Essen. Seit Montag gilt auch in Essen eine strengere Maskenpflicht. Wir haben uns umgehört, wie Bus-und-Bahn-Fahrer die erweiterte Regel wahrnehmen.

Die Mund-Nase-Bedeckungen kommen auch in Essen zunehmend farblos daher. Vorbei sind die Zeiten, in denen in Bussen und Bahnen bunte Stoffmasken die Öffentlichkeit prägten. Spätestens seit Montag dominieren schlichtes OP-Weiß und -Blau.

Der Grund: Neue Corona-Regeln in NRW, die auch eine erweiterte Maskenpflicht beinhalten. Demnach gilt im ÖPNV, Geschäften und Arztpraxen ab sofort eine Tragepflicht von medizinischen Masken, wie OP- oder FFP2-Masken.

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Ruhrbahn weist seit Freitag auf erweiterte Maskenpflicht hin

„Wir weisen seit Freitag auf die neue Verordnung hin“, sagt Sylvia Neumann, Pressesprecherin der Ruhrbahn. Die Vermittlung lief über Durchsagen in Fahrzeugen und Bahnhöfen, im Internet und auf Bildschirmen an Haltestellen – und hat offenbar gewirkt. Am Montagmorgen tragen im und am Essener Hauptbahnhof die allermeisten Menschen eine medizinische Maske.

„Die neue Pflicht finde ich aber eine gute Sache, für die Öffentlichen Verkehrsmittel macht das Sinn
„Die neue Pflicht finde ich aber eine gute Sache, für die Öffentlichen Verkehrsmittel macht das Sinn", sagt Alexander Dunkel. © André Hirtz / FUNKE Foto Services | Unbekannt

„Es ist nicht so, dass jeder eine trägt“, berichtet Alexander Dunkel von seinen Erfahrungen am Morgen. „Die neue Pflicht finde ich aber eine gute Sache, für die Öffentlichen Verkehrsmittel macht das Sinn.“ Nicht so ganz erschließt sich dem 19-jährigen Berufsschüler indes, warum er am Morgen überhaupt von Velbert nach Essen und wieder zurückfahren muss. „Ich habe mein Zeugnis abgeholt“, sagt der Schüler des Erich-Brost-Berufskollegs, der eigentlich zuhause Homeschooling mache. „Zeugnisse können angeblich nicht per E-Mail verschickt werden“, sagt er.

Ruhrbahn: Maske-Tragen seit Ende April ist gelernt

Generell würden sich die meisten Fahrgäste an das Tragen einer Maske im ÖPNV halten, heißt es auf Nachfrage bei der Ruhrbahn. „Schon vor der neuen Verordnung haben sich 99,9 Prozent der Fahrgäste an die Maskenpflicht gehalten,“ sagt Sprecherin Sylvia Neumann, die ergänzt: „Seit August sind es knapp 97 Prozent.“ Maske-Tragen sei seit dem 27. April im vergangenen Jahr mittlerweile einfach gelernt. „Jetzt geht es nur darum, zu vermitteln: Alltagsmaske bitte nicht mehr benutzen, sondern nur noch medizinische Masken.“

Einige müssen auch das nicht mehr lernen, denn werden medizinische Masken nicht erst seit Montag getragen. Von Yungyee Tang zum Beispiel. Die 28-Jährige pendelt nach Düsseldorf. „Ich trage seit November OP-Masken“, sagt sie, „und finde es gut, dass die neue Regel nun gilt.“ Noch nicht überzeugt ist Mariam Elzein: „Ob die neue Regel großartig etwas bringt, weiß ich nicht.“ Das liege aber nicht an den Masken selbst, sondern an den Menschen. Elzein bezweifelt, dass alle die mit Bus und Bahn unterwegs sind, nun auch wirklich medizinische Masken tragen werden.

Yungyee Tang sagt: „Ich trage seit November OP-Masken und finde es gut, dass die neue Regel nun gilt.“
Yungyee Tang sagt: „Ich trage seit November OP-Masken und finde es gut, dass die neue Regel nun gilt.“" © André Hirtz / FUNKE Foto Services | Unbekannt

Yungyee Tang kann diese Befürchtung zumindest am Montagmorgen nicht teilen: „Ich habe heute Morgen nur Menschen in der Bahn gesehen, die alle entweder eine OP- oder FFP2-Maske getragen haben.“

Maskenpflicht: Derzeit keine Schwerpunktkontrollen geplant

Eher positiv gestimmt scheint man auch bei der Stadt Essen zu sein. Angesprochen darauf, wie und ob man die neue Maskenregelung kontrollieren wolle, sagt Sprecherin Jasmin Trilling: „Wir haben derzeit keine Veranlassung, verstärkt zu kontrollieren.“ Schwerpunktkontrollen seien – zumindest aktuell – nicht geplant. Was nicht bedeutet, dass überhaupt nicht kontrolliert werde.

Zudem warte man bei der Stadt noch auf weitere mögliche Anpassungen – beim Thema Masken vor allem in Bezug den Straf- und Bußgeldkatalog. Derzeit gilt: Wird man in Bus oder Bahn ohne Maske erwischt, sind 150 Euro fällig.

Die Stadt setze bei der neuen Pflicht zur medizinischen Maske erst einmal auf Aufklärung und Belehrung. „Es kommt vielleicht vor, dass jemand versichert, gerade auf dem Weg zum Supermarkt zu sein, um sich eine solche Masken zu kaufen“, sagt Stadtsprecherin Trilling. „Es ist immer eine Abwägungssache.“

>>> INFO: Änderungen bei der Maskenpflicht <<<

  • Seit Montag (25.1.) gilt in NRW eine Pflicht zum Tragen medizinischer Masken; im Öffentlichen Nahverkehr, Geschäften, Arztpraxen und Gottesdiensten. Nun vorgeschrieben sind sogenannte OP- oder FFP2-Masken.
  • Diese medizinischen Masken sollen besser vor einer Corona-Infektion schützen als Alltagsmasken.
  • Die neue Regelung gilt vorerst und bis einschließlich Sonntag, 14. Februar.
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