Essen. Wo finden Bürgerinnen und Bürger ein schattiges Plätzchen, um sich vor Hitze zu schützen? Eine digitale Karte bietet Orientierung.

Auch am Donnerstag (27.6.) werden in Essen wieder sommerliche Temperaturen an die 30 Grad erwartet. Die Stadt Essen nimmt dieses Zwischenhoch zum Anlass, um auf Gefahren für die Gesundheit aufmerksam zu machen. Bürgerinnen und Bürger sollten sich deshalb vor der Hitze schützen.

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Luftige Kleidung sowie ausreichend Sonnenbedeckung und Sonnenschutz können dabei helfen, ebenso die Meidung der Mittagssonne sowie ungewohnter körperlicher Anstrengung. Darüber hinaus empfiehlt die Stadt sich möglichst in kühlen Räumen aufzuhalten und viel Wasser zu sich zu nehmen. Insbesondere ältere Menschen und Kinder sowie Menschen ohne festen Wohnsitz seien gefährdet. Vor allem Flüssigkeitsverluste könne schnell zu Kreislaufschwächen führen. Auch Tiere leiden und müssten mit ausreichend Wasser versorgt und vor Sonneneinstrahlung geschützt werden.

Stadt Essen appelliert an Bürger, im Zweifel den Notruf 112 zu wählen

Die Stadt appelliert darüber hinaus, Personen anzusprechen, sollten diese augenscheinlich bewusstlos sein, und wenn nötig den Rettungsdienst unter dem Notruf 112 zu alarmieren. Symptome für einen Hitzschlag könnten beispielsweise sein: erhöhte Körpertemperatur, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Orientierungslosigkeit, Bewusstseinsstörungen, schneller Herzschlag oder schnelle Atmung.

Soweit soll es gar nicht erst kommen. Die Stadt Essen hat deshalb auf ihrer Internetseite eine digitale Karte veröffentlicht, darauf eingetragen sind mehr als 500 „kühle Orte“, an denen Bürgerinnen und Bürger ein schattiges Plätzchen finden, um sich dort abzukühlen. Dazu zählen Parkanlagen, Freibäder, Spielplätze und Friedhöfe, aber auch städtische Einrichtungen wie Museen, Hallenbäder und Bibliotheken.

Die Stadt Essen versteht das digitale Angebot als Beitrag zur gesundheitlichen Vorsorge und als einen „Baustein für den Start in die kommunale Hitzevorsorgeplanung“, wie es Simone Raskob formuliert, als städtische Beigeordnete zuständig für Umwelt, Verkehr und Sport. Das Angebot geht zurück auf eine Anregung an den zuständigen Ratsausschuss für „Anregungen und Beschwerden“.

Bürgerinnen und Bürger können die Karte der Stadt Essen um kühle Orte ergänzen

Ein erster Trinkwasserbrunnen ist seit Sommer 2023 auf dem Kennedyplatz in Betrieb.
Ein erster Trinkwasserbrunnen ist seit Sommer 2023 auf dem Kennedyplatz in Betrieb. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Die Karte ist interaktiv und kann um weitere kühle Orte ergänzt werden. Dafür zählt die Stadtverwaltung auch auf die Mithilfe der Bevölkerung, da sich die Bürger und Bürgerinnen am besten in ihrer Stadt auskennen.

Die Karte mit dem Titel „Kühlorte in Essen“ kann über das Geoportal der Stadt Essen unter https://geoportal.essen.de/kuehlorte aufgerufen werden. Zusätzlich zur Karte gibt es dort weitere Informationen und einen Link, über den Bürger und Bürgerinnen weitere kühle Orte eintragen können.

Damit sich Menschen bei Hitze im Freien vor einer Dehydrierung oder einem Hitzeschlag schützen können, will die Stadt noch in diesem Sommer weitere Trinkwasserbrunnen aufstellen. Ein solcher wurde im Sommer vergangenen Jahres auf dem Kennedyplatz installiert. Diesem Modell entsprechend sollen weitere folgen, in jedem der neun Stadtbezirke einer.

Ausgewählt wurden stark besuchte Orte und Plätze, was eine soziale Kontrolle erleichtern soll. Dies sind der Rüttenscheider Stern, der Frohnhauser Platz, die Kreuzung von Gerichts- und Rechtstraße in Borbeck, der Platz vor der Karlschule in Altenessen, der Katernberger Markt, der Kaiser-Otto-Platz in Steele, der Kupferdreher Markt, der Werdener Markt und der Bürgermeister-Fiedler-Platz in Kettwig.

Die Stadt Essen will weitere Trinkwasserbrunnen aufstellen

Die Kosten belaufen sich nach Angaben der Stadt auf rund 11.500 Euro pro Brunnen, hinzu kommen zwischen 3000 und 5000 Euro für den Wasseranschluss an die Hauptleitung. Die Kosten für Reinigung, Inspektion und das Einmotten über den Winter werden von der Verwaltung auf 13.000 Euro pro Brunnen und Jahr kalkuliert.

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Auch die Bahnhofsmission Essen stellt Wasser für Menschen in Not zur Verfügung. Wohnungslose Menschen können in der Rottstraße 32 in der Zeit von 8.30 bis 18.30 Uhr Schutz vor extremer Hitze finden. Im Stadtkern befindet sich zudem die zentrale Beratungsstelle für Wohnungslose in der Lindenallee 55. Dort werden Getränke und Sonnenschutzmittel zur Verfügung gestellt.

Am Hintereingang der St. Gertrud-Kirche, Rottstraße 36, in der Innenstadt, versorgt der Verein „FairSorger Essen“ e.V. obdachlose und bedürftige Menschen montags, mittwochs und freitags mit Essen und Getränken.

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