Essen. Bei einem Großeinsatz gegen die Rauschgift-Kriminalität sind an der Kampmannbrücke im Essener Süden mehrere Verdächtige festgenommen worden.
Die Polizei Essen hat am Montagabend im Essener Süden zu einem Schlag gegen mutmaßliche Drogenkriminelle ausgeholt: Bei der Razzia in einem Wohnhaus an der Kampmannbrücke in Kupferdreh stellten die Einsatzkräfte größere Mengen an Marihuana sicher. Es soll sich um eine Menge „im zweistelligen Kilogrammbereich“ handeln, hieß es am Dienstagmorgen bei der federführenden Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten (ZeOS NRW).
Es lagen Durchsuchungsbeschlüsse, aber keine Haftbefehle vor, die hätten vollstreckt werden können. Dennoch gab es nach bislang unbestätigten Informationen dieser Zeitung acht vorläufige Festnahmen. Maskierte Beamte führten die Verdächtigen ab. Wie ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Düsseldorf später berichtete, seien im Nachgang des Zugriffs Anträge auf Haftbefehle gegen drei Beschuldigte im Alter von 31, 26 und 21 Jahren wegen des Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge gestellt worden.
Die Kampmannbrück wurde gesperrt
Drogenspürhunde waren ebenso vor Ort wie die Drohnenstaffel der Essener Johanniter, die das Umfeld mit einer Wärmebildkamera inspizierten, um Verdächtigen auf die Spur zu kommen, die den Fahndern entwischt sein könnten. Da der Verdacht bestand, dass einer der Gesuchten auf das Dach des Gebäudes geflüchtet sein könnte, wurde vorsorglich die Feuerwehr alarmiert. Um einen potenziellen Fluchtweg abzuriegeln, wurde die Kampmannbrücke bis etwa 19 Uhr gesperrt.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten die Strafverfolgungsbehörden Hinweise auf einen regen Drogenhandel an der Kampmannbrücke. Durch Observation bestätigte sich der Verdacht: Die Fahnder konnten eine Rauschgiftübergabe beobachten.
Die Zahl der bekannt gewordenen Drogendelikte hat im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht. Die Polizei zählte insgesamt 2349 BTM-Straftaten, was einer Zunahme von 5,2 Prozent gegenüber 2022 bedeutet. Die Aufklärungsquote ist in diesem Zeitraum von 92,8 auf 91,7 Prozent gesunken. Die Behörde räumt in ihrem Jahresbericht ein: „Die Zahl der bekannt gewordenen Fälle beschreibt das tatsächliche Ausmaß der Rauschgiftkriminalität nur unzureichend.“
Drogendelikte werden nur selten angezeigt
1.966 Tatverdächtige konnten im vergangenen Jahr ermittelt werden. 1113 von ihnen hatten die deutsche Staatsangehörigkeit. 15,5 Prozent waren jünger als 21 Jahre. 123 Kinder und Jugendliche wurden ermittelt. Die direkte Beschaffungskriminalität hatte mit 16 Fällen nur einen verschwindend kleinen Anteil von 0,7 Prozent an der Rauschgiftkriminalität insgesamt.
Nach allen Erfahrungen der Fahnder werden Drogendelikte nur in Ausnahmefällen von Bürgerinnen und Bürgern angezeigt. Es handele sich deshalb überwiegend um sogenannte Kontrolldelikte. Was bedeutet, dass die Intensität der Ermittlungen der Polizei oder auch anderer Behörden wie dem Zoll maßgeblich die Höhe der Fallzahlen beeinflusst.
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