Essen. Ansturm bei der Gratis-Aktion: Ein Essener Apotheker berichtet, er habe in anderthalb Tagen bereits 3000 FFP-Masken ausgegeben. Es gibt Engpässe.
Die Essener Apotheker hatten mit diesem Ansturm gerechnet. Aber schon am zweiten Tag der Gratismasken-Aktion gibt es offenbar erste Engpässe. Eine Apotheke im Essener Süden vertröstet die Menschen mit einem Zettel im Schaufenster, auf dem zu lesen ist: „FFP2-Masken sind zur Zeit keine da. Reservierung ist nicht möglich. Die Lieferung kommt die Tage.“
Rolf-Günther Westhaus, Sprecher der Essener Apotheker, kann die lebhafte Nachfrage aus eigener Erfahrung bestätigen. „In anderthalb Tagen habe ich schon 3000 Masken verteilt“, berichtet der Inhaber der Überruhr-Apotheke. Nicht nur am Montag, dem ersten Tag der Aktion, sondern auch am Dienstag habe sich eine Schlange vor seinem Geschäft gebildet. Gleichzeitig macht der den Kunden ein Kompliment. „Die Menschen verhalten sich sehr diszipliniert, aggressive Kunden erleben wir sehr selten.“ Nachschub sei bereits geordert.
Apotheker müssen auf Kunden achten, die dringend Medikamente benötigen
Dass Apotheken vorübergehend keine Masken ausgäben, könne zwei Gründe haben. Erstens, die Vorräte seien tatsächlich weg. Zweitens, die Apotheken schränkten die Ausgabe der Gratis-Masken absichtlich ein, um jene Patienten bedienen zu können, die dringende Medikamente benötigten und denen langes Schlangestehen nicht zugemutet werden könne.
Der vielfach befürchtete Missbrauch durch „Masken-Schnorrer“ halte sich eher in Grenzen. Westhaus: „In 95 Prozent der Fälle kommen Kunden, die wir lange kennen.“ Hin und wieder beträten Kunden die Apotheke, die wenig glaubhaft behaupteten, sie kämen aus Wuppertal oder Bochum und seien gerade zufällig in der Gegend.
Jeweils drei FFP2-Masken werden kostenlos an Personen aus Risikogruppen und an Menschen über 60 ausgegeben. Die Vorlage des Personalausweises reicht aus. Die Apotheken schaffen die Masken an, die Bundesregierung erstattet die Kosten. Die Bitte des Essener Apotheken-Sprechers: „Da die Aktion noch bis zum 6. Januar läuft, sollten nicht alle auf einmal kommen.“