Essen. Die Brüder Lukas und Arthur Jussen sind als Klavierduo weltweit begehrt. In der Philharmonie Essen begeisterten sie mit einem Mozartprogramm.
Weltweit sind die Brüder Lukas und Arthur Jussen als schillerndes Klavierduo begehrt. Jetzt veredelten sie das 7. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker in einem ambitionierten, lupenreinen Mozartprogramm. Mehr noch: Die beiden gertenschlanken, blonden Niederländer waren diesmal auch einzeln zu erleben, teilten sich die Klavierkonzerte KV 414 und 466, um dann das Konzert für zwei Klaviere KV 365 zusammen anzugehen.
Um signifikante pianistische Unterschiede zwischen Lukas, dem Älteren, und dem drei Jahre jüngeren Arthur auszumachen, müsste man schon ein besonderer Schlauberger sein. Nein, sie ergänzten sich in den beiden Solokonzerten ebenso wie als Duo. Arthur Jussen gab das heiterer gestimmte A-Dur-Konzert liebevoll gestaltet und perlend, aber nicht verspielt oder attitüdenhaft. Das delikate Piano und die klare Ausformulierung von Figurenwerk und Trillern teilte er sich mit seinem Bruder Lukas, der das Konzert d-Moll – der schattenhaften Tonart des späteren Requiems – zwischen Ausdruckstiefe, Mozartischer Herzenswärme (Romanze!) und leichtfüßiger Virtuosität sicher ausbalancierte.
Jussen-Brüder stürzen sich voll ansteckender Musizierlust in das Doppelkonzert
Aus einem dialogischen Geist, wie man sie kennt, stürzten sie sich voll ansteckender Musizierlust in das Doppelkonzert und machten in diesem Sinne gemeinsame Sache mit den Essener Philharmonikern. Die betonten unter der Leitung von Generalmusikdirektor Tomáš Netopil das Konzert KV 466 weniger von seinem tragischen Einschlag her, sondern breiteten wie auch die Auszüge aus der Ballettmusik zu „Idomeneo“ im eher geglätteten sinfonischen Orchesterklangbild aus.
Der Jubel im Alfried-Krupp-Saal galt erwartungsgemäß den Brüdern Jussen, die als Dessert eine eigene Mozartzubereitung mit Jazz-Topping servierten. Zwei geniale Teufelskerle!