Essen-Schonnebeck. Ein Essener Kindergarten hatte Besuch von der Rettungshundestaffel Emscher-Lippe. Den Anstoß hatte ein fünfjähriger Paw-Patrol-Fan gegeben.
Die städtische Kita Portendieckstraße in Essen-Schonnebeck hat in dieser Woche Besuch auf vier Pfoten bekommen. Das Team der Rettungshundestaffel Emscher-Lippe war zu Besuch und stellte ihre Arbeit vor – für die Kinder eine willkommene Abwechslung.
Paw Patrol ist der große Hit bei Kindergartenkindern in Essen
Viele Kindergartenkinder kennen Rettungshunde aus der Serie Paw Patrol. Die ist bei den Drei- bis Sechsjährigen große Hit: Sechs heldenhaften Hunde führen dort mit Hilfe ihres Trainers verschiedene Missionen in ihrem Wohnort durch. Auch auf der Kinoleinwand erleben die Hunde ihre Abenteuer und das ließ sich der fünfjährige Louis aus Essen nicht entgehen. Nach dem Kinobesuch verteilte das Team der Rettungshundestaffel Emscher Lippe Flyer und kurze Zeit später stand Louis bei der Chefin seines städtischen Kindergartens Portendieckstraße im Büro: „Er hat mich gefragt, ob die auch mal zu uns kommen können“, erzählt Kita-Leiterin Silke Magdeburg-Schuster, die den Besuch organisierte.
„Die nächsten sechs Wochen kam Louis alle paar Tage zu mir und fragte, wann es denn endlich soweit sei“, so Magdeburg-Schuster, die Christian Laukamp, Vorsitzender des Vereins Rettungshundestaffel Emscher-Lippe und sein ehrenamtliches Team aus Hundeführerinnen mit den Hunden Tria, Abby, Hero, Deibel, Akeela und Cuba dann in dieser Woche gleich an zwei Tagen begrüßen durfte.
Rettungshundeführer werden über die Polizei alarmiert
„Manche Kinder waren zunächst skeptisch, am Ende haben aber so gut wie alle die Hunde auch gestreichelt“, sagt die Kita-Leiterin. Es ging jedoch nicht nur ums Schmusen, die Hunde zeigten auch was sie können und balancierten beispielsweise über eine Leiter, die einen Meter über dem Boden schwebte. Sie balancierten auf rollenden Brücken und überquerten wacklige Wippen. „Wir trainieren so für den Ernstfall“, erklärte Christian Laukamp.
Im Einsatz müssen die Helfer auf vier Pfoten unerschrocken mit widrigen Umständen klarkommen, um Leben zu retten. Er selbst ist seit 18 Jahren mit seinen Hunden ehrenamtlich dabei. Laukamp kommt so auf über 200 Einsätze, bei denen er gemeinsam im Team der zwei- und vierbeinigen Helfer und Helferinnen schon einige Menschenleben retten konnte. Die Rettungshundeführer werden über die Polizei alarmiert. „Meistens müssen wir nachts vermisste Personen suchen“, erklärte Christian Laukamp.
Rettungshunde müssen oft nachts nach vermissten Personen suchen
Die Einsätze wurden dann auch mit den Kita-Kindern und Erzieherinnen geübt. „Das aktive Training mit den Kindern ist für unsere Hunde eine besondere Herausforderung“, so Laukamp. Die fünfjährigen Louis und Emilia durften sich zusammen mit den Erzieherinnen verstecken und wurden von den Rettungshunden aufgespürt. „Vorher wurde ihnen erklärt, dass der Hund bellen wird, wenn er sie findet – aber nicht aus Böswilligkeit, sondern um dem Hundeführer zu signalisieren, dass er erfolgreich war“, erklärt Silke Magdeburg-Schuster, die froh war, dass das zweitägige Programm draußen stattfinden konnte. So konnten Abstände und Corona-Regeln gut eingehalten werden. Auch die jüngsten Kita-Kinder durften zu den Hunden. Bei so manchem der Ein- bis Dreijährigen fielen vor Erschöpfung die Augen zu, andere waren mit Feuereifer dabei.
Und Louis? „Der war völlig begeistert und total stolz“, weiß Magdeburg-Schuster. Als Dankeschön für den Besuch überreichte der Fünfjährige dem Team der Rettungshundestaffel einen symbolischen Scheck in Höhe von 200 Euro, gespendet aus der Elternschaft der Kita Portendieckstraße.