Essen-Heidhausen. Im Essener Stadtteil Heidhausen kennt jeder die „Frittenschmiede“ an der B 224. Warum das Lokal von Jürgen Lippold ein beliebter Treffpunkt ist.

Die „Frittenschmiede“ in Heidhausen ist ein beliebter Fast-Food-Treff, direkt an der Bundesstraße 224 gelegen. Viele Stammgäste schwören auf das lockere Ambiente, das mit kulinarischer Klasse, aber ganz ohne vornehme Attitüde daherkommt.

Vor allem mittwochs ist es angeraten, bei Jürgen Lippold einen Tisch zu reservieren. Denn dann brutzelt der 71-Jährige Gambas in seiner Pfanne und der Gastraum platzt fast aus allen Nähten. Alle Speisen und Getränke gibt es natürlich auch zum Mitnehmen. Hinter dem Haus lädt im Sommer eine Terrasse zum Verweilen ein, dort können auch Weine verkostet werden.

Aus der Postkutschenstation wurde ein Weinhandel

Am Heidhauser Platz gab es einst eine Postkutschenstation und einen Hufschmied. Die Pferde mussten schließlich regelmäßig neu beschlagen werden. 2006 verwandelte Lippold für einen Freund die urige Schmiede in ein Restaurant mit Weinhandel.

Die „Weinschmiede“ war der Renner und Lippold plötzlich mittendrin: „Zum Restaurant bin ich gekommen wie das Schwein zum Metzger.“ Der gelernte Elektriker hatte einen Autohandel und war Verkehrspsychologe: „Aber vom Essen habe ich immer was verstanden. Deshalb hat das so gut geklappt mit dem Wechsel in die Gastronomie.“

Die „Frittenschmiede“ liegt direkt an der Heidhauser Straße (B 224) in Fahrtrichtung Velbert.
Die „Frittenschmiede“ liegt direkt an der Heidhauser Straße (B 224) in Fahrtrichtung Velbert. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Vor 13 Jahren wurde ein Häuschen weiter die „Frittenschmiede“ eröffnet. „Wir wollten die besten Pommes machen, die die Leute jemals gegessen haben“, erklärt Lippold. Die aus holländischen Kartoffeln selbst hergestellten Pommes werden mit einer Mayonnaise gereicht, die natürlich ebenfalls aus den Niederlanden stammt. Wert werde darauf legt, dass das Frittenfett gefiltert und fachgerecht entsorgt wird, betont der Heidhauser.

Alle Gerichte werden vom Chef frisch zubereitet

Jürgen Lippold hat zudem ein Credo: „Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern tut auch der Seele gut. Das Leben ist zu kurz für mittelmäßiges Essen.“ Deswegen bereite er alle Gerichte und Salate täglich frisch zu: „Meine Saucen machen ich selbst. Bei mir kommt nichts aus dem Eimer.“ Seine Frikadellen sind aus reinem Rindfleisch, Ehrensache. Selbstverständlich werden die beliebten Schnitzel „Wiener Art“ frisch plattiert und paniert, in der Pfanne gebraten und mit frischer Zitrone serviert. Lippold lächelt: „Hier klopft der Chef noch persönlich.“

Das beliebte Schnitzel „Wiener Art“ wird frisch plattiert und paniert, in der Pfanne gebraten und mit frischer Zitrone serviert. „Hier klopft der Chef noch persönlich“, sagt Jürgen Lippold.
Das beliebte Schnitzel „Wiener Art“ wird frisch plattiert und paniert, in der Pfanne gebraten und mit frischer Zitrone serviert. „Hier klopft der Chef noch persönlich“, sagt Jürgen Lippold. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Das alles gefällt den Gästen. Kunden der ersten Stunde sind Iris und Peter Ellies. Traditionell dienstags haben sie hier ihr Stelldichein, sagt er: „Die Frittenschmiede ist mittlerweile eine Institution in Heidhausen. Hier trifft sich der Stadtteil.“

Die Klientel im Lokal ist immer bunt gemischt

Was Gattin Iris noch unterstreicht: „Ich finde es toll, dass sich hier wirklich jede Klientel wohlfühlt. Mittags kommen die Handwerker, abends vor allem Anwohner, bis hin zum Herrn Professor. Hierhin kommen Studierende, der Enkel mit dem Opa. Und alle fühlen sich wohl beim Jürgen.“ In Heidhausen gebe es ja nicht mehr viel an Infrastruktur, aber kulinarisch lasse der Stadtteil nichts zu wünschen übrig: „Zum Essen muss ich nicht nach Rüttenscheid fahren.“

Und Peter Ellies flachst: „Wir treffen hier immer Bekannte. Und selbst wenn nicht: Wer hier niemanden zum Quatschen findet, dem kann man nicht mehr helfen.“ Jürgen Lippold lächelt: „Wir haben schon ein gutes Publikum.“ Das Lächeln wird noch breiter: „Aktuell haben wir dermaßen viel zu tun. Ich weiß auch nicht, was los ist.“

An der Osterfeiertagen bleibt die Frittenschmiede geschlossen. Weitere Infos aufwww.fritten-essen.de.