Essen-Werden. Der Essen-Werdener Ruder-Club setzt auf Ganzkörpertraining. Drei Senioren berichten über Erfahrungen auf dem Baldeneysee und mit dem Ergometer.

Raus auf den Baldeneysee, das ist für Heinz Möring das Größte. „Vom Boot aus sieht man die Landschaft aus einer ganz anderen Perspektive, immer wieder neu, immer wieder toll“, sagt der 85-Jährige begeistert. Das Ruderboot ist quasi seine zweite Heimat. Und wenn es witterungsmäßig nicht geht, dann setzt sich Heinz Möring zusammen mit seinen Kameraden Helmut Fleckenstein und Horst Höhle auf einen der Ruderergometer des Essen-Werdener Ruder-Clubs (EWRC). Vor allem freut er sich dabei über die Neuanschaffung, den „RowErg“.

Förderprogramm „1000 x 1000“ des Landessportbundes

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Der Essen-Werdener Ruder-Club hat aus dem Förderprogramm „1000 x 1000“ des Landessportbundes einen Zuschuss von 1000 Euro zur Beschaffung eines neuen Ergometers für den „Sport der Älteren“ erhalten. „Wir setzen auf die neueste Technik“, sagt Alfred Höltgen nicht ohne Stolz. Das Indoor-Rudergerät ermögliche ein Ganzkörpertraining mit geringer Belastung, ideal nicht nur für Senioren, „sondern für alle Altersklassen“, betont der Vereinsvorsitzende.

Dabei geht es nicht nur um das Üben des Durchzugs. „Puls und Herzfrequenz werden erfasst, Distanz und Kalorienverbrauch. Der Ruderer kann sogar seine Lieblingsmusik hören“, hebt Höltgen hervor. Besonderer Clou des „RowErg“ ist aber: Ein Windrad versorgt den Monitor mit Strom während des Ruderns, um die Lebensdauer der Batterien zu verlängern.

Zweimal die Woche geht es zum Indoor-Training

Der Vorsitzende Alfred Höltgen beim Bankziehen im renovierten Fitness- und Sportraum des Vereins: Die Halle wird in Kürze in Betrieb genommen.
Der Vorsitzende Alfred Höltgen beim Bankziehen im renovierten Fitness- und Sportraum des Vereins: Die Halle wird in Kürze in Betrieb genommen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

„Wenn ich auf einem Ergometer eine halbe Stunde trainiert habe, weiß ich, was ich getan habe“, sagt Heinz Möring lachend. „Ich spüre das schon in jedem Muskel, aber am nächsten Tag ist alles wieder gut.“ Zweimal die Woche, mittwochs und freitags, ist er in der Regel mit Helmut Fleckenstein, 85, und Horst Höhle, 83, in der Ü 80-Senioren-Trainingsgruppe von Maria Stellberg aktiv. Die stellvertretende Ruderwartin und Breitensportbeauftragte des EWRC freut sich über die motivierten Herren.

Heinz Möring ist seit 1980 dem Rudersport verbunden, Helmut Fleckenstein hatte bereits mit 15 Jahren angefangen, „dann habe ich aber eine sehr lange Pause eingelegt“. Erst im Rentenalter hat er sich wieder ans Trainingsgerät begeben. Horst Höhle schätzt es, sich beim Sport an den Riemen zu stärken: „Das tut dem Rücken gut. Ein Ausgleich, den mir der Therapeut empfohlen hat.“

Gymnastikhalle wurde mit Hilfe von Landesmitteln modernisiert

Die Nachricht, dass die coronabedingte Trainingspause nun vorbei ist, freut die Senioren sehr. Auch Maria Stellberg ist gespannt, ob sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der anderen Kurse ebenfalls wieder im Vereinsheim am Hardenbergufer einfinden. Dort hat sich in Sachen Gymnastikhalle im Übrigen einiges getan.

Vereinsgelände liegt hinter dem Stauwehr

Die Club-Gastronomie im Vereinsheim des Essen-Werdener Ruderclubs heißt „Steg 3“ und ist öffentlich. Nähere Infos gibt es unter 0201 40 55 77 und per E-Mail unter steg-3@web.de.Vor dem Domizil des Rudervereins hat seit einigen Monaten ein Foodtruck seinen Standplatz. Die dort erworbenen Speisen und Getränke können in einem kleinen Biergarten verzehrt werden.Das Bootshaus des EWRC befindet sich am Hardenbergufer 121, gut 250 Meter hinter dem Stauwehr auf der Werdener Seite.Weitere Informationen zum Verein gibt es auf der Homepage www.ewrc.de.

Die bauliche und energetische Modernisierung des Anbaus mit Mitteln des Landesförderprogramms „Moderne Sportstätte 2022“ ist abgeschlossen, „Nur noch Restarbeiten wie etwa das Anbringen der Fußbodenleisten stehen aus“, erklärt Alfred Höltgen. Die Arbeiten hatten im Spätherbst 2020 begonnen „Wir mussten keine Eile an den Tag legen, wegen Corona war die Nutzung der Halle, in der auch der Schulsport der Werdener Gymnasien stattfindet, sowieso nicht möglich.“

Schnupperangebote für Schüler zum Ende der Ferien

Zum Ende der Sommerferien hin könnten, kündigt der Vereinsvorsitzende an, Schnupperangebote für Schüler beim Essen-Werdener Ruder-Club laufen. Denn Neuzugänge habe es in den vergangenen Monaten wegen der Pandemie nicht gegeben: „Jugendtrainerin Cathrin Krämer ist Lehrerin und hat daher die Situation im Blick.“ Rund 220 Mitglieder hat die Ruderabteilung des EWRC, dazu gesellt sich noch die Segelabteilung des Clubs mit 60 Mitgliedern.

Sein 125-jähriges Bestehen wird der Verein am 23. Juni nur im kleinen Rahmen feiern, sagt Alfred Höltgen und erläutert: „Am Wochenende danach finden auf dem Baldeneysee die Deutschen Jugend- und Jahrgangsmeisterschaften statt. Da sind wir in der Organisation eingebunden.“ Man freue sich, dass endlich wieder Wettkämpfe ausgetragen werden können und hoffe, zumindest einige Zuschauer dazu auch begrüßen zu dürfen. Das Vereinsjubiläum werde dann für den Herbst geplant.