Essen. 30 Schülerinnen und Schüler aus Essen waren zuletzt im Ausland, um erste Berufserfahrungen zu sammeln. Sie waren Stipendiaten der Krupp-Stiftung.

Rund 30 Schülerinnen und Schüler waren zuletzt mit der Krupp-Stiftung für mehrere Wochen im Ausland, um erste Berufserfahrungen zu sammeln. Die Stiftung sucht seit mehr als 20 Jahren regelmäßig begabte Jugendliche, die Praktika jenseits der Grenze absolvieren wollen.

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Zwei, die in diesem Jahr mit dabei waren, sind Christian Döhmen (18, Gymnasium Borbeck) und Carolin Arens (17, Mariengymnasium Werden). „Diese Erfahrung möchten wir auf keinen Fall missen“, sagen sie.

Christian mochte die internationale Atmosphäre im Büro

Christian macht derzeit sein Abi und möchte später Jura studieren, interessiert sich auch schon lange für internationale Zusammenhänge. „Das hat am Praktikum besonderen Spaß gemacht“, berichtet der Schüler: „Die internationale Atmosphäre im Büro – zum Beispiel mit Skandinaviern an einem Tisch zu sitzen und die ganze Zeit Englisch zu sprechen.“ Das Praktikum, das Christian beim „The World Savings and Retail Banking Institute“ in Brüssel absolvierte, hat ihn in seinem Wunsch, sich international zu orientieren, nur bestärkt.

Auch Carolin ist dankbar für ihre Erfahrung, die sie in Zürich in der Personalabteilung einer Tochterfirma des Chemieunternehmens Evonik machen durfte. „Ins Ausland zu gehen, war immer mein Traum“, sagt die Schülerin der Q1 des Mariengymnasiums. „Diese Chance musste ich einfach ergreifen.“

Die Krupp-Stiftung schreibt die Stipendien jährlich aus – Ausnahme: Die letzten beiden Jahre musste das Programm wegen Corona pausieren. Angesprochen sind ausdrücklich Schülerinnen und Schüler sämtlicher Schulformen – also auch Jugendliche von Haupt-, Gesamt- und Realschulen. Auswahlkriterien sind – neben sehr guten schulischen Leistungen – ehrenamtliches Engagement und ein überzeugender, persönlicher Auftritt.

Was neben guten Schulleistungen wichtig ist

Christian spielt neben der Schule aktiv Fußball und bringt geflüchteten Jugendlichen in der Schule nachmittags Deutsch bei. Außerdem ist er in der Schülervertretung aktiv. Auch Carolin war sportlich lange sehr engagiert im Handball, außerdem als Klassen- und Stufensprecherin aktiv. „Ich glaube, Sport fördert den Teamgeist und macht mental stark, weil man lernt, Druck auszuhalten“, sagt Carolin. In ihren beruflichen Zielen ist die 17-Jährige noch nicht ganz sicher; womöglich wird es Medizin, wobei sie sich am meisten für Gentechnik oder Neurobiologie interessiert. Vielleicht wird es aber auch etwas ganz anderes – in Richtung Public Relations etwa.

Mehr als 1100 junge Menschen haben die Möglichkeit des Krupp-Schülerstipendiums bereits genutzt und waren – meistens für vier Wochen – im Ausland, noch bevor sie ihren Schulabschluss machen. Der Krieg in der Ukraine verhinderte in diesem Jahr, dass auch Länder in Osteuropa angesteuert werden konnten. Das Programm wird unterstützt vom Verein zur Förderung der Zusammenarbeit von Schulen und Wirtschaft Essen.

Die Ausschreibungen werden in der Regel zum Beginn eines Schuljahres veröffentlicht – Infos auf der Seite der Kruppstiftung; außerdem werden die Schülerstipendien an den Schulen durch Plakate beworben.