Essen. Polizeiwagen, SEK-Fahrzeuge und Rettungswagen: In Essen-Holsterhausen ist am Montagvormittag viel losgewesen. Augenzeugen sind verunsichert.

Große Aufregung in Essen-Holsterhausen: Augenzeugen haben am Montagvormittag (2.12.) von einem riesigen Polizeieinsatz mit zahlreichen beteiligten Fahrzeugen berichtet, darunter sind schwere Einsatzfahrzeuge von Spezialeinsatzkommandos. Auch viele Rettungswagen wurden gesichtet. Die Fahrzeuge waren demnach von der A40 an der Abfahrt Holsterhausen abgefahren und in unmittelbarer Nähe im Einsatz gewesen.

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Nachfrage bei der Polizei am frühen Vormittag: Aus der dortigen Pressestelle kommt schnell eine Bestätigung. Allerdings handele es sich nicht wie befürchtet um einen tatsächlichen Großeinsatz oder eine riesige Razzia, sondern um eine Übung. „Auf einem Privatgelände wird eine Einsatzlage geübt“, sagt Polizeisprecher Hendrik Heyer im Gespräch mit unserer Redaktion. Das ausgedachte Szenario hat aber sehr wohl Auswirkungen auf das reale Leben: eine Hauptstraße wird zwischenzeitlich gesperrt, Verkehrsteilnehmerinnen und -Teilnehmer stecken im Stau fest.

Polizei Essen und die Feuerwehr trainieren eine Einsatzlage

Ein Augenzeuge sagt über die Szenerie in Holsterhausen: „Das sieht hier aus wie im Kriegsgebiet.“ Dafür sorgt unter anderem, dass ein Spezialfahrzeug des Typs „Survivor“ zu sehen ist: ein gepanzertes Fahrzeug des Rüstungskonzerns Rheinmetall.

Am Montagmorgen (02.12.) kam es zu einer Einsatzübung mit der Essener Feuerwehr und Polizei, auch das SEK wurde angefordert. Übungsort ist ein Gelände an der Martin-Luther-Straße, nahe der A40, in Essen.
Viel Polizei ist am Montagvormittag in Essen-Holsterhausen zu sehen. Augenzeugen berichten von starken Kräften. © ANC-NEWS | Justin Brosch

Zusammen mit der Feuerwehr und dem Rettungsdienst trainiert die Polizei zum Wochenstart einen Einsatz auf einem Gelände an der Ecke Martin-Luther-Straße/Münchener Straße. Dort befindet sich unter anderem ein Self-Storage-Unternehmen, das deutschlandweit Lagerräume zur Verfügung stellt – auch an zwei Standorten in Essen. Nach Angaben von Polizeipressesprecher René Bäuml, der während der Übung vor Ort ist, ist dieses Gelände zwar involviert, aber nicht Hauptschauplatz der Großübung. Dieser liege auf einem Grundstück direkt daneben, erklärt er.

Großeinsatz in Essen-Holsterhausen: Video von vor Ort (via Instagram)

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Feuerwehr Essen ist mit 60 Kräften des Rettungsdienst im Einsatz

Durch den laufenden Einsatz in Holsterhausen mit vielen beteiligten Fahrzeugen kommt es in dem Bereich am Montag zu Einschränkungen. Die Martin-Luther-Straße wird zunächst einseitig gesperrt, wenig später sogar in beide Fahrtrichtungen. Auch die Ruhrbahn soll deswegen vor Ort beeinträchtigt sein. Wann die Übung beendet sein wird, ist zu Beginn der Maßnahmen nicht genau klar. Es könnte sich bis in den Mittag hinein ziehen, heißt es, vielleicht aber auch länger. So soll es nicht kommen. Gegen 11.30 Uhr meldet die Polizei, dass der Einsatz beendet ist.

Am Montagmorgen (02.12.) kam es zu einer Einsatzübung mit der Essener Feuerwehr und Polizei, auch das SEK wurde angefordert. Übungsort ist ein Gelände an der Martin-Luther-Straße, nahe der A40, in Essen.
60 Kräfte des Rettungsdienstes sind an der großübung unter Federführung der Polizei beteiligt. © ANC-NEWS | Justin Brosch

Was der Hintergrund der spektakulären Großübung ist, will die Polizei auf Anfrage auch nach deren Ende nicht verraten. Es gehe um Taktiken, die nicht nach außen dringen sollen, heißt es. Offenkundig ist aber, was für Unbeteiligte zu beobachten gewesen ist: Augenzeugen bekommen unter anderem mit, dass Einsatzkräfte der Feuerwehr etliche vermeintlich verletzte Personen behandeln. Ob es sich vorher um einen fingierten Amoklauf, ein Attentat oder eine Schießerei gehandelt haben soll, bleibt unklar.

Feuerwehr Essen: „Es war nicht geplant, dass die Straße gesperrt werden muss“

Welches Szenario die Polizeibeamten genau trainiert haben, sei für die Feuerwehr ohnehin nicht so entscheidend. Feuerwehrsprecher Christian Schmücker sagt: „Wir haben hier das Versorgen und Abtransportieren von Verletzten trainiert.“ Der Rettungsdienst sei mit 60 Kräften an der Übung beteiligt gewesen.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr hätten nach Angaben von Christian Schmücker bei der Alarmierung nicht erfahren, dass es sich lediglich um eine Übung und nicht einen Ernstfall handelt. Die Bedingungen sollten offenkundig so real wie möglich für die Beteiligten erscheinen. „Es war nicht geplant, dass die Straße gesperrt werden muss“, sagt Essens Feuerwehrsprecher nach dem Abschluss der Maßnahmen vor Ort. „Das hat sich in der Lage vor Ort so entwickelt.“

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