Essen-Borbeck. In Essen gibt es jetzt eine zweite Anlage, auf der man Schwarzlicht-Minigolf spielen kann. Wir haben die neue Indoor-Bahn in Borbeck ausprobiert.
Minigolf dürfte so ziemlich jeder schon einmal draußen gespielt haben. Die Regeln sind einfach, sportliche Höchstleistung ist nicht gefordert, es bleibt genug Zeit für einen Plausch. Sogar sein Eis kann man nebenbei verputzen. Deutlich weniger Menschen dürften bisher bei einer Indoor-Variante den Schläger geschwungen haben – die Rede ist von Schwarzlicht-Minigolf.
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In Essen-Borbeck hat mitten in den Sommerferien die Glow-Zone eröffnet, in der man Minigolf neu kennenlernen kann und die nach eigenen Angaben „die größte Schwarzlicht-Minigolfanlage des Ruhrgebiets“ ist. Die erste in Essen ist sie aber nicht. Diese gibt es seit 2019 im Schatten des Limbecker Platzes unter dem Namen „Schwarzlicht-Semester“.
Glow-Zone in Essen-Borbeck: 6200 Graffitidosen wurden für die Optik geleert
Noch bevor die ersten Besucherinnen und Besucher wenig später die Schläger in der neuen Glow-Zone in Borbeck schwingen, wagen wir uns vorab auf den Parcours. Am Eingang wird am Donnerstagvormittag kurz vor der Eröffnung noch etwas gewerkelt, die Anlage ist aber ohne weiteres zu bespielen. Und, so viel darf man ohne Übertreibung sagen: Das Innere wirkt krass.
Auf dem Boden und an den Wänden haben Graffitikünstler so ziemlich jeden Zentimeter besprüht, den es gibt. Insgesamt sind es 1400 qm Boden- und Wandfläche, die farbenfroh gestaltet worden sind. Schon durch die leuchtenden Schwarzlichtfarben alleine wirkt die Bahn bunt, anders und sehenswert. „6200 Graffitidosen sind dafür geleert worden“, berichtet Patrick Wrobel, Geschäftsführer und Inhaber der Anlage in Borbeck. „Sechs Künstler waren hier, jeder hat einen Raum gestaltet.“ Zwei Wochen hätten alleine diese Arbeiten gedauert.
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Die großflächigen Motive sind echte Hingucker, werden durch ein Accessoire aber nochmal aufgewertet. Jeder Spieler bekommt am Anfang und ohne Aufpreis – neben Schläger und Ball – eine 3D-Brille in die Hand gedrückt. Genauso, wie man sie aus dem Kino kennt. Was für einen Effekt hat das? „Rote Farben sieht man mit der Brille weiter vorne“, erklärt Patrick Wrobel. Und tatsächlich: Die Wände, der Boden und Teile der einzelnen Bahnen selbst wirken mit aufgesetzter Brille so, als würde man sich mitten in einem 3D-Videospiel befinden. Und mit diesem Vergleich liegt man in der Tat gar nicht so verkehrt. Dazu gleich aber mehr.
Glow-Zone in Essen hat 18 Löcher – so wie man es vom Minigolf kennt
Insgesamt spielt man in der Glow-Zone, wie beim Golf üblich, pro Runde insgesamt 18 Löcher. „Das dauert ungefähr eine Stunde“, sagt Wrobel. „Länger nicht.“ Auch das kennt man so vom klassischen Minigolf an der frischen Luft. Während sich dabei aber Bahn an Bahn reiht, und man meist den kompletten Platz überblicken kann, ist das in der Glow-Zone völlig anders. „Bei uns gibt es sechs Welten“, sagt Patrick Wrobel. Er meint damit, dass es sechs abgetrennte Bereiche gibt. Jeder hat ein anderes Motto und eine eigene Musik- und Sounduntermalung. In Borbeck spielt man sich durch diese Welten: „Weiter Ozean“, „Großes Tal“, „Multiversum“, „Imperium“, „Karibik“ und „Zauber“.
Und da wären wir wieder bei dem Videospiel-Vergleich von vorhin: Die Motive könnten eins zu eins aus einem Computerspiel stammen, oder auch einem 3D-Streifen im Kino. In einem Raum hat man das Gefühl in der Welt von „Findet Nemo“ zu sein, in einer anderen sieht man zahlreiche Dinosaurier an den Wänden und einen sogar als große Figur in der Mitte des Raumes. In der dritten Welt kommen Superhelden-Fans auf ihre Kosten und in der nächsten grüßt Darth Vader aus Star Wars von der Wand. Mit Minigolf-Schläger bewaffnet, nimmt man es woanders quasi mit Piraten aus der Karibik auf. Das Finale der Bahn findet in einem von Harry Potter inspirierten Raum statt, in der unter anderem ein riesiges Drachen-Ei steht, das sich bestens als Fotomotiv für Selfies eignet.
Am letzten der insgesamt 18 Löcher kann man seinen Schläger übrigens getrost zur Seite legen: Den Abschluss der Runde bildet eine Flipper-Station, in die man den kleinen Minigolf-Ball einlegt und per Feder abschießt. „Das ist eine Spezialanfertigung“, sagt Geschäftsführer Patrick Wrobel.
Glow-Zone in Essen: Viele Bahnen kennt man so oder so ähnlich vom „normalen“ Minigolf
Und die anderen Bahnen? Die kennt man zum Großteil vom Aufbau her vom klassischen Minigolf, auch wenn sie optisch ganz anders aussehen. Eine Ausnahme ist neben dem Flipper das „Kanonenrohr“, das im Aufbau der Bahn tatsächlich an ein solches erinnert. Ebenfalls nicht von der „Minigolf-Stange“ kommt die „Monster Welle“. Diese muss man mit einem harten Schlag spielen, der kleine Ball muss vom Boden bis in Überkopfhöhe geschossen werden. Wrobel und sein Team haben im Vorfeld geschätzt, dass man für diese Bahn drei Versuche benötigt – dem Autor dieser Zeilen gelang es in einem.
Insgesamt stehen am Ende des Probelaufs unserer Redaktion für die 18 Löcher insgesamt 53 Versuche zu Buche. Das ist etwas unterdurchschnittlich. Das Golf-Zone-Team schätzt den Durchschnittswert auf 47.
Öffnungszeiten und Tickets
Die Glow-Zone befindet sich in der Wüstenhöferstraße 234 in Borbeck-Mitte. In dem Gebäudekomplex kann man unter anderem auch „Laser-Tag“ und in der „Axe-Zone“ Axt- und Messerwerfen machen.
Die neue Schwarzlicht-Minigolfbahn hat von Montag bis Donnerstag von 15 bis 22 Uhr und an Freitagen von 15 bis 0 Uhr geöffnet. An Wochenenden gelten verlängerte Öffnungszeiten von 10 bis 0 Uhr. Tickets sind ab 10,90 Euro unter https://glowzone.de/schwarzlicht-minigolf-essen/.
Es wird empfohlen, in der kälteren Jahreszeit Termine vorab zu reservieren. Im Sommer, also jetzt, könne man aber auch spontan vorbeikommen, sagt Geschäftsführer Patrick Wrobel.
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