Essen. Gutes Design zu Wasser, zu Land und in der Luft: Im Essener Red Dot Museum präsentiert die Gestalter-Elite die Warenwelt von morgen.
Gutes Design, das gehörte früher mal in die Vitrine oder auf die Kommode. Mittlerweile hat gutes Design seinen Platz im Kinderzimmer und am Krankenbett, auf dem Schreibtisch und im Fahrradkeller. Die schier unendliche Fülle der Design-Neuheiten - vom Babyschnuller bis zum Industrieroboter, von der ikonisch geformten Armbanduhr bis zum effizienten Rasensprengsystem - sortiert einmal im Jahr eine internationale Jury, um den „Red Dot“ und den „Red Dot: Best of the Best“ an die innovativsten Bewerber zu vergeben. Das Ergebnis der Gestalter-Auslese ist ab Dienstag, 25. Juni, wieder im Red Dot Museum auf der Zeche Zollverein zu erleben. Schon am Montagabend, 24. Juni, traf sich das Who is Who der internationalen Designerszene zur festlichen Gala auf dem Essener Welterbe.
Für die Meilensteine im internationalen Produktdesign wird das Museum einmal im Jahr komplett umgekrempelt, um Platz zu machen für die neueste Generation der Rasenmäh-Roboter, eine Riesenauswahl an Tablets und iPhones, schimmernde Glasvasen oder den italienischen „Super-Chair“ aus recyceltem Polypropylen, den die Jury ob seiner einfachen und doch überzeugenden Form schon jetzt für „epocheprägend“ hält.
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Wer sich die gute Gestaltung etwas kosten lässt, der will dank Langlebigkeit und Nachhaltigkeit eben auch gern auf sein ökologisches Gewissen einzahlen. Nicht weiter verwunderlich also, dass mit dem Hersteller Thule diesmal ein „Designteam of the Year“ ausgezeichnet wird, das Naturverbundenheit signalisiert.
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Die schwedische Outdoor- und Lifestyle-Marke verbindet Komfort mit Aussteigerträumen. So kommen womöglich auch Spätberufene noch mal auf den Camping-Geschmack, wenn sich das Zelt mit einigen Handgriffen direkt aus dem Anhänger des Fahrzeugs entfaltet, ohne dass man noch Heringe in die Erde treiben muss. Auch der Kinderwagen mit dem extrabreiten Vorderrad und der auf den Laufschritt der joggenden Eltern ausgerichtete Achse ist extrem geländegängig.
Red Dot Design: Elektro-Einrad fährt bis zu 70 km/h
„Urban Mobility“ ist ohnehin ein großes Thema der Schau. Nicht nur formschön, sondern mit einem extra Turboschalter zudem besonders leistungsstark, dürfte das Gravelbike von Rotwild staugeplagten Citypendlern den Umstieg aufs Rad erleichtern. Etwas mehr Wagemut erfordert das auf bis auf 70 Stundenkilometer beschleunigende Elektro-Einrad.
Alle Vierrad-Freunde kommen zumindest noch am Eröffnungstag beim Anblick eines Ferrari Roma oder des MG Cyberster als batteriebetriebener Roadster auf ihre Kosten. Das Thema E-Mobilität nimmt beim Red Dot Design Award ohnehin mächtig Fahrt auf. Und für jene, die auch an der heimischen Stromzapfsäule auf Ästhetik achten: Die Wallboxen sehen mittlerweile auch optisch sehr überzeugend, lobt Museumsmanager Arne Draheim.
Auf eine Trendwende im Badezimmer setzt derweil Sanitärausstatter Kaldewei und ersetzt wuchtige Keramik durch leicht-geschwungene Stahl-Emaille. Neues Material und neue Technik hält auch im Medizinbereich Einzug: Das ergonomisch ausgezeichnet geratene Untersuchungsgerät zur Hautkrebsfrüherkennung gehört ebenso zur Riege prämierter Produkte wie die jüngste Generation smarter Alltagshelfer.
Die fleißigen Saug-, Wisch- und Mähroboter erinnern dabei zwar nur noch entfernt an den freundlichen Weltraum-Pummel namens R2-D2. Mit ihren weichen, anthropomorphen Formen sollen sie aber doch ein wenig menschlich erscheinen. Selbst die ausgestellte Transportdrohne verliert in Biene-Maja-Gelb von ihrem bedrohlichen Aussehen. Und gibt als fliegender Postbote von morgen schon mal einen Ausblick auf die Zukunft.
Red Dot Design: Infos zur Ausstellung
Die Ausstellung „Milestones in Contemporary Design 2024-25“ läuft bis zum 1. Juni 2025 und zeigt die besten Produkte des Jahres 2024 – die derzeitigen Meilensteine im internationalen Produktdesign.
Rund 1.500 weitere ausgezeichnete Produkte, werden zudem in der Sonderausstellung „Design on Stage“ auf fünf Etagen im Red Dot Design Museum präsentiert.
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