Reinigung mit 330 PS: Herr Buckert über seine Kehrmaschine

Essen. Eine Großkehrmaschine macht die Straßen sauber, klar. Aber wer macht dann die Maschine sauber? Und wie funktioniert das? Wir haben nachgefragt.

Michael Buckert erklimmt einige Stufen, um in die Fahrerkabine seiner Großkehrmaschine zu steigen. Das Lenkrad ist rechts. So hat der Mann in der orangenen Arbeitskleidung den direkten Blick auf den Gehweg und kann die Reinigungsbürste präzise entlang des Bordsteins führen. „Dort sammeln sich die meisten Verschmutzungen. Besonders jetzt, in der Laubsaison“, sagt Buckert. Seine Tour ist zu Ende, aber bevor es in den Feierabend geht, heißt es: Putzen. Er steuert den Waschplatz an. Dieser liegt auf dem Betriebsgelände der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) an der Pferdebahnstraße.

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Sein „Baby“, wie er seine Großkehrmaschine liebevoll nennt, ist ein Kraftpaket: Ein 18-Tonner der Marke MAN. 330 PS. „Je größer, desto besser“, sagt Buckert. Und wer sein Fahrzeug liebt, der muss es pflegen. Einmal im Monat fährt der Koloss durch eine Waschanlage, für die Außenreinigung. Alles andere ist Handarbeit.

Großkehrmaschine der EBE wird am Waschplatz gereinigt

Am Waschplatz angekommen, drückt er einen Knopf und der Ladebehälter kippt langsam nach oben. Die Ladeklappen öffnen sich. Er schnappt sich einen Wasserschlauch und reinigt das Innere des Behälters. Sechs Kubikmeter Ladung passen hinein. „In der Laubsaison ist er oft nach 15 Minuten voll.“ Aus dem Inneren der Kehrmaschine spült er nasses Laub und Schmutz. Wenn der Behälter nach kurzer Zeit voll ist, fahren die Fahrer nicht zurück auf das Betriebsgelände. Über das Stadtgebiet verteilt gibt es so genannte „Kippstellen“, zum Beispiel an nicht mehr genutzten Sportplätzen. Dort laden Michael Buckert und seine Kollegen das Laub ab und setzen ihre Tour fort.

Die Kehrmaschinen der EBE in der Waschmaschine - das wird eine schöne Reportage — 18 Tonnen wiegt die Großkehrmaschine der EBE, sie hat 330 PS. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Der 45-Jährige klettert routiniert auf das Kehrwerk, säubert den Bereich unter dem Ladebehälter. Auch der Saugschlauch muss durchgespült werden. Darin bleiben schonmal Blätter und Kehricht hängen. Buckert spült und spült. Langsam wird das Wasser, das aus dem Schlauch läuft, klar.

Michael Buckert ist „Reiniger“ bei den Entsorgungsbetrieben. Angefangen hat der 45-Jährige vor elf Jahren als „Läufer“, mit Schubkarre und Schaufel in der Hand. Dann hat er sich wortwörtlich bis zur Großkehrmaschine hochgearbeitet. Er fährt sie nicht nur selbst, sondern bildet Nachwuchsfahrer aus und gibt seine Erfahrung an junge Kollegen weiter. Er hat im Containerdienst gearbeitet, Sperrmüll und Schrott eingesammelt und auch kleinere Kehrmaschinen bedient. Heute liebt er es, die größte Maschine im Fuhrpark zu steuern – und sich um sie zu kümmern. 19 dieser Großkehrmaschinen hat die EBE – 40 sind es von den kleineren, die sogar auf Bürgersteige passen.

Reinigung der Großkehrmaschine: Tellerbürste wird monatlich gewechselt

Michael Buckert klettert wieder hinunter. Walze und Tellerbürste sind dran. Die Tellerbürste muss einmal im Monat ausgetauscht werden. Dann sind die Borsten bereits verschlissen. Er reinigt alles gründlich mit dem Schlauch und seinen Händen, spült jede Ecke aus, reinigt das Kehrwerk von allen Seiten mit dem Wasserschlauch. Gerade im Winter sei diese Reinigung wichtig, da der Dreck sonst hart wird wie Beton. „Der Dreck schläft nie“, sagt er.

Ist die Laubsaison vorbei, wird die Großkehrmaschine umgerüstet für den Winterdienst und Michael Buckert streut mit ihr Salz über die mögliche Schneedecken. „An die Fahrzeugfront wird ein Räumschild geschraubt, um den Schnee zur Seite zu schieben.“ Er lässt den Ladebehälter in Position fahren. Nach einer Viertelstunde wickelt er den Schlauch auf und wirft einen Blick auf sein Werk. Er nickt zufrieden. Seine Maschine blitzt und blinkt. Bereit für den nächsten Einsatz.

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