Essen. Der erste von neun geplanten Essener Trinkwasserbrunnen wurde in der City eingeweiht. Die Wasserspende erfolgt per Sensor. Kosten: 15.000 Euro.

Die ganz hohen Temperaturen sind nun gerade vorbei, aber die nächste Hitzewelle kommt bestimmt. Da trifft es sich gut, dass gestern der erste öffentliche Brunnen auf dem Kennedyplatz in der Essener Innenstadt eingeweiht wurde und nun bestes Essener Trinkwasser spendet. „Gerade in heißen Sommermonaten ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu trinken“, gibt Oberbürgermeister Thomas Kufen zu bedenken.

In Zeiten des Klimawandels und der damit verbundenen Klimafolgeanpassungen im städtischen Raum gewinne jederzeit verfügbares Trinkwasser stark an Bedeutung. „Die frei zugänglichen Trinkwasserspender können damit auch einen wichtigen gesundheitlichen Beitrag leisten“, so der OB bei der offiziellen Einrichtung der neuen Anlage.

Verantwortung für ordnungsgemäßen Betrieb liegt bei den Stadtwerken

Zufrieden mit dem neuen Angebot: Sascha Adamski, Abteilungsleiter Netz bei den Stadtwerken, Simone Raskob, Dezernentin für Umwelt, Verkehr und Sport der Stadt Essen und Oberbürgermeister Thomas Kufen.
Zufrieden mit dem neuen Angebot: Sascha Adamski, Abteilungsleiter Netz bei den Stadtwerken, Simone Raskob, Dezernentin für Umwelt, Verkehr und Sport der Stadt Essen und Oberbürgermeister Thomas Kufen. © Stadt Essen

Bei der Anlage am Kennedyplatz handelt es sich um ein Pilotprojekt, dem eine längere Diskussion vorausging. Voraussichtlich ab dem kommenden Jahr plant die Stadt auch an weiteren Standorten in Essen die Aufstellung entsprechender Anlagen. Hierfür werden separate Beschlüsse gefasst, auch unter Beteiligung der jeweiligen Bezirksvertretung. Vorgesehen ist, in jedem der neun Essener Stadtbezirke einen Trinkwasserbrunnen an zentraler Stelle zu installieren. Entscheidend sei ferner eine gute Anbindung an das Radwegenetz und den ÖPNV sowie eine hohe Frequenz.

Die Einrichtung der Anschlüsse sowie der Einbau des Trinkwasserbrunnens erfolgte durch die Stadtwerke Essen, die auch die Betreiberverantwortung im städtischen Auftrag innehaben. „Als Stadtwerke wollen wir Klimadienstleister in und für Essen sein“, so Stadtwerke Vorstand Lars-Martin Klieve. „Mit dem ersten Trinkwasserbrunnen der Stadt Essen leisten wir einen Beitrag zur Klimaanpassung.“

Mit einem Sensor lässt sich der Wasserstrahl in Gang setzen

Der Trinkwasserbrunnen ist als direkter Wasser-Hausanschluss an die Hauptwasserleitung der Stadtwerke Essen angeschlossen. Er besteht aus einer rechteckigen Säule mit einer abgeschrägten Fläche und einer Wasserdüse. Am Boden befindet sich ein Trägerrahmen mit einem Ablaufrost. Mit einem Sensor auf der Rückseite des Brunnens kann der Wasserstrahl berührungslos ausgelöst werden. Das Wasser wird als freier Strahl ausgegeben, sodass das Trinkwasser direkt getrunken oder zum Beispiel eine Trinkflasche befüllt werden kann.

Überschüssiges Wasser wird nach Angaben der Stadtwerke über das Trägerrost aufgefangen und versickert. Dazu sei zwischen dem Trinkwasserbrunnen und der Hauptwasserleitung eine Drainage-Schicht eingebracht sowie ein entsprechendes Drainage-Rohr verbaut worden, welches am Trägerrahmen des Brunnens angeschlossen ist.

Stündliche Spülung soll Verkeimung verhindern

Die Anlage werde stündlich automatisch gespült, um einer Verkeimung entgegenzuwirken und die Wasserqualität stets sicherzustellen. „Zudem wird der Trinkwasserbrunnen regelmäßig durch die Stadtwerke Essen kontrolliert, gereinigt und den Normen entsprechend mikrobiologisch beprobt, um den technischen und hygienisch gesicherten Betrieb der Anlage zu gewährleisten“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Für die Beschaffung, die Installation und den Anschluss eines Brunnens liegen die Kosten laut Stadt bei rund 15.000 Euro. Zudem belaufen sich die jährlichen Betriebskosten pro Anlage auf rund 11.000 Euro. In den Wintermonaten soll der Trinkwasserbrunnen abgebaut und mit Beginn der wärmeren Jahreszeit wieder aufgebaut werden – und zwar pünktlich, betont die Stadt. Zu hoffen ist, dass das gute Stück von roher Vandalismusgewalt verschont bleibt.