Essen-Werden. . 2016 wird der Club 120 Jahre alt und zählt damit zu den ältesten, traditionsreichsten und mit mehreren Olympia- oder WM-Teilnehmern auch zu den erfolgreichsten Rudervereinen des Landes. Auch 2014 soll ein gutes Jahr werden.

Ein Hauch von Frühling. Auf dem Baldeneysee trainierte ein Achter, überall Sonnenschein. Auch beim Neujahrsempfang des Essen-Werdener Ruder-Clubs (EWRC), der bald 120 Jahre alt wird und damit zu den ältesten, traditionsreichsten und à la longue mit mehreren Olympia- oder WM-Teilnehmern auch zu den erfolgreichsten Rudervereinen des Landes gehört. Und so hatte Dr. Gerd Steven, der Vorsitzende und Nachfolger von Lothar Rust, bei seiner Neujahrsempfang-Premiere leichtes Spiel.

„Im vergangenen Jahr konnten wir beachtliche sportliche Erfolge erzielen: Ronja Schütte, die 2012 bereits an den Olympischen Spielen in London teilnahm, war erneut sehr erfolgreich. Bei der EM in Sevilla gewann sie Silber mit dem deutschen Frauenachter.“

Leistungen auf Top-Niveau

Leonie Neuhaus, bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Trakai Zweite mit dem Achter, oder auch Adrian Heger, der Deutsche Jugendmeister im Leichtgewichts-Vierer. Athleten, die den Verein bestens vertraten.

Leistungen auf diesem Top-Niveau habe man nicht zuletzt Trainer Peter Seidel zu verdanken, lobte Steven. „Grundlage für Erfolge im Junioren-Bereich ist eine gute Trainingsarbeit mit den Kindern. Wir freuen uns, dass mit Cathrin Crämer und Navina Passmann gleich zwei erfolgreiche Rennruderinnen seit September diese wichtige Aufgabe übernommen haben.“

Zu den U 15-Jugendlichen gehören Luke Pfotenhauer, Krishan Knorr und Max Scharpey. Steven: „Die Zusammenarbeit von Schule und Verein auf dem Gebiet des Leistungssports ist auch dem Land ein besonderes Anliegen. Mit Fördermitteln konnte im Oktober eine Talentsichtungsgruppe eingerichtet werden, die von Manfred Jacobs betreut wird, der vereinsintern von Maria Stellberg unterstützt wird.“

Ein weiterer Schwerpunkt: der Vortrag von Clubmitglied Peter Bankmann, dem exzellenten Kenner des Dingerkus-Hauses und der Ruhr-Geschichte von der Quelle bis zur Mündung (220 km) sowie von der Vergangenheit bis zur Gegenwart. Bankmann hatte viele Fotos im Gepäck, unter anderem eines von der ersten Ruhrbrücke bei Winterberg.

„Einst war die Ruhr der meistbefahrene Fluss in Deutschland, auf dem Hunderte von Schiffen Kohle, Getreide oder Holz transportierten.“ Die Nutzungsrechte der Ruhrschifffahrt hatte die Abtei, die Zollinspektion war in Haus Heck untergebracht. „Werden war eine gesellige Hafenstadt, weil die Schiffer warten mussten, bis sie durchgeschleust wurden.“ 55 Meter ist das Wassergefälle der Ruhr, weiß Bankmann, „daraus erwuchsen Schwierigkeiten beim ständigen Umladen zu der Zeit, als es noch keine Schleusen gab“. 1890 dann verdrängten die Eisenbahn und der nach Norden vordringende Kohlenabbau aber die Schifffahrt.

Felix Mendelssohn Bartholdy und Fürst Pückler schwärmten einst von der Schönheit des Ruhrtals, „das gegenüber dem Rheintal nicht zurückzustehen braucht“, meint Bankmann, der sich kaum etwas sehnlicher wünscht als Hinweistafeln zu diesem spannenden Geschichtsabschnitt und ein Modell einer Ruhr-Aake, die früher den Fluss befuhren. Launig zudem: Die Erzählungen „Impressionen auf dem Baldeneysee“ von An­dreas Posten, dem Vorsitzenden der Segel-Riege.