Essen. Der Stadtplanungsausschuss ist angetan von dem geplanten, rund 60 Meter hohen Wohngebäude an der Philharmonie. Fassadengestaltung noch offen.

Das Hochhaus an der Huyssenallee ist offenbar auf einem guten Weg: Nachdem die Ratsfraktionen von CDU und SPD im Grundsatz bereits vor einer Woche Zustimmung signalisierten, ist das Bauvorhaben des Essener Investors Peter Jänsch am Donnerstag auch vom Planungsausschuss des Stadtrates begrüßt worden.

In dem bis zu 19-geschossigen Wohnhochhaus sind exklusive Mietwohnungen geplant, in mehreren kleineren Neubauten entstehen außerdem Büros und weitere Wohnungen. Um die Pläne realisieren zu können, will Jänsch sechs Häuser aus den 1950er Jahren abreißen, eines bleibt bestehen. Die Gesamt-Mietfläche beträgt 16 000 Quadratmeter.

„Fand es traurig, den Niedergang mitanzusehen“, sagt Investor Peter Jänsch

„Als Essener fand ich es traurig, den Niedergang dieser ehemaligen Prachtstraße – der Huyssenallee – mitanzusehen“, sagte der 50-jährige Unternehmer, der die Häuser einem Immobilienfonds abkaufte. Die Stadt beklagt seit langem, dass die Fondsunternehmen mit ihren ausschließlich auf Rendite orientierten Interessen zu wenig Initiative zeigten, die Huyssenallee baulich weiterzuentwickeln.

Auch Jänsch will selbstverständlich Geld verdienen, sagt aber auch, dass dies mit anderen Projekten weit leichter möglich wäre, ihn aber die Aufbruchstimmung an der Huyssenallee reize. Nicht zufällig sei Essen im Gegensatz zu Düsseldorf oder Frankfurt bislang kein Standort für markante Wohnhochhäuser gewesen, was sich nach Ansicht des Immobilienexperten Jänsch aber gerade ändere.

In den obersten Etagen sind Fernblicke über die gesamte Stadt möglich

Direkt gegenüber von der Philharmonie und vom Stadtgarten sieht der Investor gute Chancen für Mieten bis zu 14 Euro pro Quadratmeter, wobei in dem Komplex keineswegs nur große Luxuswohnungen, sondern unterschiedlich große Wohneinheiten ab etwa 70 Quadratmeter geplant sind. Spitzenmieten sind wohl in den oberen Geschossen des 60 Meter hohen Gebäudes fällig, wo Fernblicke über die ganze Stadt möglich sein dürften. „Wir überlegen noch, wie wir die Aufteilung vornehmen, eigentlich liegen kleinere Wohnung im Trend“, so Jänsch.

Entscheidend für die allgemeine Akzeptanz des Projekts dürfte die Fassadengestaltung sein. Jänsch hat von seinen Architekten mehrere Entwürfe fertigen lassen, will diese aber zunächst mit der Stadtverwaltung diskutieren, bevor sie veröffentlicht werden. SPD-Ratsherr Thomas Rotter, Vorsitzender des Planungsausschusses, kündigte am Donnerstag an, den Arbeitskreis Essen 2030 dabei um Mitarbeit zu bitten. Das Gremium berät die Stadt in Gestaltungsfragen.

Jänsch ist auch Eigentümer des Philharmonie-Gebäudes

„Meine Ziele mit diesem Projekt sind: Wohnen in der Stadtmitte zu fördern, langfristig Mieterträge zu erzielen und eben auch meinen Beitrag zur Wiederbelebung des Huyssenallee zu leisten“, sagt Peter Jänsch, der das Quartier gut kennt. Er ist, was viele nicht wissen, seit 2002 unter anderem Eigentümer des Philharmonie-Gebäudes, das er nach den Vorgaben der Stadt in das heutige Konzert- und Veranstaltungshaus umbauen ließ und an die Stadt vermietet hat.