Essen. Stratmanns Theater geht in die nächste Spielzeit mit bekannten Comedians und dem ersten Essener Kabarettpreis. Wer diesmal dabei ist.
Jammern kann fast jeder auf hohem Niveau. Jubeln nicht. Philipp Stratmann hat allen Grund dazu. Er hat eine richtig gute Spielzeit hinter sich und eine vielversprechende vor sich. Mit 56.000 Gästen in 191 Shows kommt er in Stratmanns Theater auf fast 90 Prozent. Dazu haben Quotenking Torsten Sträter in der ausverkauften Grugahalle mit 6800 Zuschauenden beigetragen sowie die Komödien „Boyband-Fieber“, „Mädelsabend“ und „Stramme Jungs“. Und sie alle kommen nebst „Haui“ wegen des großen Erfolges in der kommenden Saison wieder.
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Kristof Stößel wird Komödienbeauftragter im Essener Stratmanns
Damit der Erfolg groß bleibt, hat sich Theaterchef Philipp Stratmann tatkräftige Unterstützung ins Europahaus geholt. Neben Schwester Anna, die sich um die vielen Comediennes und Comedians kümmert, ist es Kristof Stößel. Der Schauspieler und Regisseur betreibt mit seiner Frau in Wuppertal und Düsseldorf ein Theater und hat in Braunschweig und in Essen die künstlerische Leitung übernommen. Bei Stratmanns für die Komödien. Mit „Weiber!“, die am 21. November Premiere hat, zeigt er, was er kann. Zum Beispiel für einen Beste-Freundinnen-Abend in Frauenkleider schlüpfen.
Vier Frauen sind ganz dicke miteinander verbandelt. Sie lästern über Männer, nehmen sich selbst auf den Arm und helfen sich gegenseitig. Als eine von ihnen ihren 50. Geburtstag feiern will und der geplante Showteil platzt, springen die anderen ein. Doch das läuft ziemlich chaotisch ab. Wer bei „Weiber!“ an Frauenfeindliches denkt, irrt gewaltig. Martina Flügges Musikkomödie ist auf Selbstironie und Spaß angelegt. Sie kam in Bremen und kommt auf Tournee gut an. Philipp Stratmann: „Es ist ein fluffiges Stück, mit manchmal etwas derbem Humor und unterhaltsamen Songs.“
Stratmann bucht seine Comedian-Schar nicht nach Geschlecht
Apropos Frauen. Was das Verhältnis von weiblichen und männlichen Comedians angeht, so steht es am Kennedyplatz eins zu drei. Das ist schon mehr als zuvor, aber immer noch recht wenig. „Wir haben hier keine Quote gesetzt. Das geht nicht nach Geschlecht. Die Künstlerinnen und Künstler, die wir buchen, müssen hierher passen und sich auch verkaufen“, meint Stratmann. So eröffnet der Quiz-erprobte Bodo Bach die Saison im September. Ein neues Gesicht aus Hessen nach Essen.
Weitere Stratmanns-Neulinge sind Waltraut Ehlert aus Bochum, Volker Weininger, bekannt aus dem niederrheinischen Karneval, „Tegtmeier-Erbe“ Ralf Senkel, Standup-Künstler Özgür Cebe, TV-Liebling Markus Maria Profitlich, Sängerin Pe Werner und nicht zuletzt Bauchsängerin Muzarella mit ihren possierlichen Tierchen. Mitglieder der erweiterten Stratmann-Großfamilie wie Kai Magnus Sting, Carmela de Feo, Frank Goosen, Christoph Sieber oder René Steinberg dürfen nicht fehlen.
Zum krönenden Abschluss der Saison, Mitte 2025, will Philipp Stratmann an Comedyschaffende einen Preis verleihen, vielleicht auch zwei oder drei Preise. „Den Doktor“ soll es auf jeden Fall geben. „Es gibt ja noch keinen Essener Kabarettpreis. Wir wollen damit an meinen Vater erinnern“, sagt Philipp Stratmann. Ludger Stratmann war Allgemeinmediziner und ein prägender Kabarettist. Vor drei Jahren starb er. Vor 30 Jahren kam sein erstes Programm „Hauptsache, ich werde geholfen“ heraus. Dass sein Theater so erfolgreich weiterlebt, hätte ihn bestimmt gefreut.
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