Essen. In der 3. Liga reisen nun regelmäßig große Fanszenen nach Essen. So wappnen sich Rot-Weiss und die Polizei Essen für Dresden, Duisburg und Co.

  • Rot-Weiss Essen startet am Samstag in die Saison
  • Zum Auftakt der Drittligasaison empfängt RWE die SV Elversberg
  • Im Verlauf der Spielzeit werden zahlreiche Vereine mit großen Fanszenen nach Essen kommen. Es gibt mehr Risikospiele als in den Jahren zuvor

Es sind schon andere Namen, auf die Rot-Weiss Essen da in der dritten Bundesliga trifft. Zum Auftakt der Hinrunde am kommenden Samstag (23. 7.) bekommt es der Aufsteiger mit SV Elversberg noch mit einem vergleichsweise kleinen Verein zu tun.

Im Laufe der Spielzeit trifft RWE dann aber auf zahlreiche Traditionsvereine – 1860 München, der MSV Duisburg oder auch VfL Osnabrück heißen dann die Gegner.

Rot-Weiss Essen in der Dritten Liga: Nicht nur sportlich höhere Kaliber

Die neue Saison bringt aber nicht nur sportlich andere Kaliber nach Bergeborbeck. Auch die Fanszenen vieler Vereine sind deutlich größer, als noch in der Regionalliga West, in der RWE jahrelang über die Dörfer tingeln musste. Alleine den drei oben genannten Clubs, werden sicherlich Tausende Anhänger nach Essen folgen. Nicht anders wird das Mitte Oktober aussehen, wenn mit Dynamo Dresden ein Verein in der Hafenstraße gastiert, von dem Teile der Fanszene berüchtigt und gar gefürchtet sind.

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Die Sicherheitslage an den Spieltagen wird nach dem Aufstieg von Rot-Weiss Essen in die Dritte Bundesliga regelmäßig großes Thema sein. Über das Gastspiel von Dynamo sagt Polizeisprecher Christoph Wickhorst etwa: „Das ist einer der Vereine, die wir auf dem Schirm haben.“ Er selbst erinnert sich noch gut an das Jahr 2011, als der BVB im DFB-Pokal gegen Dresden spielte und er in einer Einsatzhundertschaft Dienst tat. Damals hatten Dynamo-Anhänger im und um das Stadion heftig randaliert, eine Trennung der Fanszenen sei am Westfalenstadion aufgrund der Infrastruktur schwierig gewesen.

Rot-Weiss-Essen-Sprecher: „Es wird punktuell deutlich erhöhten Sicherheitsbedarf geben“

Die Polizei Essen sieht sich aber gut für die kommende Spielzeit vorbereitet. Wickhorst spricht zudem davon, dass am RWE-Stadion eine Fantrennung besser möglich sei als zum Beispiel in Dortmund. Zudem habe man es in Essen auch in den vergangenen Jahren immer wieder mit sogenannten Risikospielen zu tun gehabt. „Denken Sie an Alemannia Aachen oder Schalke“, sagt Wickhorst. Der Hauptunterschied in der kommenden Spielzeit: Solche Begegnungen finden künftig häufiger statt. In der Dritten Liga würden außerdem schlichtweg auch mehr Anhänger aus Essen ins Stadion kommen: „Wir erwarten viel mehr Fans.“

Die Polizei Essen wird es nach dem RWE-Aufstieg in die 3. Liga regelmäßiger mit Risikospielen zu tun bekommen.
Die Polizei Essen wird es nach dem RWE-Aufstieg in die 3. Liga regelmäßiger mit Risikospielen zu tun bekommen. © Unbekannt | Ulrich von Born

Von Rot-Weiss Essen heißt es in Bezug auf Risikospiele von Vereinssprecher Niclas Pieper: „Das wird nun öfter der Fall sein, wir sind gut vorbereitet.“ Auch in der Zukunft werde es vor jedem Spiel Sicherheitsbesprechungen geben, mit folgender Konsequenz: „Es wird punktuell deutlich erhöhten Sicherheitsbedarf geben.“ Für den Verein bedeutet das, dass bei solchen Spielen mehr Ordnungskräfte im Stadion sein werden. RWE ist als Veranstalter für die Sicherheit im Stadion verantwortlich.

Polizei Essen: „Die Sicherheit muss zu jedem Zeitpunkt gewährleistet sein“

Nicht nur Verein und Polizei sprechen sich ab. Polizeisprecher Christoph Wickhorst erklärt, dass auch die Stadt sowie die Ruhrbahn an Gesprächsrunden im Vorfeld teilnehmen. In der „Arbeitsgruppe Verkehr“ werde dann zum Beispiel über die An- und Abreise der Fans gesprochen: „Die Sicherheit muss zu jedem Zeitpunkt gewährleistet sein.“ Deswegen gebe es auch Absprachen mit der Bundespolizei, ergänzt RWE-Sprecher Pieper.

Zu den Vorbereitungen auf die Partien in der 3. Liga gehöre immer ein Kontakt zu den Behörden in den anderen Städten sowie den betreffenden Vereinen. „Mindestens eine Woche vor einem Spiel findet das statt“, so Polizeisprecher Wickhorst. Dann würden sich „Szenekundige Beamte“ austauschen, die die betreffenden Fanszenen beobachten. „Wie viele Fans kommen? Was kommt da auch uns zu? Man muss von Spiel zu Spiel gucken“, sagt Wickhorst.

Fest steht in jedem Fall: Liga 3 bedeutet für Essen nicht nur sportlich einen größeren Kraftaufwand, sondern auch in Bezug auf die Sicherheit.

>>> INFO: Die ersten fünf RWE-Spiele

  • 23. 7.: Rot-Weiss Essen - SV Elversberg
  • 5. 8.: MSV Duisburg- Rot-Weiss Essen
  • 9. 8.: Rot-Weiss Essen - Viktoria Köln
  • 13. 8.: Borussia Dortmund U23 - Rot-Weiss Essen
  • 20. 8.: Rot-Weiss Essen - FC Ingolstadt