Essen-Holsterhausen/Margarethenhöhe. Seit 2017 sind Schäden an der Margarethenbrücke bekannt. Die Sanierung verzögert sich weiter, weil bald eine Umleitung über die Brücke führt.

  • Die Sanierung der Margarethenbrücke verzögert sich erneut.
  • Schäden wurden schon vor über vier Jahren festgestellt.
  • Andere Baustelle in Essen wird vorgezogen.

Die Sanierung der Margarethenbrücke, die Holsterhausen und die Margarethenhöhe verbindet, ist seit vielen Jahren geplant und wurde schon wiederholt verschoben. Jetzt verzögern sich die Arbeiten laut Stadt Essen erneut bis voraussichtlich 2023. Was dahinter steckt.

Wie das Amt für Straßen und Verkehr mitteilt, ist der genaue Start der Sanierungsarbeiten an der Margarethenbrücke aktuell noch nicht terminiert, könne aber voraussichtlich erst ab Anfang 2023 erfolgen. Hintergrund sei, dass die Planungen mit den umfangreichen Arbeiten zur Fahrbahnerneuerung der Fulerumer Straße koordiniert werden müssten, so Patrick Betthaus vom Stadtpresseamt.

Die Hauptarbeiten dieser Maßnahme würden im kommenden Jahr durchgeführt und die Margarethenbrücke beziehungsweise die Sommerburgstraße sollen dafür als Umleitungsroute fungieren. Hinzu komme die Koordinierung der Brückensanierungsarbeiten mit der Ruhrbahn. Über die Brücke fährt auf der Sommerburgstraße die U 17 bis zur Endhaltestelle auf der Margarethenhöhe. Sobald sich die Planungen konkretisierten, würden die Öffentlichkeit und die politischen Gremien entsprechend informiert.

Die schadhafte Essener Margarethenbrücke stammt aus dem Jahr 1910

Die gemauerte Brücke mit sieben Bögen stammt aus dem Jahr 1910 und steht unter Denkmalschutz. Das Mauerwerk hat im Laufe der Jahrzehnte schweren Schaden genommen, wie ein Ingenieurbüro im Auftrag der Stadt schon im Februar 2017 festgestellt hatte. Die Stand- und Verkehrssicherheit des Bauwerks sei zwar gegeben, dennoch bestehe erheblicher Sanierungsbedarf, da durch Feuchtigkeit Steinspaltungen und Schäden an den Fugen entstanden seien.

Im Sommer 2014 sorgte Starkregen für Überschwemmung

Besonders schlimm war die Margarethenbrücke im Sommer 2014 durch starke Regenfälle überschwemmt worden. Damals hatte das Amt für Straßen und Verkehr die zum Teil defekten Rinnenabläufe dafür verantwortlich gemacht.Im November 2015 hatte die Stadt angekündigt, die Wasserrinnen und Leitungen außerhalb des Brückenbereichs Stücks für Stück zu erneuern.

Durch Kamerafahrten habe man Schäden am inneren Entwässerungssystem der Brücke festgestellt, Rinneneinläufe und Rohrleitungen seien schadhaft. Das gelte auch für die gesamte Fahrbahnabdichtung mit dem Gleiskörper, so die Einschätzung damals. Bürger hatten immer wieder über riesige Pfützen auf der Brücke geklagt, bei starkem Regen wurden Fahrbahn und Gleise oft überschwemmt.

Arbeiten müssen der Ruhrbahn abgestimmt werden

Bereits Mitte 2018 hatte die Stadt den Politikern der Bezirksvertretung III für den Essener Westen einen Sachstandsbericht zu den Schäden an der Brücke vorgelegt, den Zustand des Bauwerks als ausreichend bezeichnet und eine Sanierung für 2020 in Aussicht gestellt. Die Hoffnung einiger Politiker, dass die Arbeiten möglicherweise parallel zur Gleiserneuerung der Ruhrbahn durchgeführt werden könnten, hatten sich damals zerschlagen.

Anfang 2020 war den Politikern dann mitgeteilt worden, dass sich die Sanierung der Margarethenbrücke um ein Jahr auf das Frühjahr 2021 verschiebe. Damals war von zwei Bauabschnitten die Rede, die im Frühjahr 2023 abgeschlossen sein sollten – zu einem Zeitpunkt, an dem nach aktuellem Stand die Brückensanierung mit erneuten zwei Jahren Verspätung erst beginnt.