPD
Die Ausweiskontrollen waren im vergangenen Juni eingeführt worden. Obwohl die Saison 2023 weitgehend friedlich verlaufen war, wollte die Stadt die Sicherheit in den Bädern erhöhen. Die Stadtverwaltung sprach von einer Präventivmaßnahme. Wer keinen Ausweis vorzeigen konnte, wurde am Eingang abgewiesen. Die Stadt hatte angekündigt, auch in der kommenden Saison an den Kontrollen festhalten zu wollen. Nun wirft die SPD die Frage auf, wie die Sport- und Bäderbetriebe dies finanzieren wollen.
Damit nicht genug: Auch für kleinere Reparaturen, zum Beispiel an Duschen, Umkleideräumen und Beleuchtung sehe der Etat nicht genügend Mittel vor. Im Zuge der Haushaltsberatungen sei dies nicht korrigiert worden, bedauert Daniel Behmenburg. Die Sport- und Bäderbetriebe müssen somit Gelder im Zweifel verschieben müssen, um Löcher zu stopfen.
Die Stadt erklärte dazu, die Sport- und Bäderbetriebe erarbeiteten derzeit ein Konzept für die kommende Saison, das sowohl die finanziellen Möglichkeiten berücksichtige, als auch die Erfahrungen, die mit den erstmals durchgeführten Ausweiskontrollen berücksichtige. Wie dieses Konzept aussehen wird, bleibt abzuwarten. Ein „geordneter Freibadbetrieb“ werde wie in den vergangenen Jahren auch im kommenden Jahr sichergestellt, so die Stadt.
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