Essen. Der Essener Unternehmensverband äußert sich kritisch zum Ausgang der US-Wahl. Vor allem Export-Zölle seien eine Bedrohung.

Die Essener Wirtschaftsunternehmen, vor allem jene Firmen, die internationalen Handel betreiben, fürchten negative Auswirkungen der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. So äußert sich Ulrich Kanders, der Hauptgeschäftsführer des Essener Unternehmensverbandes (EUV):

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„Nach dem Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen sind starke protektionistische Maßnahmen zu befürchten. Die wirtschaftlichen Verflechtungen mit den USA sind für unsere Wirtschaft von zentraler strategischer Bedeutung. In den vergangenen Jahren hat das US-Geschäft vieler Betriebe jedoch gelitten. Nach unserer Einschätzung ist das vor allem auf Zölle und andere Schutzmaßnahmen, die während der ersten Amtszeit von Trump entstanden sind, zurückzuführen. Importzölle auf Stahl und Aluminium beispielsweise.

„Für den internationalen Handel kein gutes Vorzeichen“

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Die Wiederwahl von Donald Trump ist für den internationalen Handel demnach kein gutes Vorzeichen. Denn werden die erneuten Androhungen umgesetzt, drohen im Bereich der Handelspolitik wieder umfangreiche Zollerhöhungen. Es ist Trump ein Dorn im Auge, dass europäische Unternehmen deutlich mehr Waren in den USA verkaufen als amerikanische Unternehmen in der EU. Für Firmen aus der EU waren die USA 2023 der wichtigste Waren-Exportmarkt. Vor allem unsere exportierenden Unternehmen befürchten also negative Folgen durch die Präsidentschaft von Donald Trump. Besonders hart könnte es für die deutsche Autoindustrie und ihre Zulieferer werden.

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Doch auch wenn die Hürden steigen könnten, bleibt die enge Zusammenarbeit das Ziel unserer Unternehmen. Von der kommenden US-Regierung erwarten wir deshalb, dass sie den wirtschaftlichen Austausch fördert und Handelsbarrieren vermeidet, um die engen Verbindungen zu stärken und weiter auszubauen. Hier sehen wir auch die Bundesregierung gefordert, die Weichen für eine zukunftsgerichtete Wirtschaft zu stellen. Und sollte Trump neue Zölle einführen, würde die EU aller Voraussicht nach mit Vergeltungszöllen auf US-Importe reagieren. Im Idealfall wären diese so folgenreich für US-Hersteller, dass sie Trump an den Verhandlungstisch zwingen, wo dann eine einvernehmliche Lösung gefunden wird.

Auch wenn sich viele einen anderen Ausgang der US-Wahl gewünscht haben, werden sich die Welt und Wirtschaft auch mit Trump weiterdrehen.“

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